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Traeum weiter, Mann

Traeum weiter, Mann

Titel: Traeum weiter, Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nebe
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hinterher.
    »Wie wäre es, wenn du diese blöde Abmachung vergisst und die beiden einfach mal anrufst. Vor allem Felix fragt ständig nach dir.«
    Heiner nickt schuldbewusst. Sabine winkt ihm noch einmal kurz zu und ist dann weg. Er beobachtet, wie sie in den Passat steigt und langsam vom Hof fährt.
    Heiner friert. Erst jetzt merkt er, wie frisch es geworden ist. Der Sturm ist abgeklungen, hat aber neue, kalte Luft aus dem Westen zur Ostsee getragen.
    Heiner geht zurück in die Pension. Er will zu seinem Zimmer, als er an der Rezeption auf Steff trifft. Mit trauriger Miene ordnet sie ein paar Unterlagen und starrt dabei finster Richtung Wintergarten, wo Schöning immer noch mit Lüders zusammen sitzt.
    »Deine Frau ist wieder zurückgefahren?«, erkundigt Steff sich.
    Heiner nickt.
    »Sie ist wirklich eine sehr dynamische Person.«
    »O ja, das ist sie.« Heiner nickt langsam und vermittelt damit den Eindruck, als ob das ein Fehler wäre.
    »Und was ist mit dir? Wolltest du nicht mit zurück nach Hamburg?«
    Heiner holt Luft. »Erst wenn ich mein Buch fertig habe. Und ich habe es dir schon gesagt, um das zu schaffen, brauche ich dich in meiner Nähe.«
    Steff lächelt gerührt.
    Dann fällt sie Heiner plötzlich um den Hals. Dicke Tränen laufen ihr über die Wangen.
    »He, was ist denn?«, erkundigt sich Heiner ehrlich betroffen.
    »Es tut mir so leid.« Sie schluchzt leise.
    »Was ...?«
    Aber Steff schweigt und lehnt statt zu antworten ihren Kopf an seine Schulter.
    Heiner zögert. Dann streichelt er ihr in langsamen Kreisen über den Rücken. Und lächelt dabei selig über das ganze Gesicht.

26
Steakhouse

    Als Gerald am nächsten Morgen in seinem Bett aufwacht, wird das Pensionszimmer von freundlichem Tageslicht geflutet. Er fühlt sich ausgeschlafen und stark. Gerald versteht selbst nicht, warum er so gute Laune hat. Musste er doch nach der gestrigen Auseinandersetzung alleine schlafen, Steff hat in der Wohnung ihrer Mutter genächtigt. Immerhin ist sein Bett warm und weich, deswegen bleibt er noch etwas liegen.
    Was soll er jetzt tun?
    Heruntergehen und frühstücken? Zusammen mit Deuters und Steff? Wenn er keine schlechte Laune bekommen will, kaum!
    Oder gerade?
    In der Sache ist er vollkommen klar: Wenn Steff sich von ein paar läppischen Fotos und einer hysterischen Hausfrau schockieren lässt, ist sie es nicht wert. Das klingt hart, aber er meint es so. Bevor ihn seine Liebe zu Steff vernichtet, setzt sein Stolz ein, wie eine mächtige, undurchlässige Brandmauer, die ihn abschottet gegen einen Absturz ins Bodenlose. Andererseits sollte er nicht gleich alles hinwerfen, in der Vergangenheit war er oft viel zu schnell damit, vielleicht war Steff einfach nur überfordert von der Situation, das sollte er vorher klären. Aber sie muss jetzt Farbe bekennen, dieses lächerliche Hin und Her spielt er nicht mehr mit! Gerald steigt aus dem Bett und zieht sich an. Duschen und Zähneputzen verschiebt er auf später.
    Er geht auf den Flur, es ist totenstill im Haus, geradezu unheimlich. Auch unten im Wintergarten ist alles leer, keiner da. Er drückt die Klingel auf dem Tresen der Rezeption, ruft nach Steff – keine Antwort. Neben der Klingel entdeckt Gerald einen Din-A4-Zettel, wahrscheinlich eine Nachricht von Steff an ihn. Er nimmt das Blatt neugierig in die Hand.
    Lieber Heiner, Deine Assistentin Maria Butenschön aus Hamburg bittet um Rückruf. Die Nummer ist 040-66881456. Liebe Grüße, Deine Steff.
    Über das besitzanzeigende Fürwort vor »Steff« ärgert er sich am meisten: »Deine« Steff ist meine Steff! Deuters muss noch im Haus sein, sonst läge der Zettel nicht mehr hier. Wenigstens ist Deuters nicht mit Steff unterwegs, das ist schon mal beruhigend. Oder liegen die beiden zusammen in seinem Zimmer? Nein, das glaubt er nicht. Gerald liest den Zettel noch einmal und überlegt: Über Deuters’ Assistentin könnte er erfahren, wie das Pseudonym des Schriftstellers Deuters lautet. Er zückt sein Handy und wählt die Nummer. Eine reife Frauenstimme meldet sich: »Studio Hamburg, Butenschön.«
    Wieso »Studio Hamburg«? Das ist, soweit er weiß, eine Filmproduktion. Arbeitet ein Schriftsteller nicht eher für einen Verlag? Dann fällt es ihm ein: Wahrscheinlich schreibt Deuters auch Drehbücher!
    »Schönen guten Tag, mein Name ist Schöning. Ich bin ein alter Schulfreund von Heiner Deuters.«
    Der alte Trick.
    »Der ist nicht da«, kommt es unfreundlich aus dem Hörer.
    »Er ist ja Schriftsteller

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