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Traeume doch einfach weiter

Traeume doch einfach weiter

Titel: Traeume doch einfach weiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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schwarzen
Bang-&-01ufsen- Telefon, das neben seinem Bett stand. Er zögerte einen
Moment, bevor er die vertraute Nummer eintippte.
    »Ja, hallo?«,
meldete sie sich nach dem zweiten Klingeln. Sie klang kurz angebunden und
sachlich, als hätte sie die Nummer nicht erkannt.
    »Hey.« Nate
rollte sich auf den Bauch und spielte nervös mit dem Laken herum.
    »Bist du das,
Nate?« Sie gähnte gelangweilt. »Gott, tut mir leid. Ich bin völlig kaputt.«
    »Ja, ich bin's«,
sagte er verlegen. Wie war er nur auf die absurde Idee gekommen, einfach bei
ihr anzurufen? Er verstand sich selbst nicht mehr.
    »Ich hab jetzt
einen Job«, erklärte Blair. »Die Woche war irre anstrengend.«
    »Oh.
Cool.« Blair hatte einen Job? Wow, es hatte
sich echt einiges verändert.
    »Ja«, sagte sie.
»Bailey Winter hält mich ganz schön auf Trab.«
    Nate hatte keine
Ahnung, wer Bailey Winter war, hielt es aber für angebracht, sich mitfühlend zu
zeigen. »Du Arme.«
    »Naja, so ist das
eben, wenn man im Modebusiness arbeitet. Sag mal, wo bist du eigentlich?«
    »In East Hampton.
Im Ferienhaus. Ich arbeite hier gerade für meinen Coach. Mach ein bisschen was
an seinem Haus.«
    »Ich wollte, ich
wär auch woanders«, sagte Blair sehnsüchtig. »Nur für ein paar Minuten. Aber
du weißt ja, wie das ist...«
    »Mhm, ja«,
murmelte Nate. »So ist das eben, wenn man arbeitet.«
    »Hab ich dir
schon erzählt, dass ich für die Kostüme bei diesem Film zuständig bin, der
gerade bei Barneys gedreht wird? >Frühstück bei Fred    »Cool«, murmelte
Nate. Wieso erzählte sie ihm nichts von ihrer Verlobung? »Dann bist du also
nicht mehr in London?«
    »Ich? Nein.«
Blair seufzte tief. »Ich musste wieder nach New York zurück. Ich hab mir
überlegt, dass es ganz gut wäre, ein bisschen Berufserfahrung zu sammeln, bevor
ich nach Yale gehe, weißt du? Das macht sich später gut im Lebenslauf.«
    »Guter Plan«, gab
Nate ihr recht. Er wünschte sich, er hätte einen kleinen Joint gedreht, bevor
er sie angerufen hatte. »Besonders jetzt, wo du ja sowieso... na ja... Zukunftspläne
schmiedest.«
    »Du etwa nicht?«,
fragte Blair. »Du solltest dir langsam auch ein paar Gedanken darüber machen,
was du aus deinem Leben machen willst, oder?«
    »Doch, klar«,
sagte Nate, obwohl seine Zukunftsplanungen kaum darüber hinausgingen, ob er
einen Burrito oder eine Pizza zu Abend essen sollte. »Naja, weißt du, eigentlich
hab ich hauptsächlich angerufen, um dir zu gratulieren.«
    »Du wolltest mir
gratulieren? Ach was. So toll ist das auch nicht. Es ist doch bloß ein kleiner
Sommerjob bei einem der bedeutendsten Modedesigner Amerikas.«
    »Ich meinte die
Verlobung. Ich hab davon gehört.«
    »Welche
Verlobung?«, fragte Blair. »Mit wem hast du gesprochen?«
    »Chuck hat es mir
erzählt«, sagte Nate, drehte sich auf den Rücken und legte sich ein Kissen
übers Gesicht.
    »Chuck hat dir
erzählt, dass ich verlobt bin?«, stieß Blair empört hervor. »Wie immer hat er
mal wieder den totalen Scheiß erzählt.«
    »Wieso?« Nate zog
sich das Kissen weg und setzte sich auf.
    »Naja, du siehst
doch, dass ich zurück in New York bin«, sagte Blair. »Mir ist in London klar
geworden, dass das einfach nicht geht. Ich konnte nicht heiraten. Ich muss
jetzt an meine Zukunft denken.«
    Als hätte ihr
irgendjemand einen Heiratsantrag gemacht.
    »Dann heiratest
du also nicht? Das muss ich Chuck sofort sagen.«
    Ja, viel Spaß
dabei.
    »Blöder
Dummschwätzer«, sagte Blair abfällig. »Wen interessiert schon, was der denkt?
Wieso hörst du ihm überhaupt zu?«
    Nate zuckte mit
den Schultern, was ziemlich sinnlos war, weil Blair es am Telefon nicht sehen
konnte. »Keine Ahnung, ich wusste ja nicht, was läuft. Du warst weg und ich hab
die ganze Zeit nichts mehr von dir gehört. Aber ich bin froh, dass du wieder da
bist. Ich weiß ja, dass du immer davon geträumt hast, Katharine Hepburn zu
sein. Ist doch toll, dass du jetzt wenigstens von außen ein bisschen was von
dem Film mitbekommst.«
    »Audrey Hepburn«,
korrigierte Blair ihn säuerlich. »Und ich bin nicht außen, sondern mittendrin.
Ohne mich läuft gar nichts. Bei einer so großen Hollywoodproduktion ist die
Garderobe der Stars von entscheidender Bedeutung.«
    »Kannst du dich
noch daran erinnern, wie wir den Film mal geschaut haben und du hast immer
wieder auf Pause gedrückt, und dann haben wir die Dialoge nachgesprochen?«,
fragte Nate mit Wehmut in der Stimme. An jenem Tag hatte ein Schneesturm ganz
New York

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