Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Traeumen Roboter von elektrischen Schafen?

Traeumen Roboter von elektrischen Schafen?

Titel: Traeumen Roboter von elektrischen Schafen? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
Vom Netzwerk:
Deckard. Ist Mr. Kadalyi schon bei Ihnen eingetroffen?” “Nein, ich warte immer noch. Und er sollte sich lieber beeilen, denn ich werde nicht mehr sehr lange hier auf ihn warten.” Wieder legte er auf. Als er sich gerade wieder der Beschreibung von Luba Luft zuwandte, senkte sich ein Schwebetaxi auf das Dach herab. Es landete nur wenige Schritte neben ihm. Ein rot-gesichtiger Mann mit dem Gesicht eines Posaunenengels stieg aus. Er war ungefähr Mitte Fünfzig, trug einen gewaltigen Mantel von russischem Schnitt und kam lächelnd, mit ausgestreckter Hand, auf Ricks Dienstwagen zugeeilt. “Mr. Deckard?” fragte der Mann mit deutlichem slawischem Akzent. “Der Prämienjäger für den Polizeibezirk San Franzisko?” Das leere Taxi stieg wieder auf. “Ich bin Sandor Kadalyi”, murmelte er dann, öffnete die Wagentür und zwängte sich auf den Sitz neben Rick.
    Als Rick dem Vertreter der WPO die Hand drückte, bemerkte er, daß dieser mit einem Laserrohr von ungewöhnlichem Typ bewaffnet war. Diese Bauart hatte er noch nie zuvor gesehen.
    “Ach, das hier?” fragte Kadalyi. “Interessant, wie?” Er zog die Waffe aus dem Halfter. “Ich hab’s vom Mars.”
    “Und ich dachte, ich kenne jede Handfeuerwaffe”, sagte Rick. “Selbst die Typen, die in den Kolonien hergestellt und nur dort verwendet werden.” “Die haben wir uns selbst gebaut”, antwortete Kadalyi und strahlte wie ein Weihnachtsmann. “Gefällt sie Ihnen? Sehen Sie - in der Funktion unterscheidet sie sich etwas … Da, nehmen Sie mal!” Er reichte Rick die Waffe herüber. Der untersuchte sie mit der Erfahrung vieler Dienstjahre.
    “Inwiefern soll sie anders funktionieren?” fragte er, weil er keinen
Unterschied feststellen konnte.
“Drücken Sie ab.”
    Rick zielte nach oben, aus dem Wagenfenster, und drückte ab. Nichts geschah. Kein Strahl kam zum Vorschein. Verwundert sah er Kadalyi an. “Die Auslösung befindet sich nicht in der Waffe, die hab’ ich immer bei mir”, erklärte der strahlend. “Sehen Sie?” Er öffnete die Faust und zeigte Rick ein winziges Kästchen. “Ich kann den Strahl sogar innerhalb gewisser Grenzen dirigieren, unabhängig davon, wohin gezielt wird.” “Sie sind nicht Kadalyi, sondern Polokov”, sagte Rick.
    “Meinen Sie das nicht umgekehrt? Sie sind ein bißchen durcheinander.” “Ich meine, Sie sind der Androide Polokov, Sie kommen nicht von der sowjetischen Polizei.” Mit der Zehe drückte Rick auf den Notrufkontakt auf dem Boden seines Wagens.
    “Und warum schießt mein Laserrohr nicht?” fragte Polokov-Kadalyi und schaltete den kleinen Stromgeber in seiner Hand ein und aus.
    “Eine Sinuswelle”, sagte Rick. “Sie neutralisiert die Phasen der Laserstrahlung und dehnt sie zu normalem Licht.”
    “Dann muß ich Ihnen das Genick brechen!” Der Androide ließ seinen kleinen Apparat fallen und griff mit beiden Händen nach Ricks Gurgel. Während sich die Finger des Roboters in Ricks Hals verkrallten, schoß Rick vom Schulterhalfter aus seine Dienstpistole ab. Die Magnumkugel vom Kaliber 0,38 traf den Kopf seines Gegners und ließ den Behälter für das Denkzentrum bersten. Der darin enthaltene Nexus-6-Apparat explodierte. Eine Druckwelle ging durch den Schwebewagen. Teile des Denkzentrums umwirbelten Rick wie der radioaktive Staub selbst. Die Überreste des erledigten Androiden schwankten hin und her, krachten gegen die Wagentür, prallten ab und sanken dann schwer gegen Rick. Er hatte alle Hände voll zu tun, die zuckenden Reste von sich wegzuschieben. Zitternd griff er schließlich nach dem Sprechgerät und rief das Justizgebäude an. “Soll ich meinen Bericht abgeben?” fragte er. “Sagen Sie Harry Bryant, daß ich Polokov erwischt habe.”
    “Sie haben Polokov erwischt. Er versteht dann, was gemeint ist?” “Ja”, antwortete Rick und legte auf.
    Herr im Himmel, war das knapp! Ich muß auf Rachael Rosens Warnung übertrieben reagiert haben, oder verkehrt, und das hat mich beinahe den Kragen gekostet. Aber auf jeden Fall habe ich Polokov erledigt, sagte er sich. Tausend Dollar hab’ ich immerhin bereits verdient, beruhigte er sich selbst. Es hat sich also gelohnt. Und ich habe schneller geschaltet als Dave Holden. Natürlich bedeutete Daves schlechte Erfahrung eine gewisse Vorbereitung für mich, das muß man zugeben.
    Er hob noch einmal den Hörer ab und rief seine Wohnung an. Während er auf Iran wartete, zündete er sich eine Zigarette an.
    Das Gesicht seiner Frau, gezeichnet von der

Weitere Kostenlose Bücher