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Traeume Aus 1001 Nacht Band 04

Traeume Aus 1001 Nacht Band 04

Titel: Traeume Aus 1001 Nacht Band 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Sellers
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ich Sie, das Spiel weiter mitzuspielen, bis wir endlich wissen, was wirklich passiert ist.“
    Anna zögerte immer noch.
    „Meine Schwester wird vielleicht von ihrem eigenen Mann gefangen gehalten“, fuhr er fort. „Oder sie versteckt sich irgendwo in den Straßen von London und lebt von dem, was sie in Mülltonnen findet. Können Sie sich vorstellen, was Nadia vielleicht durchmacht? Haben Sie ein Herz, Anna, und helfen Sie ihr!“

12. KAPITEL
    Sie trafen sich bei den Ställen. Sie hatte sich als Page verklei det. Vom Palast her drang Musik zu ihnen herüber. Er wagte nicht, eine Laterne zu benutzen, oder gar die Frau seines Her zens zu küssen. Schweigend führte er sie durch die dunkelsten Gassen, bis sie die große Stadtmauer erreichten.
    Wie selbstverständlich erklomm sie die Strickleiter, mutig und ohne einen Laut der Angst.
    Jenseits der Mauer führte er sie, immer noch in völliger Schweigsamkeit, zu der Stelle, wo er zwei Pferde angepflockt hatte. Nur ganz kurz nahm er sie in die Arme, bevor er ihr in den Sattel half.
    Dann ritten sie in die Morgendämmerung.
    Es war später Vormittag, als Scheich Gazi und Anna in London ankamen. Erst als das Flugzeug den Boden berührte und sie durchs Fenster die vertraute Umgebung sehen konnte, wagte Anna, sich zu entspannen.
    Sie hatten verabredet, dass sie sich in London so unauffällig wie möglich verhielt und sobald wie möglich nach Frankreich weiterreiste. Dort würde sie sich in Alans Villa aufhalten, ihrer Arbeit nachgehen und kein Wort mit irgendwelchen Reportern wechseln.
    Als sie das Flugzeug verließen, wartete eine Eskorte von Leibwächtern auf Gazi und sie, und man überreichte ihr endlich ihren Pass. Scheich Gazi reiste als Diplomat, was ihre Einreise nach England sehr erleichterte. Niemand schien sich dafür zu interessieren, wieso sie ohne Pass ausgereist war.
    Am Terminal wurden sie von einer Reportermeute empfangen.
    Anna blieb wie angewurzelt stehen. Sie hörte das Klicken der Kameras. Man bestürmte sie mit Fragen. „Woher um alles in der Welt wussten sie, dass wir kommen würden?“, murmelte sie fassungslos.
    „Mrs. Lamb, Mrs. Lamb!“
    „Würden Sie bitte hierher schauen?“
    „Lächeln Sie für unsere Leser, Anna!“
    „Sind Sie glücklich? Wie geht es dem Baby?“
    „Ist das Baby auch dabei?“
    „Wie heißt das Baby?“
    Auf einmal fühlte sie Scheich Gazis starken Arm um sich und hörte seine Stimme an ihrem Ohr. „Gehen Sie zügig weiter, ohne zu rennen. Ich kümmere mich um die Reporter.“
    Trotz allem weckte allein der Klang seiner Stimme wieder diese heiße Sehnsucht in ihr. Unwillkürlich wandte sie den Kopf und suchte seinen Blick. Der Ausdruck in seinen Augen war eine Mischung aus heimlichem Einverständnis und Verlangen. Vor Aufregung stolperte sie. Er fing sie auf, und sie lächelte spontan.
    „Küssen Sie sie, Gazi!“, rief einer der Fotografen.
    Annas Herz tat einen Sprung, doch Gazi lächelte nur leicht und schüttelte den Kopf.
    Den ganzen Weg bis zum Ausgang blieben die Reporter ihnen auf den Fersen.
    „Wie fühlen Sie sich als frisch gebackener Vater, Scheich Gazi?“
    „Was glauben Sie wohl, Arthur?“, erwiderte er.
    „Ist Prinz Karim einverstanden?“
    „Er hat nichts Gegenteiliges verlautbaren lassen.“
    „Wann ist die Hochzeit? Haben Sie schon ein Datum festgesetzt?“
    „Nein.“
    „Aber das wird geschehen?“
    Scheich Gazi lächelte der Reporterin zu. „Julia, Sie werden als Erste davon erfahren.“
    „Was sagen Sie denn da?“, flüsterte Anna erschrocken, aber er drückte nur warnend ihren Arm.
    „Lassen Sie mich das machen, Anna“, wiederholte er leise.
    Sie hatten nicht verabredet, dass sie rundheraus bestätigen sollte, dass diese Geschichte zutraf. Wieder einmal war sie gezwungen, sich so zu verhalten, wie er es von ihr verlangte. Ob er ihr überhaupt jemals die Wahrheit gesagt hatte? Was sie womöglich ein Pfand in einem Spiel, von dem sie keine Ahnung hatte? Plötzlich glaubte sie ihm kein Wort mehr. Warum hörte er nicht auf, sie zu manipulieren?
    Anna fasste sich ein Herz und rannte zum nächstbesten Reporter, der einen Notizblock in der Hand hatte.
    „Ich bin nicht Scheich Gazis Geliebte“, erklärte sie.
    „Super!“ Er kritzelte sofort los. „Kann ich ‚Verlobte‘ schreiben?“
    „Nein! Auf keinen Fall! Und das Baby …“
    „Das Baby ist zu Hause!“, fiel Gazi ihr mit lauter Stimme ins Wort. „Der Arzt hielt es für besser.“
    Den Arm fest um ihre Taille gelegt, zog Gazi

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