Traeume, zart wie Seide
durchzog. Er hatte Joy am Telefon gesagt, dass er in Washington sein würde, als sie ihn bat, in seiner Suite wohnen zu können. Vielleicht nutzte sie ja die Gelegenheit, sich einen schönen Abend zu machen – mit einem Mann wie Charles Wilshire?
Leise öffnete er die Tür und trat ein. Drinnen war es dunkel und still. Da er sie den ganzen Tag in der Suite nicht hatte erreichen können, hatte er eine Nachricht hinterlassen, aber sie hatte den Anrufbeantworter wohl nicht abgehört. Oder sie vergnügte sich in der Stadt – immerhin war es erst halb elf.
Auf Zehenspitzen schlich er zum Gästezimmer. Auf dem Bett lagen, ordentlich gefaltet, ein Rock und eine Bluse. Wahrscheinlich ihre Tageskleidung. Sicher hatte sie sich umgezogen und trug jetzt eins ihrer aufreizenden Kleider zum Dinner.
Gray ging in sein Schlafzimmer und zog sich aus. Er brauchte eine Dusche, danach etwas zu essen und einen Drink. Aber vor allem brauchte er Joy. Er dachte daran, wie sie ihn festgehalten und gestreichelt hatte, als er zu ihren Füßen gekniet und ihr sein Herz ausgeschüttet hatte. Bei ihr musste er nicht stark sein. Aber was nützte ihm das jetzt? So, wie die Dinge lagen, platzte sie möglicherweise jeden Moment mit Charles oder einem anderen in die Suite.
Er öffnete die Badezimmertür und hielt irritiert inne. Die Wandlampen brannten, und über dem Waschbecken lag ein Bademantel.
Mit angehaltenem Atem spähte Gray um den Mauervorsprung. Joy war in der Badewanne eingeschlafen. Ihr Kopf ruhte auf einem zusammengefalteten Handtuch, das lange rotblonde Haar floss in weichen Wellen über den dunklen Marmor. Ihre Brüste waren nur knapp vom Wasser bedeckt, sodass sich die Knospen bei jedem Atemzug ein wenig heraushoben.
Unwillkürlich trat Gray einen Schritt näher. In diesem Moment öffnete Joy die Augen und betrachtete ihn verschlafen.
„Gray!“ Als ob sie vollkommen vergessen hätte, dass sie nackt war, setzte sie sich auf. Der Anblick ihrer Brüste, von denen das Wasser abperlte, erregte ihn unglaublich.
Erst jetzt schien sie zu bemerken, dass auch er nackt war, und sie starrte mit großen Augen auf das überdeutliche Zeichen seiner Erregung. Eigentlich hätte er sich schnell ein Handtuch greifen müssen. Oder sich entschuldigen und das Bad verlassen. Doch das brachte er einfach nicht fertig.
„Joy …“, stöhnte er.
Statt ihn hinauszuwerfen oder verlegen zu werden, streckte sie die Hand nach ihm aus.
Ihr Vertrauen erschütterte ihn zutiefst, und er schloss die Augen. Das hatte er wirklich nicht verdient. Hatte er nicht gerade noch befürchtet, sie wäre mit einem anderen Mann zusammen? Wie konnte er nur an ihr zweifeln?
Als er die Augen wieder öffnete, hatte sie die Hand sinken lassen und sah nun doch ein wenig verlegen aus. Vor allem aber wirkte sie verletzt.
Er konnte nicht anders – er stieg in die Wanne. Als er sich vor sie kniete, schaute sie ihn überrascht an. Das Wasser schwappte über den Rand, doch es kümmerte ihn nicht. Er streckte die Hände nach ihr aus, zog sie in die Arme und hielt sie eng an sich gedrückt.
Dann küsste er sie auf den Hals, das Kinn, schließlich auf den Mund. „Ich habe dich so vermisst“, flüsterte er.
Er wollte sie, wollte sie so sehr, dass es wehtat. Aber diesmal würden sie sich Zeit lassen. Langsam drehte er sich mit ihr herum, bis sie oben lag, und schlang die Beine um sie. Wieder küsste er sie, lange und unendlich zärtlich.
„Langsam“, sagte er rau, als sie begann, sich ungeduldig an ihm zu reiben. „Ich will dich verwöhnen.“
Sie erwiderte seinen Kuss so leidenschaftlich, dass er sich beinah nicht mehr im Zaum halten konnte. Schließlich zog er sie langsam an sich hoch, bis sie auf seinem Schoß saß. An ihren aufgerichteten Brustspitzen hingen Wassertropfen, und er beugte sich vor und leckte sie ab. Zärtlich verwöhnte er sie mit der Zungenspitze, bis sie aufstöhnte, dann umschloss er ihre Knospen ganz mit dem Mund. Sie warf den Kopf in den Nacken und zog ihn noch näher an sich, als könne sie nicht genug von ihm bekommen.
Erst als das Wasser zu kalt wurde, ließ er von ihr ab und stieg aus der Wanne. Dann beugte er sich zu Joy hinunter, hob sie heraus und stellte sie vorsichtig auf die Füße. Er griff nach einem flauschigen Handtuch und trocknete sie ab – zuerst den Hals und die Schultern, dann ihre Brüste, die er dabei mit Küssen bedeckte. Als er ihre Mitte erreichte, ließ er diese Stelle aus, kniete sich auf die weiche Badematte und machte an
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