Traeume im Mondschein
vor Zorn. „Es mag deine Fähigkeiten übersteigen, das zu verstehen, aber ich will nicht, dass man ihm wehtut.“
„Zum Glück kenne ich dich, sonst wäre ich versucht, dir zu glauben.“
„Wenn du doch nur nie zurückgekommen wärst“, fauchte sie ihn an.
„Aber das bin ich“, gab er zurück und trat wieder einen Schritt auf sie zu. „Der verlorene Sohn ist zurückgekehrt und hat deine schönen Pläne durchkreuzt. Pech gehabt, Süße!“
„Es ist sinnlos, mit dir zu streiten. Du bist dir so sicher, dass du recht hast.“
„Ich schätze dich zumindest richtig ein. Ich weiß, das kannst du nur schwer glauben, aber Frauen wie du sind ganz und gar nichts Besonderes, Paige.“
Hasserfüllt sah sie zu ihm auf. „Lieber Gott, wie sehr ich dich verabscheue! Kein Wunder, dass deine Eltern dich rausgeworfen haben.“
Er lachte. „Ich war schon immer sehr selbstständig, Paige. Erst recht im Denken. Hätte Alan diese Fähigkeit entwickelt, hätte er dich sofort durchschaut.“
Paige zog scharf die Luft ein. „Du hast kein Recht, so mit mir zu sprechen“, flüsterte sie. „Ich habe Alan nie belogen. Er wusste …“
Brüsk unterbrach er sie. „Er wusste gar nichts! Du hast den armen Hund ja fast davon überzeugt, dass du Dornröschen bist und er der Prinz, der dich wach küsst.“
„Ich habe deinen Bruder nie an der Nase herumgeführt“, beteuerte sie noch einmal. „Er hat mir nachgestellt.“
„Darauf wette ich“, murmelte Quinn spöttisch. „Du hast ihn zu einem dressierten Esel gemacht. Es hätte funktioniert, wenn du mich nicht getroffen hättest.“
„Damit sind wir wohl wieder am Anfang.“ Paige hob selbstbewusst das Kinn. „Quinn rettet Alan aus den Klauen der Femme fatale. Ich bin überrascht, dass du nicht deiner ganzen Familie von mir erzählt hast. Du wärst über Nacht vom schwarzen Schaf zum Helden ernannt worden.“
Sein Lachen war sanft, aber trotzdem jagte es ihr einen Schauer über den Rücken. Er applaudierte. „Was für eine wundervolle Darstellung. Ich nehme zurück, was ich gesagt habe, Paige. Deine Talente sind etwas Besonderes. Ein wenig Amateurpsychologie, etwas Schauspielerei … Du bist wirklich gut.“ Sein Arm glitt um ihre Taille. „Aber nicht gut genug.“
Paige merkte, wie die Angst in ihr aufstieg, als sie die Hitze seines Körpers so nah an ihrem fühlte.
„Hat das bei Alan funktioniert?“ Sie schnappte nach Luft, als er sie an sich presste und sie seine Kraft spüren ließ.
„Nicht … Hör auf damit, Quinn.“
Ungerührt strich er mit den Händen ihren Rücken entlang. Dann umfasste er ihr Gesicht und hob es zu sich hoch. „Das hast du am Strand aber nicht gesagt.“
„Ich hätte es aber sollen“, konterte sie. „Und ich sage es jetzt.“
„Paige, es ist zu spät, um die holde Unschuld zu spielen. Das zieht nicht. Nicht bei mir.“
„Kannst du diese Nacht nicht vergessen?“, fragte sie verzweifelt. „Ich habe dir immer wieder gesagt, dass es ein Fehler war.“
„Ich kenne viele Frauen, meine süße Julia.“ Sein Blick und seine Stimme spiegelten pure Leidenschaft wider. „Einige von ihnen wollten Spielchen spielen, die selbst dir die Schamesröte ins Gesicht treiben würden. Aber was zwischen uns an jenem Abend passiert ist …“
Paige legte ihre Hände an seine Brust und drückte ihn von sich. „Ich möchte nicht darüber reden. Es war …“
Er lachte leise. „Du musst mir nicht sagen, wie es war. Ich erinnere mich. Nie werde ich es vergessen.“ Seine Stimme nahm einen harten Tonfall an. „Wieso bist du nicht zurückgekommen?“
„Ich konnte nicht. Man hat auf mich gewartet. Und … Es schien mir einfach falsch. Schließlich sollte ich wenige Tage darauf Alan heiraten. Ich …“
Sie wollte sich von ihm abwenden, aber er ließ es nicht zu.
„Kein Sex ohne Ehe. Das verlangst du doch, oder? So hast du Alan überhaupt erst dazu gekriegt, dir einen Antrag zu machen.“
„Ich höre mir das nicht länger an.“
„Aber du hättest nach der Hochzeit mit ihm geschlafen.“
Eine bleierne Müdigkeit überkam Paige.
„Antworte!“, forderte er. „Hättest du zugelassen, dass er dich liebt?“
„Ja“, murmelte sie.
„Weil er dein Ehemann gewesen wäre?“
„Ja.“
Quinn atmete scharf ein. „Weil das der Lohn dafür ist, dich zu einer Fowler gemacht zu haben.“
Ihr Blick fuhr zu ihm auf. „Nein!“
Sie erkannte einen entschlossenen Ausdruck in seinen Augen. „Also“, begann er sanft, „du bist jetzt eine
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