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Traeum weiter, Mann

Traeum weiter, Mann

Titel: Traeum weiter, Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nebe
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Augen. »Ja, was? Das waren ein paar Freundinnen! Kleine Erinnerungen. Was ist denn schon dabei?«
    Lüders räuspert sich. »Immerhin«, sagt er mit einem bemühten Lächeln, »jetzt haben wir den Beweis, dass Herr Schöning nicht der Spanner ist, der Ihre Nachbarschaft belästigt hat.«
    Steff hat genug. Sie steht auf und verschwindet durch die Tür neben der Küche in ihr Zimmer.
    Später steht Sabine mit Heiner draußen vor dem Eingang der Pension, während Lüders mit Schöning immer noch im Wintergarten sitzt. Sabine und Heiner können die beiden nicht verstehen, aber offensichtlich streiten sie heftig miteinander.
    »Du willst wirklich noch hierbleiben?«, fragt Sabine ungläubig.
    Heiner nickt. »Ich komme so gut mit meinem Buch voran. Noch die paar Tage und ich habe wirklich was geschafft.«
    »Aber du kannst doch auch zu Hause schreiben!«
    »Hier geht es besser. Die frische Luft, das Meer, das ist einfach gut für den Geist.«
    Sabine betrachtet Heiner verständnislos und schüttelt den Kopf. »Du willst wirklich in diesem Haus bleiben? In der Nähe von diesem Verrückten? Nach allem, was du heute erfahren hast?«
    »Jetzt ist ja alles geklärt.«
    »Findest du?«
    Heiner nickt nur. Sabine mustert ihn sehr skeptisch. Heiner versucht es mit einer Gegenfrage: »Wie sind denn jetzt deine Pläne? Wegen dieser ... Sache?« Er zeigt nach hinten in den Wintergarten.
    Sabine ordnet ihre Haare und steckt ihren Zopf wieder in das Haarband. »Ich werde ihn auf jeden Fall anzeigen, ist doch klar.«
    »Meinst du wirklich, das ist nötig?«
    »O ja, ich will, dass dieser Perverse sich von meinen Kindern fernhält, du nicht?«
    Heiner nickt mechanisch und starrt nachdenklich zum Wintergarten.
    »Die Kinder vermissen dich.«
    »Ich vermisse sie doch auch. Aber ich will, dass sie stolz auf ihren Vater sein können.«
    Sabine streichelt ihm zärtlich über die Wange. »Sie sind stolz auf dich.«
    »Aber nicht, wenn ich so kurz vor dem Ziel aufgebe.«
    Sabine seufzt. Heiner weicht ihrem forschenden, aber liebevollen Blick verlegen aus. Schließlich zieht sie den Reißverschluss ihrer Jacke unters Kinn. »Letzte Chance, Heiner. Ich muss los. Gaby braucht ihren Wagen morgen ganz früh wieder zurück.«
    »Ich komme schon zurecht.«
    »Apropos: Wo steht eigentlich unser Golf?«
    Heiner hüstelt verlegen. »Tja, dumme Sache, du wirst nicht glauben, was mir passiert ist.«
    Böses ahnend starrt Sabine Heiner an. Der gibt sich seufzend einen Ruck und beichtet, was auf dem einsamen Feld passiert ist, erzählt ihr von der Lesung, von der Rückfahrt, dem schlechten Wetter, dem Unfall – und dass der Wagen jetzt mit Totalschaden auf dem Hof einer Werkstatt steht. Nur von dem Rennen mit Schöning sagt er ihr lieber nichts.
    Sabine sieht ihn entsetzt an. »Das ist ja schrecklich! Warum hast du mich nicht angerufen?«
    Heiner weicht ihrem strengen Blick verlegen aus. »Aber wir hatten doch eine Abmachung, keine Anrufe, solange ich an dem Buch –«
    »Vergiss die bescheuerte Abmachung!«, unterbricht Sabine. »Schlimm genug, dass du nicht ab und zu mit deinen Kindern sprechen willst. Aber das war ein Notfall! Meine Güte, dir hätte sonst was passieren können.«
    »Ist es aber nicht.«
    »Aber unser Auto ist kaputt, das musst du mir doch sagen.«
    »Ich hätte mich schon noch gemeldet, keine Sorge.«
    Sabine stöhnt und schüttelt entnervt den Kopf. Heiner sieht verlegen zur Seite und bemerkt, wie eine Schwalbe lautlos unter das Dach fliegt. Oder war es eine Fledermaus?
    »So ein Mist!« Sabine kann sich gar nicht beruhigen. »Und du sagst, der Bauer war schuld?«
    »Ja, war er, eindeutig.« Heiner will endlich das Thema wechseln. »Ich warte nur noch auf das Protokoll der Polizei«, sagt er, um ein bisschen Zeit zu gewinnen.
    Sabine mustert Heiner misstrauisch, dann seufzt sie müde und gibt Heiner einen kurzen Kuss. »Ich hoffe wirklich, dein Roman ist diesen ganzen Stress wert.«
    »Das ist er, wirklich. Ich komme gut voran. Es wird ganz toll.«
    Sabine nickt, doch ihr müdes Lächeln verrät Skepsis. Dann geht sie zu dem Parkplatz, dreht sich aber noch einmal kurz um. »Übrigens, Maria hat angerufen. Sie wollte dich unbedingt sprechen!«
    »Kann das nicht noch warten? In ein paar Tagen bin ich doch wieder in Hamburg.«
    »Ich weiß nicht, sie klang sehr nervös.«
    Heiner stöhnt. »Na schön, ich rufe sie morgen an, versprochen.«
    Sabine nickt zufrieden.
    »Und grüß Felix und Miri von mir«, ruft Heiner ihr

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