Träum weiter, Liebling
Gewicht auf sich fühlen, das sie mit diesem Bett, mit diesem Haus, mit diesem Städtchen verankerte - das sie beide für immer miteinander verband. Und er brauchte es ebenfalls.
Erst als er ganz tief in sie eingedrungen war, ließen sie sich ein wenig Zeit. Sie schlang die Beine um ihn und genoss das Gefühl, vollkommen offen für ihn zu sein, von ihm besessen zu werden.
Seine grauen Augen blickten tief in die ihren. »Ich liebe dich, Rachel.«
Sie hob die Hand, mit der sie seine Hüfte gestreichelt hatte, und legte sie ihm schützend um den Nacken. Dann lächelte sie ihn mit all ihrer Liebe an, bevor sie die Worte sprach, die er, wie sie wusste, hören wollte. »Ich liebe dich«
Er bewegte sich in ihr, und ihre Leidenschaft schwoll an, doch keiner von ihnen wandte den Blick vom anderen ab. Sie sahen einander tief in die Augen, widerstanden dem Urinstinkt, sich in diesem Moment größter Verwundbarkeit vor dem anderen schützen zu wollen.
Er vergrub den Kopf nicht an ihrem Hals, sondern starrte weiter auf sie hinunter. Sie drehte das Gesicht nicht weg, sondern blickte weiterhin zu ihm hinauf.
Der Mut, den es erforderte, einem anderen Menschen, selbst einem so geliebten, einen so tiefen Einblick in die eigene Seele zu gewähren, machte jeden Moment um so intensiver. Grüne Augen verschlangen silberne. Silberne ertranken in grünen.
»Ach, Rach...«
»Mein Geliebter...«
Offenen Auges erreichten sie zusammen den Höhepunkt, ein Verschmelzen zweier Seelen zu einer einzigen.
Epilog
»Ich weiß auch nicht, was mit mir los ist. Irgendwie kann ich mich einfach nicht entscheiden.« Die Lippe zwischen den Zähnen, so gab Rachel das perfekte Bild eines unentschlossenen, weiblichen Wesens ab, wenn da nicht der unmerkliche, diabolische Schimmer in ihren Augen gewesen wäre. »Du hattest recht, Ethan. Ich hätte auf dich hören sollen. Es sieht viel besser aus, wenn das Sofa am Fenster steht.«
Ethan wechselte einen nicht mehr ganz so geduldigen Blick mit seinem ältesten Bruder. »Komm, schieben wir das Ding wieder zum Fenster zurück, Cal.«
Gabe sah amüsiert von der Wohnzimmertür aus zu, wie seine beiden Brüder die schwere Couch ächzend quer durch den Raum zum Vorderfenster des Häuschens zurückschoben. Er liebte es, zuzusehen, wie Rachel seine Brüder traktierte. Sie ließ Ethan Besorgungen machen und Tüten schleppen, und wenn Cal zu Besuch war, entwickelte sie eine nunerklärlichen Drang, all die neuerworbenen Möbel umzustellen.
Den größten Groll hatte sie auf Cal, also bekam er das meiste ab, auch wenn er nicht so oft da war. Vergangenen Herbst hatte sie ihn so lange geärgert, bis er sich bereit erklärte, Chips männliches Herzeigeobjekt in der Schule zu spielen, und sie ließ ihn Tonnen von Autogrammen für jedes Kind, das ihr unter die Finger kam, schreiben. Sie liebte es noch immer, Geld zu sparen, also hatte sie ihn breitgeklopft, Chip und den anderen Kindern, die sie und Gabe noch bekommen sollten, sowie Ethans und Kristys Kindern und ihr selbst, kostenlose ärztliche Behandlung zukommen zu lassen, was sie betraf, natürlich vorausgesetzt, dass sie sich dabei nicht ausziehen musste. Cal hatte tatsächlich den Nerv gehabt, sich mit ihr über den letzten Punkt zu streiten.
Egal, was Rachel auch von seinen Brüdern verlangte, Gabe stellte sich dumm, als wüsste er nicht, was vorging. Es trieb sie fast in den Wahnsinn, aber sie beschwerten sich nie, denn beide plagten noch immer heftige Schuldgefühle, weil sie sich Rachel gegenüber so gemein verhalten hatten. Als Buße taten sie also, was sie wollte, und sie belohnte sie damit, dass sie noch mehr verlangte.
Erst heute früh hatte Gabe sie gefragt, wie lange sie glaubte, damit noch durchzukommen, und sie hatte gemeint, vielleicht noch sechs Monate rausholen zu können, aber das bezweifelte er. Ihr fehlte der Killerinstinkt, und seine Brüder konnten richtige Charmebolzen sein, wenn sie nur wollten. Seit geraumer Zeit schon tat sie es eher aus Lust an der Neckerei, als aus einem wirklichen Bedürfnis nach Rache.
Cal schob sein Ende der Couch an die gewünschte Stelle und warf Gabe einen irritierten Blick zu. »Sag noch mal, Rach, wieso kann dir dein Faulpelz von Ehemann nicht beim Möbelumstellen helfen?«
Rachel bückte sich, um Snoozer, ihre getigerte Katze, zu streicheln. »Also Cal, du weißt doch, dass Gabe Rückenprobleme hat. Ich halt‘s einfach für unklug, irgendwelche Risiken einzugehen.«
Cal brummte etwas, das wie: »Der kann
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