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Traeume doch einfach weiter

Traeume doch einfach weiter

Titel: Traeume doch einfach weiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
Vom Netzwerk:
Bob und John-Lennon-Nickelbrille.
    »Nein, ich bin Ms
Waldorf«, stellte Blair richtig.
    Und ganz und gar
unverheiratet. Noch.
    »Ach so ja,
natürlich«, entschuldigte sich die Frau. »Ich wollte Sie ohnehin sprechen, um
Ihre Suite eine weitere Woche zu bestätigen. Sie bleiben doch Gast in unserem
Haus?«
    »Ja, ja,
natürlich.« Blair wedelte ungeduldig mit der Hand. Sie hatte Wichtigeres zu
regeln. »Wie gesagt. Ich brauche Tickets nach Paris. Und zwar so schnell wie
möglich, am besten sofort.«
    »In Ordnung. Ich
bräuchte bloß Ihre Kreditkarte, um die Reservierung für Ihre Suite zu
bestätigen.«
    »Können Sie das
nicht Lord Marcus auf die Rechnung setzen?«, fragte Blair leicht gereizt. »Er
kümmert sich um alles.«
    »Ich verstehe.«
Die Angestellte nickte und machte sich eine Notiz in ihr Buch. »Erwarten Sie
Seine Lordschaft in nächster Zeit hier? Wir bräuchten von ihm eine Unterschrift
zur Bestätigung.«
    »Ich weiß nicht
genau, wann er wieder herkommt«, räumte Blair zähneknirschend ein. Sie plante
zwar einen Abend in trauter Zweisamkeit - mit verführerischen Dessous,
Champagner und allem Drum und Dran -, hatte aber nichts Festes mit ihm
ausgemacht, weil sie ihn den ganzen Tag nicht erreicht hatte.
    »Leider muss ich
darauf bestehen, dass Seine Lordschaft ins Hotel kommt und persönlich seine
Unterschrift leistet«, erwiderte die Empfangschefin mit fester Stimme.
    »Ist ja gut«,
schnappte Blair. »Ich kümmere mich darum.«
    Eine Gruppe
italienischer Touristen kam an ihr vorbei und machte Fotos, während sie
versuchte, einen Wutanfall zu unterdrücken.
    »Nun, Miss...«
    »Waldorf«, wiederholte sie
genervt.
    »Miss Waldorf,
wir brauchen seine Unterschrift bis morgen, sonst müssen wir die Suite leider
anderweitig vergeben. Wir haben einen Gast, der sie bereits angefragt hat.«
    »Wie Sie wollen«,
antwortete Blair frostig. »Dann rufe ich ihn eben jetzt gleich an.« Sie zog ihr
Handy aus der Tasche und drückte die einzige darin eingespeicherte Nummer ein.
Es klingelte, aber wie sie es schon fast erwartet hatte, meldete sich Marcus
nicht persönlich. Sie verzichtete darauf, eine Nachricht zu hinterlassen, weil
sie ihm heute schon dreimal auf die Mailbox gesprochen hatte. Schließlich
wollte sie nicht, dass er sie für völlig neurotisch hielt.
    Ist es etwa ein
Zeichen von geistiger Gesundheit, sich ohne Anlass ein Brautkleid zu kaufen?
    »Ich kann ihn
nicht erreichen«, gestand Blair. »Er ist im Büro und hat dort unheimlich viel
zu tun, aber ich bin mir sicher, dass er sich heute Abend meldet. Ich werde
arrangieren, dass er bei Ihnen vorbeikommt und die Angelegenheit regelt.«
    Obwohl sie erst
ein paar Tage in England war, hatte sich Blair bereits denselben
künstlich-britischen Akzent wie Madonna zugelegt und benutzte übertrieben
elegante Wendungen wie »arrangieren« und »die Angelegenheit regeln«.
    »Gut.« Die
Empfangsdame nickte. »Aber bitte denken Sie daran, dass wir seine Unterschrift
bis morgen benötigen. Andernfalls sehen wir uns gezwungen, die Suite anderweitig
zu vergeben. Ich hoffe, er kann sich ein Stündchen von seiner Alten loseisen
und hier vorbeikommen.«
    »Verzeihung?«
Blair blinzelte.
    »Wie bitte?«,
erwiderte die Empfangsdame frech.
    »Was? Haben? Sie?
Da? Gerade? Gesagt?« Blair spürte, wie ihre Ohren vor Wut rot zu glühen
begannen. Einen Moment lang vergaß sie das Kleid, das oben in ihrer Luxussuite
auf sie wartete. Sie vergaß das Zimmermädchen, das ihr bereitwillig jeden
Cocktail mixen würde, den sie zu trinken begehrte, sobald sie das Zimmer
betrat. Sie vergaß den Termin für die Massage, nach der sie sich so gesehnt
hatte. Sie vergaß Paris.
    »Soweit ich mich
erinnere, habe ich gesagt, dass ich hoffe, er kann sich ein Stündchen von
seiner Arbeit loseisen und hier vorbeikommen.«
    »Nein, das haben
Sie nicht«, stieß Blair zwischen zusammengepressten Lippen hervor. Sie beugte
sich über den Tisch und zischte: »Sie haben von seiner Alten gesprochen.«
    »Da müssen Sie
mich missverstanden haben«, widersprach die Empfangschefin.
    »Ich bin mir
sicher, dass Sie mich
missverstanden haben«, rief Blair jetzt laut, die noch nie Hemmungen gehabt
hatte, öffentlich eine Szene zu machen. »Ich habe genau gehört, was Sie gesagt
haben!«
    »Sicher, Madam.
Natürlich. Wenn Seine Lordschaft kommt und diese Papiere unterzeichnet, ist
alles in Ordnung.«
    »Sie ist nicht
seine Alte, er ist nicht mit ihr zusammen. Sie ist seine Cousine«, keifte Blair.
»Und

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