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Träume(h)r (German Edition)

Träume(h)r (German Edition)

Titel: Träume(h)r (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rudolf Moos
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Affen machen!«
    Nach einer kurzen Debatte resultierte für beide Parteien ein zufriedenstellender Kompromiss. Ole musste das für ihn bestimmte Outfit anziehen, aber durfte sich so viele Sachen darüber stülpen, wie er für nötig hielt. Marc hingegen blieb uneinsichtig und verließ die Pension in seiner laufstegtauglichen Kleidung. Folglich fror er auf dem kurzen Weg zu ihrem Treffpunkt mit dem Seemann wie ein Eiszapfen. Der Pfad, der zum Strand führte war so dunkel, dass man kaum die Hand vor Augen sehen konnte. An den Containern, worin die Fischer ihre Ausrüstungen lagerten, angelangt, hielten sie nach ihrem Mentor Ausschau, von dem es bislang keine Spur gab.
    »Eine Taschenlampe wäre vermutlich praktischer gewesen, als einen Sack voll Lumpen bis nach Portugal zu schleppen!«, beschwerte sich Ole, nachdem er kurz zuvor über einen Stein gestolpert war.
    »Allerdings!«, erklang eine Stimme aus der Finsternis hinter ihnen. Sie drehten sich um, aber konnten nur die Glut einer brennenden Zigarette erkennen.
    »Du siehst noch einigermaßen normal aus«, sagte die Stimme an Ole gerichtet. »Aber du Volkswagen, du bist zum Arbeiten und nicht zum Baden hier, also zieh dir das über!«
    José knipste das Licht an und warf Marc einen warmen Pullover und einen wasserdichten Blaumann, wie sie ihn bei den anderen Fischern gesehen hatten, zu. Im Anschluss erklärte er ihnen, was es für den Anfang zu tun gab.
    »Erst bringen wir die Ausrüstung zu meinem Boot und danach lassen wir den Kahn zu Wasser!«
    Sie gehorchten ohne Widerworte und als sie eine halbe Stunde später endlich an Bord waren, erklungen die beiden Yamaha Motoren und sie fuhren langsam auf das offene Meer hinaus.
    Der Sternenhimmel war ihre einzige Lichtquelle auf dem Boot, wenn man von den Öllampen absah, die an beiden Enden des Kahns befestigt waren. Bereits seit einer halben Stunde stand Marc an der Reling und blickte gen Himmel. Obwohl er nicht seiner Vorstellung entsprechend aussehen durfte, war er mit der Gesamtsituation zufrieden. Immerhin hatten sie es auf das Boot eines echten Fischers geschafft.
    »Klarer Himmel, heisst kalte Nacht. Merk dir das!«
    Er zuckte zusammen, da er José nicht hatte kommen sehen. Erneut verriet das Glimmen der Zigarette, wo sich der Mann befand. Man hörte neben ihm ein Kichern, das von Ole ausging, der sich über die Schreckhaftigkeit seines Kumpels amüsierte. Er sah, wie der eine Riese dem anderen den Glimmstängel reichte. Am Geruch fiel ihm auf, dass es sich nicht um eine normale Zigarette handeln konnte, die hier geteilt wurde.
    »Heisst es nicht erst die Arbeit und dann das Vergnügen?«, fragte er in die Dunkelheit.
    »Eigentlich schon, aber auf meinem Boot gelten meine Regeln! Wir sind gleich an unserem Platz angekommen. Dort müssen wir dann nur noch die Netze ins Wasser werfen und sie ungefähr drei oder vier Stunden später wieder einholen!«, antwortete der Seemann und stellte sich neben ihn an das Geländer.
    »Es ist kein wirklich interessantes Leben, das Dasein als Fischer. Deswegen genehmige ich mir auch manchmal etwas hiervon«, er sah den übriggebliebenen Stummel an und drückte ihn anschließend auf dem Deck aus. »Tag für Tag bist du alleine hier draußen, sitzt herum und wartest in der Hoffnung, dass sich die Netze füllen. Nicht nur aus Gutherzigkeit habe ich euch die Möglichkeit gegeben bei mir mitzufahren. Ich dachte, dass ihr zwei Träumer eine nette Gesellschaft auf See sein könntet.«
    Daraufhin setzte sich der Seemann auf einen schmutzigen Plastikstuhl, der ihm vermutlich schon seit Jahren als Thron diente und schaltete ein altes Radio ein. Irgendwann signalisierte er seinen Praktikanten, dass sie an der richtigen Stelle angekommen waren.
    Er zeigte ihnen wie man die Netze richtig auseinander faltete, sie ins Wasser werfen musste ohne, dass sie verknoteten und auch wie man feststellen konnte, ob sich darin viele Fische oder noch fast gar keine befanden.
    Eine gefühlte Ewigkeit warteten Ole und Marc bei leiser Radiomusik auf Josés Zeichen die Fischernetze wieder einzuholen.
    »Ehrliche Arbeit, wie du sie wolltest, Volkswagen!«
    Marc hatte Schweißperlen auf der Stirn und zog so stark er konnte. Trotz der Dunkelheit sah er dabei den einen oder anderen Fisch im Netz zappeln.
    »Für meinen Geschmack etwas zu ehrlich«, antwortete er und meinte aus Josés Richtung einen gedämpften Lacher gehört zu haben.
    »Leider so ehrlich, dass es nur noch acht Boote von ehemals vierzig sind, die

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