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Traeumen Roboter von elektrischen Schafen?

Traeumen Roboter von elektrischen Schafen?

Titel: Traeumen Roboter von elektrischen Schafen? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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merkt. Gibt es so getreue Nachahmungen, daß mein Mann den Unterschied nicht bemerken wird?” Zweifelnd meinte Milt: “Wie Sie wollen. Aber nach unserer Erfahrung läßt sich der Besitzer eines Tieres nie täuschen. Sehen Sie, wenn man wirklich eng mit einem falschen Tier zu tun hat …”
    “Ed ist Horace nie nahegekommen, obgleich er ihn sehr liebte. Ich glaube, wir versuchen es zuerst mit einem elektrischen Ersatztier, und wenn das nicht klappt, können wir Horace immer noch durch eine echte Katze ersetzen. Ich möchte nur nicht, daß mein Mann davon erfährt, ich glaube, das würde er nicht überleben. Deshalb ist er Horace auch nie zu nahe gekommen - weil er Angst hatte. Und als Horace krank wurde - als er Lungenentzündung bekam, wie Sie sagen - , da packte Ed Entsetzen, und er wollte es nicht wahrhaben. Deshalb haben wir auch so lange gezögert, ehe wir Sie anriefen. Zu lange!” Sie nickte und schluckte ihre Tränen hinunter. “Wie lange wird das wohl dauern?” Milt überlegte: “Wir können es in zehn Tagen fertig haben. Die Auslieferung nehmen wir dann tagsüber vor, wenn Ihr Mann bei der Arbeit ist.” Er verabschiedete sich und legte auf. “Er wird’s merken”, sagte er zu Sloat. Sloat sagte sachlich: “Leute, die ihre echten Tiere wirklich lieben, zerbrechen daran. Gut, daß wir nur mit Ersatztieren zu tun haben. Ist euch klar, daß echte Tierärzte dauernd solche Anrufe auf sich nehmen müssen?” Er betrachtete John Isidore. “In mancher Hinsicht sind Sie gar nicht so dumm, Isidore. Sie haben das ganz gut gemacht, auch wenn sich nachher Milt einschalten mußte.”
    “Er hat seine Sache gut gemacht”, sagte Milt. Er hob den toten Kater hoch. “Ich nehme ihn mit hinunter in die Werkstatt. Han, ruf bitte Wheelright & Carpenter an, sie sollen ihren Konstrukteur herschicken, damit er die Katze mißt und fotografiert. Mitnehmen können sie den Kater nicht, weil ich nachher die Imitation selbst mit dem Original vergleichen will.”
    “Ich denke, ich lasse lieber Isidore mit den Leuten reden”, entschied Sloat. “Er hat diese Sache angefangen. Wenn er mit Mrs. Pilsen zurecht gekommen ist, müßte er auch mit Wheelright & Carpenter fertig werden.”
    Milt sagte zu Isidore: “Sie dürfen unter keinen Umständen das Original bekommen.” Er hielt Horace hoch. “Sie werden es versuchen, weil sie es dann viel einfacher haben. Bleiben Sie standhaft.”
    “Hm”, sagte Isidore blinzelnd. “Okay. Vielleicht sollte ich gleich anrufen, bevor die Verwesung einsetzt.”

    8

    Rick Deckard parkte den frisierten Dienstwagen auf dem Dach des Justizgebäudes von San Franzisko in der Lombard Street und stieg hinunter zu Bryants Büro. “Sie sind aber verteufelt rasch wieder hier”, sagte sein Vorgesetzter, lehnte sich in seinem Sessel zurück und nahm eine Prise Sondermischung No. 1. “Ich habe alles erledigt, was Sie mir aufgetragen hatten.” Rick setzte sich vor den Schreibtisch und stellte seine Mappe ab. Erst jetzt kam ihm zu Bewußtsein, wie müde er war.
    “Wie geht’s Dave?” fragte er. “Ist er so weit auf der Höhe, daß ich ihn besuchen kann? Ich möchte gern noch mit ihm reden, ehe ich mir den ersten der Andys vorknöpfe.”
    Bryant sagte: “Sie versuchen es zuerst bei Polokov. Das ist der Andy, der Dave mit dem Laser erwischte. Am besten machen Sie sich gleich an die Arbeit, er weiß nämlich, daß wir ihn auf unserer Abschußliste stehen haben.” “Noch bevor ich mit Dave gesprochen habe?”
    Bryant griff nach einem dünnen Blatt Papier. Der verwischten Schrift nach mußte es der vierte oder fünfte Durchschlag sein. “Polokov hat als Müllfahrer und Straßenreiniger bei der Stadt Anstellung gefunden.”
    “Ist das nicht ein ausgesprochener Job für Sonderfälle?”
    “Polokov mimt einen Sonderfall, einen Einfältigen, und tut, als könnte er nicht bis drei zählen. Darauf ist auch Dave hereingefallen. Sind Sie jetzt Ihrer Sache mit dem Voigt-Kampff-Test ganz sicher? Haben Sie oben in Seattle wirklich völlig einwandfrei festgestellt …”
    “Ich bin ganz sicher”, erklärte Rick knapp, ohne auf Einzelheiten einzugehen. “Schön, Ihr Wort ist mir gut genug. Aber wir dürfen uns nicht einen einzigen Fehler erlauben.”
    “Das dürfen wir bei der Jagd auf Andys nie. Insofern besteht da kein
Unterschied.”
“Der Nexus-6 ist etwas anderes.”
    “Ich hab’ schon das erste Exemplar dieses Typs kennengelernt, und Dave ist auch zweien begegnet”, sagte Rick. “Drei, wenn Sie

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