Träume der Dunkelheit: Erzählungen (German Edition)
etwas Ungeduldiges in seinem Kuss, ein drängendes Verlangen, auf das sie augenblicklich reagierte.
Aufreizend langsam glitt ihr Bein an seinem hinauf. Sie legte es um seine Taille, presste sich an seinen harten Schenkel und ließ einladend die Hüfte kreisen.
Als Falcon sie wortlos hochhob, schlang sie beide Beine um seine Taille und sank, mit den Händen auf seinen Schultern und zurückgelegtem Kopf, auf sein hartes Glied herab. Ein lustvoller kleiner Schrei entrang sich ihr, als Falcon mit einer einzigen kraftvollen Bewegung in sie hineinglitt und sie so vollkommen ausfüllte, dass ihr der Atem stockte. In sinnlicher Verzückung warf sie den Kopf weiter zurück und schloss die Augen, begann, sich zu bewegen, und verlor sich in Falcons dunkler Leidenschaft. Sie ließen sich Zeit und liebten sich, als tanzten sie einen endlos langen, feurigen Tango miteinander. Sie waren in vollkommener Übereinstimmung miteinander, weil jeder die Gedanken und Wünsche des anderen lesen konnte, bewegten sich in perfekter Harmonie und gaben sich hemmungslos und rückhaltlos einander hin. Als sie sich völlig verausgabt hatten, lehnten sie sich an die Wand und hielten einander, mit Tränen in den Augen und Kummer im Herzen, die in exakt dem gleichen Rhythmus schlugen. Saras Kopf lag an Falcons Schulter, und sein Kopf ruhte auf ihrem.
»Du darfst nicht riskieren, dass dir etwas zustößt, Sara«, warnte Falcon sie noch einmal. »Du weißt, dass ich nicht ohne dich sein kann. Aber ich muss jetzt gehen; ich kann nicht länger warten. Du wirst doch an alles denken, was ich dir gesagt habe?«
»Natürlich werde ich das«, versprach sie ihm und drückte ihn noch fester an sich. »Ich weiß, dass es verrückt ist, Falcon, aber ich liebe dich. Wirklich. Du bist immer bei mir gewesen, wenn ich dich brauchte. Ich liebe dich, mein schöner dunkler Engel.«
Er küsste sie lange und zärtlich. Unendlich zärtlich. »Und du bist meine Liebe und mein Leben«, flüsterte er – und dann war er auch schon fort. An die Wand gelehnt, die Hände vor den Mund gepresst, blieb Sara noch einen Moment lang stehen.
Dann setzte sie sich in Bewegung, zog sich hastig an, suchte rasch ein paar Kleidungsstücke zusammen und warf sie in ihren Rucksack, bevor sie einige Anrufe tätigte, um Freunde zu bitten, die Kinder bis zu ihrer Rückkehr im Auge zu behalten. Sie war fest entschlossen, zurückzukommen und sie zu holen, sobald sie den lästigen Papierkram erledigt und ein Zuhause für ihre Schützlinge eingerichtet hatte. Eine Stunde später befand sie sich schon auf der Straße, die in die Karpaten führte.
Seltsamerweise brauchte sie ihre dunkle Sonnenbrille, obwohl der Tag grau und trübe war von den dunklen Wolken, die sich über ihr zusammenballten. Und wenn doch einmal ein Sonnenstrahl durch die Wolken fiel und beim Fahren ihren Arm berührte, hinterließ er ein sehr unangenehmes Gefühl auf ihrer Haut. Sie versuchte, nicht an Falcon zu denken, der sich tief im Erdboden befand und für die Dauer der Tagesstunden dort regelrecht gefangen war. Ihr Körper, der auf angenehme Weise wund war von ihrem Liebesspiel, erinnerte sie an Falcons Berührungen und seine leidenschaftliche Inbesitznahme, und allein beim Gedanken daran wurde ihr ganz heiß vor wiedererwachtem Verlangen. Deshalb konnte sie auch nicht verhindern, dass ihr Geist fast unablässig die Verbindung zu Falcons suchte. Jedes Mal, wenn sie dabei nur auf Leere traf, verkrampfte sich ihr Herz vor Schmerz, und es kostete sie ihre ganze Kraft, den ungeheuren Kummer zu beherrschen, der sie dann erfasste. Jede Zelle ihres Körpers verlangte, dass sie umkehrte, Falcon suchte und sich vergewisserte, dass ihm nichts geschehen war.
Aber Sara schob das Kinn vor und fuhr weiter, Stunde um Stunde; sie ließ Städte und kleinere Dörfer hinter sich zurück, bis sie schließlich in einer nur noch dünn besiedelten Gegend war. Zweimal hielt sie an, um sich ein wenig Bewegung zu verschaffen und ihre verkrampften Beine zu lockern, fuhr jedoch ansonsten stetig weiter in die Berglandschaft hinein, die Falcon ihr so sorgfältig beschrieben hatte. Sara war so darauf konzentriert, den Weg zu finden, der in die wilderen Gebiete führte, dass sie fast von einem anderen Fahrzeug angefahren wurde, als es sie überholte und an ihr vorbeibrauste. Es war ein Wohnmobil, viel größer und schwerer als ihr Geländewagen, das mit solch rasender Geschwindigkeit an ihr vorbeischoss, dass Sara das Steuer herumreißen musste, um
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