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Traeumen Roboter von elektrischen Schafen?

Traeumen Roboter von elektrischen Schafen?

Titel: Traeumen Roboter von elektrischen Schafen? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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zwischen einem männlichen Menschen und einem weiblichen Androiden. Kommen Sie heute abend nach San Franzisko, dann lasse ich die übrigen Androiden laufen.”
    Sie betrachtete ihn, dann sagte sie unvermittelt: “Okay, ich komme. Wo treffen wir uns?”
    “Im St. Francis. Das ist das einzige anständige Hotel, das es in der ganzen Gegend noch gibt.” “Und Sie werden nichts unternehmen, bis ich dort bin.”
    “Ich warte in meinem Hotelzimmer”, versprach er. “Ich sehe mir im Fernseher Buster Freundlich an.”

    16

    Rick Deckard saß in seinem riesigen, prächtig eingerichteten Hotelzimmer und las die beiden maschinengeschriebenen Informationsblätter über die Androiden Roy und Irmgard Baty. Den beiden Beschreibungen waren Telefotos beigefügt, verschwommene 3-D-Bilder in Farbe, auf denen man kaum etwas erkennen konnte. Die Frau sah ganz attraktiv aus. Roy Baty war ein ganz anderer Typ, er wirkte gefährlich.
    Ein Apotheker vom Mars, las Rick. Jedenfalls hatte sich der Androide dieses Alibi zugelegt. In Wirklichkeit war er vermutlich ein einfacher Feldarbeiter mit dem Drang zu Höherem.
    Träumen Androiden eigentlich? fragte sich Rick. Anscheinend doch. Sonst würden sie nicht gelegentlich ihre Arbeitgeber töten und zur Erde fliehen. Ein besseres Leben, ein Leben in Freiheit, suchen.
    In der Beschreibung las er: “Roy Baty verfügt über eine aggressive, selbstsichere Art von Ersatz-Autorität. Er widmete sich mysteriösen Tätigkeiten und organisierte die Massenflucht, die er ideologisch mit der anmaßenden Fiktion von der Heiligkeit des sogenannten androiden >Lebens< zu untermauern suchte. Außerdem entwendete dieser Androide verschiedene Drogen und Medikamente, die eine geistige und seelische Vereinigung fördern. Er experimentierte damit und gab bei seiner Festnahme an, er habe gehofft, damit unter Androiden ein dem Mercerismus ähnliches Gruppenerlebnis herbeizuführen, dessen Androiden sonst nicht fähig sind.”
    Dieser Bericht hatte etwas Mitleiderregendes an sich. Ein kalter Androide sucht nach einer Erfahrung, von der er auf Grund eines bewußt eingebauten Defekts ausgeschlossen bleiben muß. Es gelang ihm jedoch nicht, ein persönliches Mitgefühl für diesen Roy Baty zu empfinden. Baty hatte versucht, für sich die Erfahrung der Einswerdung zu erzwingen, und als dieses Experiment fehlschlug, war er der Rädelsführer bei der Ermordung mehrerer Menschen und der nachfolgenden Flucht zur Erde.
    Heute war die ursprünglich aus acht Mitgliedern bestehende Androiden-Gruppe auf drei Stück zusammengeschmolzen. Diese drei - die Köpfe der illegalen Gruppe - waren ebenfalls zum Untergang verdammt; denn wenn er sie nicht
    erledigte, würde es eben ein anderer schaffen. Die Zimmertür flog auf.
    “Was für ein Flug!” rief Rachael Rosen atemlos und trat ein. Sie trug einen langen schuppenbesetzten Umhang mit dazu passenden Shorts und Büstenhalter. Außer ihrer großen bestickten beutelartigen Tasche trug sie eine Papiertüte in der Hand. “Das ist aber ein hübsches Zimmer!” Sie sah auf ihre Armbanduhr. “Nicht ganz eine Stunde, das ist nicht schlecht. - Hier!” Sie hielt ihm die Tüte hin. “Ich hab’ eine Flasche Bourbon gekauft.”
    “Der Übelste der acht lebt noch”, sagte Rick. “Der Anführer des ganzen Unternehmens.” Er hielt ihr das Informationsblatt über Roy Baty hin. Rachael stellte die Papiertüte ab und nahm das Blatt Papier.
    “Sein Aufenthaltsort ist bekannt?” fragte sie, nachdem sie gelesen hatte. “Ich weiß die Hausnummer. Das Gebäude liegt draußen in einem Vorort, wo sich vermutlich nur ein paar heruntergekommene Sonderfälle herumtreiben und ihre Art von Leben führen.”
    Rachael streckte die Hand aus. “Ich möchte auch die anderen sehen.” “Beide weiblichen Geschlechts.” Er gab ihr die Blätter. Eins bezog sich auf Irmgard Baty, das andere auf eine gewisse Pris Stratton.
    Nach dem ersten Blick auf das Blatt stieß sie ein “Oh!” hervor. Sie warf die Blätter auf den Tisch, trat ans Fenster und sah auf die City von San Franzisko hinaus. “Ich fürchte, an der letzten da wirst du dir die Zähne ausbeißen. Vielleicht auch nicht. Vielleicht ist es dir egal.” Sie war bleich geworden, und ihre Stimme bebte.
    “Was murmeln Sie da?” fragte er, nahm die Blätter wieder auf und suchte vergeblich nach der Stelle, die Rachael Rosen so verwirrt hatte. “Machen wir den Bourbon auf.” Rachael ging mit der Tüte ins Bad, holte zwei Gläser und kam zurück. Sie

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