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Traeumen Roboter von elektrischen Schafen?

Traeumen Roboter von elektrischen Schafen?

Titel: Traeumen Roboter von elektrischen Schafen? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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mir sagt! Ich meine, d-der Staub hat b-bei Ihnen auch ‘ne Menge angerichtet, rein f-f-physisch. W-wenn auch v-vielleicht nicht im K-k-kopf, wie b-bei mir.” Ich bin den Job los, sagte er sich. Ich kann unmöglich anrufen. Und dann fiel ihm plötzlich ein, daß der Besitzer der Katze sofort zur Arbeit aufgebrochen war. Vermutlich war dort gar niemand zu Hause. “Ich d-denke, ich r-ruf ihn d-doch an”, murmelte er und holte den Zettel mit der Anschrift aus der Tasche. “Siehst du?” sagte Sloat zu Milt. “Wenn er muß, dann kann er.” Isidore setzte sich ans Videophon, nahm den Hörer in die Hand und wählte die Nummer.
    “Das schon”, knurrte Milt. “Aber man sollte ihn nicht dazu zwingen. Und er hat recht. Der Staub hat dich auch nicht ungeschoren gelassen. Du bist schon fast blind, und in ein paar Jahren wirst du das Gehör verloren haben.” Sloat sagte: “Das gilt auch für dich, Borogrove. Deine Haut hat die Farbe von Hundedreck.”
    Auf dem Videoschirm tauchte ein sehr gepflegtes Frauengesicht mit einem festen Haarschopf darüber auf. “Ja?”
    “M-m-mrs. P-pilsen?” fragte Isidore. Entsetzen lahmte ihn. Er hatte natürlich nicht daran gedacht - aber der Katzenbesitzer war verheiratet, und seine Frau hielt sich selbstverständlich zu Hause auf. “Ich m-mm-öchte mit Ihnen über Ihre K-k-k …” Er brach hilflos ab und rieb sich das Kinn. Endlich stieß er hervor:
    “Ihre Katze sprechen!”
    “Ach ja, Sie haben Horace abgeholt”, sagte Mrs. Pilsen. “Ist es wirklich
Lungenentzündung? Mein Mann befürchtete es.”
“Ihre Katze ist gestorben”, sagte Isidore.
“Um Himmels willen, nein.”
    “Wir werden sie Ihnen ersetzen”, sagte er und warf Mr. Sloat einen raschen Blick zu. Der schien einverstanden zu sein. Unsicher fuhr er fort: “Der Inhaber unserer Firma - er wird persönlich …”
    “Nein!” unterbrach ihn Sloat. “Die Leute kriegen einen Scheck von uns. Listenpreis nach Sidney.”
    “… wird Ihnen persönlich eine neue Katze aussuchen”, hörte sich Isidore sagen. Nachdem er sich erst einmal auf dieses unerträgliche Telefongespräch eingelassen hatte, konnte er nun nicht mehr zurück. Seine Worte machten sich sozusagen selbständig. Sowohl Sloat wie auch Borogrove starrten ihn fassungslos an, als er fortfuhr: “Beschreiben Sie uns bitte genau, was für eine Katze Sie wünschen. Farbe, Geschlecht, Gattung wie zum Beispiel Man, Angora, Abessinisch …” “Horace ist tot”, murmelte Mrs. Pilsen.
    “Er hatte Lungenentzündung”, erklärte Isidore. “Er starb auf dem Weg ins Krankenhaus. Unser Oberarzt, Dr. Hannibal Sloat, brachte die Ansicht zum Ausdruck, daß Ihr Kater in diesem Stadium ohnehin nicht mehr zu retten war. Aber glücklicherweise wollen wir ihn ersetzen, Mrs. Pilsen. Freuen Sie sich nicht darüber?”
    Mrs. Pilsen hatte Tränen in den Augen. “Es gibt nur einen Kater wie Horace. Als er noch ganz klein war, stand er immer vor uns und starrte zu uns empor, als wollte er uns eine Frage stellen. Wir haben nie begriffen, was er uns fragen wollte. Vielleicht kennt er jetzt die Antwort.”
    Isidore hatte eine Idee. “Wie wäre es mit einer genauen elektrischen Nachahmung Ihres Katers? Wir können eine handgearbeitete Kopie bestellen, bei der jedes einzelne Detail Ihres Katers ganz genau …”
    “Wie schrecklich!” rief Mrs. Pilsen. “Lassen Sie das nur nicht meinen Mann hören! Wenn Sie Ed so etwas vorschlagen, wird er verrückt! Er hat an Horace mehr gehangen als an irgendeiner anderen Katze, und er besitzt seit seiner frühen Kindheit immer Katzen.”
    Milt nahm Isidore den Hörer aus der Hand und sagte zu der Frau. “Wir können Ihnen den Listenpreis laut Sidney-Katalog per Scheck ersetzen, oder wir können, wie Mr. Isidore vorgeschlagen hat, eine neue Katze für Sie besorgen. Es tut uns auch sehr leid, daß Ihr Kater gestorben ist; aber wie Mr. Isidore bereits sagte, handelte es sich um Lungenentzündung, und die verläuft fast immer tödlich.”
    “Ich kann’s meinem Mann gar nicht sagen”, erklärte Mrs. Pilsen. “Nun gut, Madam”, sagte Milt und verzog ein wenig das Gesicht. “Dann rufen wir ihn an. Würden Sie mir bitte die Telefonnummer seines Arbeitsplatzes geben?” Er streckte die Hand aus. Mr. Sloat reichte ihm rasch Stift und Papier. Mrs. Pilsen schien sich allmählich zu fassen. “Hören Sie”, sagte sie. “Vielleicht hatte der andere Herr doch recht. Vielleicht sollte ich ein elektrisches Ersatztier bestellen, ohne daß Ed es

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