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Traeumen Roboter von elektrischen Schafen?

Traeumen Roboter von elektrischen Schafen?

Titel: Traeumen Roboter von elektrischen Schafen? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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die Tür. “Bis später.” Er trat auf den Flur hinaus und schloß die Wohnungstür hinter sich. Wohngebäude 3967-C, las er von der Rückseite des Vertrags ab. Das liegt draußen in den Vororten. Heute eine ziemlich verlassene Gegend, überlegte er. Ein recht geeignetes Versteck. Bis auf die Lichter nachts. Danach muß ich mich orientieren, überlegte er. Und danach wird es dann keine mehr geben. Ich werde etwas anderes tun, meinen Lebensunterhalt auf andere Weise verdienen. Wahrscheinlich wird es mir gar nicht gelingen, sie zu erledigen. Das wurde ihm jetzt klar: Selbst wenn ich es versuche, es wird mir nicht gelingen, ich bin einfach zu müde.
    Er erreichte das Dach seines Wohnhauses. Eine Minute später saß er in seinem
dunklen Schwebewagen und wählte.
“Rosen-Konzern”, meldete sich eine Telefonistin.
“Rachael Rosen”, sagte er nur.
“Wie bitte, Sir?”
“Verbinden Sie mich mit Rachael Rosen!” knurrte Rick.
“Erwartet Miß Rosen …”
    “Sicher erwartet sie den Anruf.” Er wartete.
    Zehn Minuten später tauchte Rachaels kleines, dunkles Gesicht auf dem Schirm auf. “Hallo, Mr. Deckard.”
    “Sind Sie im Augenblick sehr beschäftigt, oder können wir miteinander reden?” fragte er. “Sie haben es mir heute angeboten.” Es kam ihm gar nicht so vor, als sei das erst heute gewesen. Nach seinem Gefühl mußte eine ganze Generation vergangen sein, seit er zuletzt mit ihr gesprochen hatte. Vielleicht liegt das an dem Stein, dachte er. Er wischte sich mit dem Taschentuch das immer noch nachsickernde Blut vom Ohr. “Ihr Ohr ist verletzt”, sagte Rachael. “Eine Schande!”
    “Haben Sie wirklich gedacht, ich würde Sie nicht mehr anrufen?” fragte Rick.
“Ich habe Ihnen gesagt, daß Ihnen ohne meine Hilfe einer der Nexus-6
zuvorkommen würde.”
“Sie haben sich geirrt.”
    “Sie rufen aber trotzdem an. Soll ich nach San Franzisko kommen?” “Ja, noch heute abend.”
    “Heute ist es schon zu spät. Ich komme morgen. Der Flug dauert eine Stunde!” “Ich habe Befehl, sie noch heute abend zu erledigen.” Er hielt inne. “Von den acht sind noch drei übrig.”
    “Ihre Stimme klingt ganz so, als hätten Sie eine Menge durchgemacht.” Rick sagte: “Wenn Sie heute abend nicht herkommen, mache ich mich allein auf die Beine und werde wohl nicht in der Lage sein, sie zu erledigen. Ich habe mir gerade eine Ziege gekauft”, fügte er hinzu. “Mit dem Prämiengeld für die drei erledigten Androiden.”
    “Ach, ihr Menschen!” Sie lachte. “Ziegen stinken doch furchtbar.” “Nur Ziegenböcke. Das habe ich in dem Handbuch gelesen, das man mitgeliefert bekommt.”
    “Sie scheinen tatsächlich müde zu sein”, sagte Rachael. “Sie sehen ganz erschöpft aus. Ist Ihnen überhaupt klar, was Sie da vorhaben? Sechs Androiden an einem Tag, das hat bisher noch keiner geschafft.”
    “Doch - Franklin Powers aus Chicago. Das war vor etwa einem Jahr. Er hat sieben an einem Tag erledigt.”
    “Ja, vom überholten Modell McMillan Y-4”, sagte Rachael. “Hier liegt der Fall anders.” Sie überlegte. “Rick, ich schaffe es nicht. Ich hab’ noch nicht einmal gegessen.”
    “Ich brauche Sie aber”, sagte er und fügte in Gedanken hinzu: Sonst werde ich sterben. Ich weiß es. Mercer wußte es auch. Und ich glaube, auch du weißt es! Und ich verschwende kostbare Zeit damit, daß ich dich anbettle. Einen Androiden kann man nicht bitten.
    Rachael sagte: “Tut mir leid, Rick, aber heute abend geht’s wirklich nicht
mehr. Wir müssen es auf morgen verschieben.”
“Die Rache des Androiden”, murmelte Rick.
“Wie?”
“Weil ich Sie mit dem Voigt-Kampff-Test erwischt habe.”
    “Glauben Sie das wirklich?” Ihre Augen wurden riesengroß. “Auf Wiedersehen”, sagte er und wollte auflegen.
    “Hören Sie!” rief Rachael rasch. “Seien Sie doch vernünftig!” “Euch Nexus-6-Androiden kommen wir Menschen vermutlich unvernünftig vor, weil ihr eben klüger seid.”
    “Nein, Sie wollen mich wirklich nicht verstehen.” Rachael seufzte. “Ich merke doch, daß Sie das heute abend gar nicht machen wollen. Sind Sie ganz sicher, daß Sie das wirklich wollen? Daß ich es Ihnen ermögliche, auch noch die übrigen drei Androiden zu erledigen? Oder soll ich Sie lieber dazu überreden, es gar nicht zu versuchen?”
    “Kommen Sie nach San Franzisko, dann mieten wir uns ein Hotelzimmer”, sagte
er.
“Warum?”
    “Ich habe heute etwas gehört”, sagte er heiser. “Etwas über gewisse Situationen

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