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Traeume doch einfach weiter

Traeume doch einfach weiter

Titel: Traeume doch einfach weiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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drückte sich an die Tür seiner Wohnung. »Kann ich dir vielleicht
irgendwie behilflich sein?«
    »Ach, das schaffe
ich schon«, antwortete Blair tapfer und warf ihm ein charmantes Lächeln zu.
»Kennen wir uns?«
    »Ich bin Jason.«
Er nahm die Hände aus den Taschen und streckte ihr die Rechte zur Begrüßung
hin. »Bist du hier bei jemandem zu Besuch?«
    Sie schüttelte
den Kopf. »Nein. Ich ziehe gerade bei meiner besten Freundin ein. Serena. Sie
wohnt ganz oben.«
    »Ah, Serena! Die
hab ich schon kennengelernt.« Jason lächelte. »Vor ein paar Tagen haben wir
zusammen mit einem Freund von ihr auf der Treppe vor dem Haus ein Bier
getrunken. Sie hat mir nichts von ihrer hübschen Mitbewohnerin erzählt.«
    Genauso wenig wie
sie Blair von ihrem attraktiven Nachbarn erzählt hatte.
    Typisch.
    »Das war so eine
spontane Idee, die wir heute hatten«, sagte Blair. »Naja, das ist eine lange
Geschichte.«
    »Ich hab Zeit.«
Um seine Mundwinkel spielte ein verführerisches Lächeln. Er schob seine langen
schmalen Hände wieder in die Hosentaschen. »Außerdem bin ich ein großartiger
Zuhörer.«
    »Ach ja?« Blair
hängte sich die Tasche über die andere Schulter. Sie war wirklich ziemlich
schwer.
    »Und ich hab noch
mehr zu bieten«, fuhr Jason fort. »Ich wollte mir nämlich gerade eine schöne
Flasche eisgekühlten Rose holen. Warst du schon auf dem Dach? Es ist toll da
oben. Wie wär's, wenn wir beide uns nach oben setzen und deinen Einzug
feiern?«
    »Ach! Ich wusste
gar nicht, dass man hier auch aufs Dach kann!« Ein Glas kühlen Roses mit einem
breitschultrigen, blauäugigen Fremden - das klang wie der perfekte Ausklang
eines Tages voller Neuanfänge: ein neuer Job, ein neues Zuhause...
    Eine neue
Romanze?
    Serena musste
sowieso ihren Text für morgen lernen. Wenn Blair mit Jason ein Gläschen Wein
trank, hätte sie ihre Ruhe.
    »Ich kenne eine
Geheimtür«, sagte er augenzwinkernd. »Ich hol dich ab, ja? In einer
Viertelstunde?«
    Normalerweise hätte
das Blair niemals gereicht, um sich für ein abendliches tete ä tete vorzubereiten,
aber für die ab jetzt berufstätige, sowieso immer top gestylte, entspannte
Sommer-Blair war das gar kein Problem.
    »Zehn sind auch
okay.« Sie sprang die Treppe hinauf und drehte sich auf dem Absatz noch einmal
um, um ihm zuzulächeln. »Ach so, ich heiße übrigens Blair.«
    Oben angekommen
warf sie sich eine schlichte, mit rosa Blüten bedruckte Tunika von Lilly
Pulitzer über, schlüpfte in ihre weißen, mit kleinen Muscheln bestickten
Flipflops und trat in den Flur hinaus. Jason erwartete sie schon mit dem Wein
in der einen und ein paar Plastikbechern in der anderen Hand. Außerdem hatte er
eine Decke dabei, die er sich über die Schultern gelegt hatte. Er stieg eine
rostige Leiter empor und drückte eine schwarze Stahlklappe in der Decke auf.
Dann streckte er, ganz Gentleman - viel mehr, als Marcus es je gewesen war -,
die Hand aus, um ihr hinaufzuhelfen. Blair griff dankbar danach und ließ sich
aufs Dach ziehen.
    »Hoffentlich
regnet es nicht«, kicherte sie, als sie sich mit ihm im Kreis drehte, um das
Komplett-Panorama der Skyline Manhattans zu bewundern. »Ich glaub nämlich
nicht, dass ich es nachher noch schaffe, die Leiter runterzukommen.« Das war
nur halb als Scherz gemeint.
    »Dann kannst du
den Rest deines Lebens diese spektakuläre Aussicht genießen. Ich hab dir doch
versprochen, dass es sich lohnt«, sagte Jason lachend, schraubte den
Korkenzieher in den Korken und zog ihn mit einem satten Plopp heraus.
    Die Aussicht war
zwar längst nicht so spektakulär wie der Blick auf den Central Park von der
Dachterrasse des Penthouse der Waldorf-Roses auf der Fifth Avenue, aber sie
musste zugeben, dass der Abendnebel den langweiligen Gebäuden ringsum durchaus
einen romantischen Zauber verlieh. Die Bäume waren natürlich nicht so majestätisch
wie die Eichen und Ulmen im Central Park, aber ihre dünnen Äste, die bis zum
Rand der Gaube reichten, waren grün belaubt und glänzten. Blair kam der
Gedanke, dass die Upper East Side genau wie Bailey Winters Modekollektion
aufgebaut war: von der Fifth Avenue bis zur Park Avenue war es die edle »Bailey
Winter Couture«, die Straßenzüge zwischen Central Park und Lexington Avenue
waren wie die »Bailey Winter Collection«, und von dort aus bis zum Hudson war
es »Bailey by Bailey Winter«.
    Ja, so kann man
es auch sehen.
    »Wirklich schön.«
Sie nickte, nahm den mit Wein gefüllten Plastikbecher von Jason entgegen

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