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Traeume doch einfach weiter

Traeume doch einfach weiter

Titel: Traeume doch einfach weiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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die riesige blaue schlampenschleuder, die er zum
schulab- schluss bekommen hat, auch einen parkplatz finden?
    okay,
das war's fürs erste, ich bin dann auch mal weg. man muss schließlich keine nobelpreisgekürte atomphy- sikerin
sein, um sich auszurechnen, dass uns gerade mal elf sommerwochen bleiben -
knappe siebenundsiebzig tage -, bevor wir uns mit anderen dingen herumschlagen müssen: zum anbeißen süßen Zimmernachbarn im Studentenwohnheim, aufreibenden Studiengängen in
mode- design und vielleicht sogar einer stürmischen affäre mit dem
unter-seinem-anzug-mit-krawatte-verdammt-gut- gebauten-literaturprof. aber hey, wir sollten den dingen nicht vorgreifen: es ist heiß da draußen und es wird
sekündlich heißer, das leben hält unzählige abenteuer bereit, ganz zu
schweigen von süßen mädchen in gepunkteten bikinis und coolen typen in
pastellfarbenen surfer- shorts. im sommer gilt kein Stundenplan und alle Vor schriften
sind außer kraft gesetzt, das bietet uns ideale bedingungen für hemmungsloses
über-die-stränge- schlagen. ich setze mir jetzt jedenfalls meine neue überdimensionierte
blassrosa gucci-sonnenbrille auf, packe eine französische eile , sonnencreme von guerlain und ein flauschiges
türkis-rosa gestreiftes badetuch von mis- soni ein und setze mich in den park,
wohin genau? tja, das würdet ihr gern wissen, was?
    ihr wisst genau,
dass ihr mich liebt
    gossip girl

 
    verhinderte flitterwöchner
     
    »Guten Morgen,
Madam!«, flötete eine extrem muntere weibliche Stimme mit näselnd britischem
Akzent.
    Blair Waldorf
wälzte sich stöhnend auf die andere Seite. Sie war jetzt schon seit drei Tagen
in London und hatte ihren Jetlag immer noch nicht überwunden, was sie allerdings
nicht allzu sehr bekümmerte. Sie war gern bereit, dieses Opfer zu bringen, wenn
sie dafür nur in der Nähe ihres irreal schönen, aber real blaublütigen neuen
englischen Freunds Lord Marcus sein durfte.
    Wendy, eines der
drei rund um die Uhr im Dienst stehenden Zimmermädchen, die zum
Komplettservice von Blairs Penthousesuite im Claridge's gehörten, eilte mit
klappernden Absätzen über das honiggelbe Parkett und stellte ein schweres
Mahagonitablett auf dem Bett ab, das so bombastisch groß war, dass Blair es in
vier separate Zonen unterteilt hatte: eine zum Schlafen, eine zum Essen, eine
zum Fernsehen und eine für Sex. Letztere war bisher allerdings noch nicht
genutzt worden. Wendy zog resolut die schweren braunen Samtvorhänge vor der
breiten Fensterfront auf und das Tageslicht flutete in den riesigen Raum. Die
Sonnenstrahlen ließen die prunkvoll verzierte und vergoldete Stuckdecke
erstrahlen und brachen sich funkelnd in den goldgerahmten Spiegeln, die den
angrenzenden Ankleideraum schmückten.
    »Aua!« Blair
drückte sich eines der sechs üppig mit Gänsedaunen gefüllten Kissen aufs
Gesicht, um ihre Augen vor dem gleißenden Licht zu schützen.
    »Ihr Frühstück.
Alles wie bestellt, Madam.« Wendy hob die silberne Warmhaltehaube vom Teller
und enthüllte eine widerwärtig aussehende Masse wässrigen Rühreis und
fetttriefender Würstchen in einer Lache matschig gekochter Tomaten.
    Klassische cuisine
anglaise. Mhm, deliziös.
    Blair strich sich
ihre wirren kastanienbraunen Haare glatt und schob die heruntergerutschten
Träger ihres rosefarbenen seidenen Hemdchens von Hanro, in dem sie geschlafen
hatte, auf die Schultern. Die Pampe auf dem Teller sah zwar abartig aus, aber
sie duftete verführerisch. Sie hatte sich eine kleine Stärkung redlich
verdient. Immerhin war sie gestern den ganzen Tag in West London herumgelaufen
und hatte sich die Sehenswürdigkeiten angeschaut.
    Okay, wenn man
Harrods, Harvey Nichols und Whistles als Sehenswürdigkeiten bezeichnen will.
    »Und Ihre
Zeitung.« Wendy klatschte schwungvoll die International
Herald Tribüne aufs Tablett. Blair hatte beim Einchecken um eine Tageszeitung
zum Frühstück gebeten - als künftige Yale-Studentin musste sie sich schließlich
über die tagespolitischen Ereignisse auf dem Laufenden halten. Dass sie bisher
noch nicht dazu gekommen war, sie auch zu lesen, war ja wohl verzeihlich.
    »Haben Sie sonst
noch irgendeinen Wunsch?«, fragte Wendy.
    Blair schüttelte
den Kopf, worauf sich das Zimmermädchen diskret in den angrenzenden Salon
zurückzog. Blair spießte eines der fettigen Würstchen mit der Gabel auf und
griff nach der Zeitung, um die Schlagzeilen zu überfliegen. Aber die Schrift
war so winzig klein und die nüchternen Fotos so dermaßen

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