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Traeumen Roboter von elektrischen Schafen?

Traeumen Roboter von elektrischen Schafen?

Titel: Traeumen Roboter von elektrischen Schafen? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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Luft und ich waren zwei Jahre lang sehr eng befreundet. Wie hat sie dir
gefallen?”
“Ich habe sie sehr gern gehabt.”
“Und trotzdem umgebracht.”
“Phil Resch hat sie getötet.”
    “Ach - Phil ist also mit dir zum Opernhaus zurückgeflogen. Das wußten wir nicht. Ungefähr zu diesem Zeitpunkt riß unser Kontakt ab. Wir wußten nur, daß sie getötet worden war, und nahmen natürlich an, daß du sie erledigt hast.” “Daves Notizen entnehme ich, daß ich auch allein weitermachen und Roy Baty erledigen kann”, sagte er. “Aber nicht Irmgard Baty.” Und nicht Pris Stratton, fügte er in Gedanken hinzu. Nicht einmal jetzt, wo er alles wußte. “Was sich im Hotel abgespielt hat, war also alles nur …”
    Rachael unterbrach ihn: “Unsere Firma wollte die Blade Runner hier und in der Sowjetunion erreichen. Das schien auch zu funktionieren - aus Gründen, die ich nicht ganz verstehe. Hier machen sich anscheinend wieder unsere Schwächen bemerkbar.”
    “Ich bezweifle, daß es so oft und so gut funktioniert, wie du behauptest”,
sagte er mit belegter Stimme.
“Es hat aber bei dir geklappt.”
“Wir werden ja sehen.”
“Ich weiß es jetzt schon”, behauptete Rachael. “Ich wußte es, als ich dein
Gesicht sah.”
“Wie oft hast du das schon gemacht?”
“Ich weiß es nicht mehr. Sieben- oder achtmal. Nein, ich glaube, es waren
neun.” Sie - vielmehr es - nickte. “Ja, neunmal.”
“Das ist eine altmodische Idee”, sagte er.
“Wie bitte?” fragte Rachael überrascht.
    Er schob die Steuersäule nach vorn und setzte zum Gleitflug an. “So kommt es mir jedenfalls vor. Ich werde dich töten und dann allein die beiden Batys und Pris Stratton aufsuchen.”
    “Deshalb landest du?” Beklommen und hastig fuhr sie fort: “Das ist strafbar. Ich bin das rechtmäßige Eigentum unserer Firma. Ich bin kein entflohener Androide, der illegal vom Mars hergekommen ist. Du kannst mich nicht mit den anderen in einen Topf werfen.”
    “Aber wenn ich dich töten kann, kann ich auch die anderen töten.” Sie tastete nach ihrer Handtasche, suchte hektisch darin herum und gab es auf. Wütend fluchte sie: “Der Teufel soll diese Handtasche holen! Ich finde darin nie etwas. Wirst du mich wenigstens auf eine Art und Weise töten, die nicht schmerzt! Versprich es mir, ich werde mich auch nicht wehren, okay?” “Jetzt verstehe ich, was Phil Resch mir gesagt hat”, murmelte Rick. “Wenn er das durchgemacht hat, ist ihm daraus kein Vorwurf zu machen. Das hat ihn verdreht gemacht.”
    “Aber in die falsche Richtung.” Rachael machte jetzt einen gefaßteren Eindruck. Innerlich war sie aber immer noch verzweifelt und verkrampft. Nur das dunkle Feuer schwand dahin, die Lebenskraft wich von ihr, wie er es schon so oft bei anderen Androiden beobachtet hatte.
    “Ich ertrage es einfach nicht, wie Androiden sich selbst aufgeben!” sagte er wütend. Der Schwebewagen näherte sich bedenklich dem Boden. Er mußte das Steuer ruckartig anziehen, um einen Absturz zu vermeiden. Er bremste und brachte ihn schaukelnd zum Stehen. Dann schaltete er den Motor aus und zog sein Laserrohr. “In den Hinterhauptknochen, dicht am Genickansatz”, sagte Rachael. “Bitte!” Sie wandte sich ab, um nicht ins Laserrohr sehen zu müssen.
    Rick streckte das Laserrohr weg und sagte: “Ich bringe nicht fertig, was mir Phil Resch geraten hat.” Er ließ den Motor wieder an. Einen Augenblick später waren sie erneut gestartet.
    “Wenn du’s schon tun willst, dann tu’s bitte jetzt gleich”, sagte Rachael. “Laß mich nicht so lange warten.”
    “Ich werde dich nicht töten.” Er schlug wieder die Richtung zur Innenstadt ein. “Du hast deinen Schwebewagen auf dem St. Francis-Hotel, wie? Ich setze dich dort ab, dann kannst du nach Seattle zurückfliegen.” Mehr hatte er ihr nicht zu sagen. Schweigend fuhr er weiter. “Danke, daß du mich verschont hast”, sagte Rachael nach einer Weile. “Ach, du hast ja selbst gesagt, daß du nur noch zwei Jahre zu leben hast. Ich hab’ noch fünfzig. Ich werde noch fünfundzwanzigmal so lange leben wie du.” “Aber für das, was ich getan habe, verachtest du mich jetzt.” Die Unsicherheit fiel von ihr ab. Ihre Stimme wurde lebhafter. “Es ist bei dir nicht anders als bei den Blade Runner, die vor dir dran waren. Sie werden jedesmal wild und reden davon, daß sie mich töten wollen, aber wenn es soweit ist, bringen sie es doch nicht fertig. Genau wie du jetzt!” Sie zündete sich eine Zigarette

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