Traeumen Roboter von elektrischen Schafen?
Keil zwischen uns zu treiben”, sagte Phil Resch. “Wir sind praktisch schon entzweit. Verrückt, uns von ihm auseinanderbringen zu lassen! Was Luba Luft betrifft, so haben Sie ganz recht. Ich hätte mich von ihr nicht so reizen lassen dürfen. Muß wohl überempfindlich geworden sein. Bei einem Prämienjäger ist das sicher nichts Ungewöhnliches, Ihnen wird es nicht viel anders gehen. Aber sehen Sie - wir hätten Luba Luft in einer halben Stunde ohnehin erledigen müssen -, was macht da eine halbe Stunde mehr oder weniger schon aus? Sie hätte nicht einmal mehr genug Zeit gehabt, das Buch anzusehen, das Sie ihr gekauft haben. Ich bin übrigens immer noch der Meinung, Sie hätten es nicht verbrennen sollen - es ist einfach schade darum. Ihren Argumenten kann ich nicht folgen - sie sind irrational, daran liegt es.”
Rick sagte: “Ich werde mich von diesem Geschäft zurückziehen.” “Und was wollen Sie dann machen?”
“Irgend etwas. Vielleicht Versicherungsvertreter, was Garland angeblich war.
Vielleicht wandere ich auch aus - ja, das mach’ ich.” Er nickte. “Ich gehe zum Mars.”
“Aber irgend jemand muß es doch tun”, wandte Resch ein.
“Sie können Androiden dazu heranziehen. Es wäre viel besser, wenn sie dafür Andys nähmen. Ich kann nicht mehr, ich hab’ die Nase voll. Sie war eine großartige Sängerin. Unser Planet hätte sie so nötig gehabt. Das alles ist so unsinnig!”
“Aber notwendig. Vergessen Sie nicht: Sie bringen Menschen um, wenn sie fliehen. Und wenn ich Sie nicht aus der Polizeizentrale in der Mission Street herausgeholt hätte, dann wären Sie auch umgebracht worden. Dazu wollte mich Garland doch mißbrauchen, deshalb ließ mich zu sich ins Büro kommen. Hat nicht auch Polokov Sie fast getötet? Hat’s Luba Luft nicht auch versucht? Wir handeln in Notwehr. Sie sind illegal eingewandert, morddurstige Fremde, die sich als …”
“Als Polizisten oder Blade Runner tarnen”, beendete! Rick den Satz. “Okay, wenden Sie den Boneli-Test bei mir an. Vielleicht hat Garland gelogen. Ich glaube es - falsche Erinnerungen sind einfach nicht so lückenlos. Und was wird aus meinem Eichhörnchen?”
“Ach ja, Ihr Eichhörnchen. Daran hab’ ich nicht mehr gedacht.” “Wenn ich ein Andy bin und Sie töten mich, können Sie mein Eichhörnchen haben. Hier, ich vermache es Ihnen schriftlich.”
“Andys können nichts vermachen, weil sie nichts besitzen dürfen.” “Dann nehmen Sie es sich eben ganz einfach”, sagte Phil Resch. “Vielleicht tu’ ich das”, antwortete Rick. Der Aufzug war im Erdgeschoß angelangt. Die Türen glitten auseinander. Rick fuhr fort: “Bleiben Sie bei Luba Luft, ich bestelle einen Streifenwagen, der sie wegen des Knochenmarkstests zum Justizgebäude bringt.” Er entdeckte eine Telefonzelle, betrat sie, warf eine Münze in den Schlitz und wählte mit zitternden Fingern die Nummer seiner Dienststelle. Unterdessen sammelte sich eine Gruppe von Leuten, die auf den Lift gewartet hatten, um Phil Resch und die Leiche der Sängerin.
Sie war wirklich eine großartige Sängerin, sagte er sich, als er seine Meldung durchgegeben hatte. Ich begreife das nicht. Wie kann ein so hervorragendes Talent eine Bedrohung unserer Gesellschaft darstellen? Aber es lag nicht an ihrem Talent, mußte er sich eingestehen, es lag an ihr selbst. Genau wie bei Phil Resch.
Er verließ die Zelle und schob sich zwischen den Leuten durch, bis er wieder vor Resch und der regungslosen Mädchengestalt stand. Jemand hatte einen Mantel darübergebreitet.
Phil Resch stand ein wenig abseits und zog heftig an einer kleinen grauen Zigarre. Rick trat zu ihm und sagte: “Ich hoffe bei Gott, daß Sie sich als Androide entpuppen.”
“Sie scheinen mich wirklich zu hassen”, sagte Phil Resch verwundert. “Ganz plötzlich - in der Mission Street haben Sie mich noch nicht gehaßt.” “Jetzt sehe ich allmählich klarer. Es ist die Art und Weise, wie Sie Garland und Luba Luft umgebracht haben. Sie töten ganz anders als ich. Sie töten gern. Sie suchen nur nach einem Vorwand. Deshalb haben Sie die Möglichkeit, daß Garland ein Androide sein könnte, sofort aufgegriffen - sie bot Ihnen einen Vorwand zum Töten! Ich frage mich nur, was Sie tun werden, wenn Sie den Boneli-Test nicht bestehen. Werden Sie Selbstmord begehen? Manchmal kommt das bei Androiden vor. Aber selten …”
“Ja, ich besorge das schon selbst”, murmelte Phil Resch. “Sie brauchen nichts weiter zu tun, als mich zu
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