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Traeum weiter Baby

Traeum weiter Baby

Titel: Traeum weiter Baby Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Brown
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das gemacht?«
    »Ich habe nichts gemacht, ehrlich. Das warst du. Du hast mit deinem Gerede über Hochzeiten sein romantisches Herz berührt.«
    »Was du nicht sagst.«
    »Du verzauberst Menschen, Mel, so ist das eben! Na ja, und dazu kommt, daß die Suite sowieso leer steht und Maurizio nichts dagegen hatte, unter der Hand ein bißchen Taschengeld zu verdienen.«
    Sascha grinste frech und zog mich aufs Bett.
    Später telefonierten wir mit der Leihoma, um ihr zu sagen, daß wir erst morgen zurückkommen würden, und danach widmeten wir uns nur noch dem Romantischsein. Es bekam uns gut. Wir badeten in der großen alten Wanne und liebten uns im Himmelbett. Als wir hungrig waren, bestellten wir das Essen auf unseren Balkon, wo wir in dicken weißen Bademänteln saßen und zuguckten, wie die Sonne im Meer versank, und dazu Champagner schlürften. Es war wie im Film, nur besser, weil wir es selbst erlebten. An diesem Tag verließen wir die Hochzeitssuite nicht mehr.
    Am nächsten Vormittag bedankten wir uns nach einem Frühstück im Bett mit vielen Worten und einem Umschlag bei Maurizio und verbrachten den Tag am Strand. Heute ging ich sogar freiwillig schwimmen. Gegen Abend fuhren wir mit dem Vaporetto zurück. Wir standen an Deck, und Sascha umarmte mich und zog mich ganz nah an sich heran.
    »Ich liebe dich«, sagte er.
    »Ich dich auch.«
    »Mit dir macht alles so viel Spaß.«
    »Nenn mir einen Menschen, mit dem so ein Urlaub keinen Spaß machen würde!«
    |212| Sascha knuffte mich in die Rippen.
    »Ich meine es ernst, Mel. Ich brauche dich.«
    Ich kuschelte mich ganz nah an ihn heran. Der Campanile schaukelte langsam auf uns zu. Diesmal glitzerte er wie eine Zuckerstange.

|213| for whom the bell tolls
    Abends hatte Sascha seinen Termin.
    »Es dauert bestimmt nicht so lang«, sagte er, »wir können ja danach noch auf einen Drink gehen, oder?«
    Ich hielt es für unrealistisch, Termine mit DJs zeitlich eingrenzen zu wollen.
    »Guck einfach mal, wie es läuft«, sagte ich, »und schick mir dann ’ne SMS.«
    Nachdem Sascha weg war, beschloß ich, mit Moritz Essen zu gehen. Leider war Moritz nicht in Ausgehstimmung. Er meckerte nonstop, während ich im Wettlauf gegen seine Müdigkeit einen Teller Nudeln in mich hineinstopfte. Ohne die Kellner, die um Moritz herumscharwenzelten und ihn abzulenken versuchten, hätte ich vermutlich keine Chance gehabt. Doch Moritz blieb ungehalten, und seine kleine Unterlippe zitterte so bedrohlich, daß ich, nachdem ich mich notdürftig mit Kalorien versorgt hatte, auf dem kürzesten Weg zurück ins Hotel ging.
    Kaum waren wir in unserem Zimmer angekommen, hatte Moritz seinen toten Punkt überwunden und machte keinerlei Anstalten, einzuschlafen. Jetzt wollte er unterhalten werden.
    »Schlechtes Timing«, sagte ich zu ihm, »jetzt ist die Show vorbei, und du mußt schlafen!«
    Moritz verzog seinen zahnlosen Mund zu seinem schönsten Strahlelächeln.
    »Rrrrrr«, sagte er.
    |214| »Na gut«, sagte ich, da ich ohnehin keine andere Wahl hatte, »du darfst noch ein bißchen aufbleiben.«
    Wir spielten mit Buzz. Er flog in langsamen Kreisen über das Bett und landete dann im Sturzflug auf Moritz’ Bauch. Moritz quietschte vergnügt und wedelte aufgeregt mit seinen dicken Ärmchen, als sei er der Fluglotse, der Buzz’ Zusammenstoß mit dem Berg – seinem Bauch – zu verhindern hatte. Doch Buzz ignorierte die Signale. Er landete immer wieder auf dem Berg, und der quietschte vergnügt. Als mein Arm lahm zu werden drohte, legte sich Buzz neben Moritz zum Schlafen.
    »Buzz ist müde vom vielen Fliegen«, erklärte ich, »er muß jetzt schlafen.«
    Moritz guckte ernst.
    »Mhmmm«, protestierte er.
    »Doch, doch, glaub mir! Buzz war im Grand Canyon und hat den Adlern in der Luft hallo gesagt, dann ist er über New York weitergeflogen, wo ihn die Wolkenkratzer an den Füßen gekitzelt haben, und dann ist er über das große Meer hierhergekommen. Das ist ein weiter Weg, wenn man ihn alleine fliegt.«
    Moritz guckte mich aufmerksam an. Ich legte mich hin und nahm ihn in den Arm, dann erzählte ich noch ein bißchen, doch Moritz hörte irgendwann nicht mehr zu. Er war eingeschlafen. Ich legte ihn vorsichtig in sein Reisebettchen und deckte ihn zu.
    Draußen war die Hölle los. Ich stellte mich ans Fenster und guckte auf die kleine Gasse. Ein Mann im Haus gegenüber tat dasselbe. Er war blaß und sah irgendwie dekadent aus, wie er so zum Ausgehen fertig am Fenster stand und den steifen Kragen seines

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