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Traeumen Roboter von elektrischen Schafen?

Traeumen Roboter von elektrischen Schafen?

Titel: Traeumen Roboter von elektrischen Schafen? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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an und tat einen genießerischen Zug. “Du begreifst doch, was das bedeutet, wie? Du wirst nicht mehr fähig sein, Androiden zu erledigen. Das gilt nicht nur für mich, sondern auch für die beiden Batys und für Pris Stratton. Geh lieber nach Hause zu deiner Ziege und ruh dich aus!” Er schwieg.
    “Diese Ziege”, fuhr Rachael fort. “Du hängst mehr an dieser Ziege als an mir. Wahrscheinlich auch mehr als an deiner Frau. Zuerst die Ziege, dann die Ehefrau, und ganz zuletzt …” Sie lachte fröhlich auf. “Da kann man wirklich nur noch lachen.”
    Sie setzten ihren Weg eine Weile schweigend fort, dann suchte Rachael umher,
fand das Radio und schaltete es ein.
“Ausschalten”, sagte Rick.
    “Buster Freundlich und seine freundlichen Freunde ausschalten? Jetzt kommen doch Busters sensationelle Enthüllungen - bald jedenfalls.” Sie beugte sich, bis sie im Widerschein des Radios ihre Uhr ablesen konnte. “Gleich ist es soweit. Er redet schon lange davon, macht alle gespannt, seit …” Rick schaltete das Radio aus. “Oscar Scruggs, die Stimme eines intelligenten Mannes”, sagte er.
    Rachael beugte sich sofort vor und schaltete das Radio wieder ein. “Ich will das aber hören. Unter allen Umständen! Es ist sehr wichtig, was Buster Freundlich in seiner heutigen Sendung zu sagen hat!”

    18

    “Bring meine übrigen Sachen herauf, J. R.”, befahl Pris. “Vor allen Dingen den Fernseher, damit wir Busters Verlautbarungen hören.”
    “Ja, den Fernseher brauchen wir wirklich”, stimmte ihr Irmgard Baty aufgeregt
zu. “Auf die Sendung heute abend warten wir schon lange, und sie fängt bald
an.”
Isidore sagte:
    “Mit meinem Gerät kann man auch den Regierungssender empfangen.” Abseits, in einer Ecke des Wohnzimmers, hatte sich Roy Baty in einem weichen Sessel ausgestreckt. Er rülpste und sagte in geduldigem Ton: “Wir wollen Buster Freundlich und seine freundlichen Freunde sehen, Isi. Oder hörst du es lieber, wenn ich dich J. R. nenne? Jetzt, wo wir alle in einem Boot sitzen, können wir auch du zueinander sagen. - Hast du kapiert? Dann geh und hol den Fernseher herauf.”
    Isidore schritt allein durch den leeren, hallenden Flur zur Treppe. Ihn beflügelte eine tiefe Zufriedenheit, das herrliche Gefühl, zum erstenmal in seinem Leben nützlich zu sein.
    Wenige Minuten später war er mit dem schweren Gerät oben. Seine Finger
    schmerzten, als er es auf den Kaffeetisch stellte. Gleichgültig sahen ihm Pris und die Batys zu.
    “Hier haben wir einen guten Empfang”, keuchte er, während er den Apparat zurechtrückte und die Zuleitung und die Antenne einstöpselte. “Als ich noch Buster Freundlich und seine …”
    “Schalt nur das Gerät ein und halt deinen Mund!” unterbrach ihn Roy. “Jawohl, Freunde, jetzt ist es soweit! Hier ist wieder euer Buster Freundlich! Ich hoffe, ihr seid genauso gespannt wie ich, eine Meldung zu hören, eine Entdeckung mit mir zu teilen, die ich gemacht habe. Sie wurde übrigens in den vergangenen Wochen von geschulten Fachkräften überprüft und bestätigt. Also, Freunde - aufgepaßt! Los geht’s!” John Isidore sagte: “Ich habe eine Spinne gefunden.”
    Die drei Androiden wandten sich für einen Augenblick vom Fernseher ab und ihm zu. “Zeig mal her”, verlangte Pris und streckte ihre Hand aus.
    Roy Baty sagte: “Haltet doch den Mund, wenn Buster dran ist.” “Ich hab noch nie eine Spinne gesehen”, sagte Pris. Sie umfaßte die Medizinflasche vorsichtig mit beiden Händen und betrachtete das gefangene Tier. “Diese vielen Beine! Wozu braucht sie eigentlich so viele Beine, J. R.?” “Spinnen sind nun mal so gebaut”, antwortete Isidore. Das Reden fiel ihm schwer, sein Atem ging immer noch stoßweise. “Acht Beine.” Pris richtete sich auf und sagte: “Soll ich dir sagen, was ich glaube, J. R.? Daß sie gar nicht alle Beine braucht.”
    “Acht?” fragte Irmgard Baty. “Warum genügen ihr nicht vier? Schneide vier ab und sieh zu, was geschieht.” Impulsiv öffnete sie ihre Handtasche und holte eine kleine, scharfe Nagelschere hervor. Sie reichte sie Pris. Unsagbares Entsetzen lahmte J. R. Isidore.
    Pris trug die Medizinflasche in die Küche und setzte sich damit an den Frühstückstisch. Sie nahm den Verschluß ab und kippte die Spinne auf den Tisch. “Wahrscheinlich wird sie dann nicht mehr so schnell laufen können”, sagte sie. “Aber hier gibt es für sie ohnehin weit und breit nichts zu fangen. Sie kommt so und so um.” Sie griff nach

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