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Traeume doch einfach weiter

Traeume doch einfach weiter

Titel: Traeume doch einfach weiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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letztem Gedicht in den Sinn:
    pure liehe, pure
lust. frust, frust.
    huddha war keinjesus. auch ich
bin keiner.
    ich bin bloß ein mann.
    »Was sind das
überhaupt für Kinder?«, fragte Dan.
    »Wir sind ihre
Freunde«, sagte einer der Jungs - Vanessa konnte sie einfach nicht
auseinanderhalten - und streckte Dan die Zunge raus.
    »Deine Freunde?«,
wiederholte Dan.
    »Ganz genau«,
sagte Vanessa. »Und wer ist sie? Deine Freundin?«
    Auf der Fifth
Avenue läuteten Kirchenglocken. Ihr Klang war so rein und so unpassend, dass
Vanessa am liebsten laut gebrüllt hätte.
    »Vanessa?« Der
andere Zwilling zog an ihrer Jeans. »Ich glaub, mir ist schlecht.«
    »Nicht jetzt«,
sagte Vanessa streng.
    »Ich verstehe gar
nichts mehr«, sagte Dan. »Wieso bist du nicht am Set?«
    »Ich bin gefeuert
worden. Aber das ist dir doch sowieso egal.«
    »Ich schlage vor,
wir beenden dieses Gespräch lieber, bevor wir noch etwas sagen, was wir
hinterher bereuen«, unterbrach die Shorts-Tusse sie. In der Ferne pickten ein
paar Tauben an den Sandwicheisresten der Zwillinge herum. Wenn sie die blonde
Zicke doch bloß in den Arsch picken würden.
    »Vanessa?«,
quengelte der Zwilling wieder. »Mir ist echt...« Bevor er seinen Satz beenden
konnte, kotzte er auch schon sein halb verdautes Sandwich-Eis über Dans
gallegrüne Inlineskates.
    Aha. Klarer Fall
von schlechtem Karma.

 
    sag mir, wo die liebe ist.
     
    Nate fühlte sich
so, wie er sich sonst immer fühlte, wenn ihn der Coach während des Trainings
beim Herumalbern erwischt und dazu verdonnert hatte, zur Strafe ein paar Runden
um den Platz zu laufen. Er hatte den ganzen Tag damit verbracht, neu
angelieferte Zaunpfähle, die in der Einfahrt auf einem über zwei Meter hohen
Haufen aufgestapelt lagen, an ihre späteren Bestimmungsorte im Garten zu
schleppen. Als er jetzt vom Rad stieg und auf das Haus zuging, taten ihm die
Arme weh und die Knie zitterten.
    Seine Knie
zitterten! Und dabei war noch nicht mal ein Mädchen im Spiel.
    Auf dem Weg zu
seinem Zimmer blieb er in der hellen, mit weißen Schränken und Edelstahlgeräten
ausgestatteten Küche stehen und stöberte im Kühlschrank herum. Die
Haushälterin sorgte dafür, dass er immer gut gefüllt war, aber Nate schob die
Terrine mit der von Regina selbst zubereiteten Pate genauso achtlos zur Seite
wie den Tomaten-Kritharakia-Salat und griff nach der Flasche Lorina. Als Kind
war das sein absolutes Lieblingsgetränk gewesen, aber aus irgendeinem Grund
hatte es diese bestimmte Limo immer nur gegeben, wenn sie in den Hamptons waren.
Auch heute noch erinnerte der perlende süße Orangengeschmack ihn an die
unbeschwerten Sommer seiner Jugend, an die Nacktbadepartys im Pool und die
wilden Plündereien im Weinkeller seiner Eltern.
    Ach, das waren
noch Zeiten, dachte er sentimental, als er in sein Zimmer schlappte. Damals
hatte er sich um nichts Sorgen gemacht, höchstens darum, ob es am nächsten Tag
wohl heiß genug werden würde, um an den Strand zu gehen, oder ob er es jemals
schaffen würde, Blair ins Bett zu bekommen.
    Sein jetziges
Leben war viel komplizierter. Obwohl er Ferien hatte, musste er sich über
tausend Sachen den Kopf zerbrechen: was Tawnys Freunde wohl mit ihm machen
würden, wenn er ihnen jemals allein begegnete, was er zu Blair sagen sollte,
wenn sie sich in Yale wiedersahen, ob das, was Chuck Bass über sie erzählt
hatte, wahr war...
    Er drückte die
Limonadenflasche an sich und ließ sich mit einem Stöhnen auf sein weiches,
ungemachtes Bett fallen. Dann schloss er die Augen und versuchte, an gar nichts
zu denken. Aber sosehr er sich auch bemühte, immer wieder tauchte das Bild
eines ganz bestimmten Menschen vor ihm auf.
    Wer das wohl sein
mag?
    Plötzlich bereute
er es, Blair den moosgrünen Pulli zurückgegeben zu haben, den sie ihm
vorletztes Jahr geschenkt hatte. Wenn er ihn noch hätte, könnte er ihn jetzt
anziehen und sich an die schönen Zeiten zurückerinnern, als er noch mit Blair
zusammen und die Welt in Ordnung gewesen war. Denn abgesehen von den Phasen, in
denen sie sauer auf ihn gewesen war, weil er das Falsche gesagt, zu viel
gekifft oder ihre Pläne umgeschmissen hatte, war er mit Blair immer glücklich
gewesen - egal wie schwierig sie gewesen war. Mit ihr hatte sich alles richtig
angefühlt. Und jetzt würde sie diesen Engländer heiraten. Stimmte das wirklich?
Er hielt es nicht mehr aus. Er musste die Wahrheit wissen.
    Er setzte sich
auf, nahm einen Schluck aus der eiskalten Flasche und griff nach dem

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