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Träumst du noch oder küsst du schon?: Roman (German Edition)

Träumst du noch oder küsst du schon?: Roman (German Edition)

Titel: Träumst du noch oder küsst du schon?: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Potter
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Ihnen.«
    Gegen den unaufhaltsamen Zehntonner namens Magda, der in vollem Hochzeit-im-Plaza-Modus auf mich zugedonnert kommt, bin ich machtlos. Weichgespültes Taktgefühl ist da jedenfalls nicht angesagt.
    »Wir haben uns getrennt«, platze ich heraus.
    Für einen Moment klappt Magdas Mund weiter auf und zu, aber es kommt kein Ton heraus. Dann stößt sie einen spitzen Schrei aus wie ein verwundetes Tier, ihre Gucci-Pumps scheinen sich unter ihr aufzubäumen, und sie klammert sich an die Kante der Rezeptionstheke.
    »Nein, nein«, jault sie, als sie die Sprache wiedergefunden hat. »Das kann nicht sein!«
    »Es tut mir leid. Es hat einfach nicht gepasst«, versuche ich
zu erklären, aber Madga ist leichenblass geworden, sogar unter ihrer Hamptons-Bräune und der dicken Schicht schimmernden Rouges, und starrt mich völlig entsetzt an.Wobei das auch das Resultat eines Besuchs bei ihrem »guten Freund« Dr. Rosenbaum sein könnte, überlege ich, als ich die verräterischen kleinen blauen Flecken um die Augen bemerke.
    »Aber er trägt italienische Schuhe«, würgt sie krächzend hervor.
    »Ich habe mich verguckt«, schwindele ich verzweifelt. »Die waren von Banana Republic.«
    Doch auch davon lässt Magda sich nicht abschrecken. »Halb so schlimm, das lässt sich ändern«, sagt sie mit wild entschlossenem Flackern in den Augen. »Ich kenne den Geschäftsführer von Bergdorf. Da bekomme ich fünfzig Prozent Rabatt auf sämtliche Modelle von Prada.«
    »Nein, wirklich, ist schon okay«, erkläre ich hastig. »Er war einfach nicht der Richtige für mich.«
    Magda guckt mich an, als redete ich eine unverständliche Fremdsprache. »Was hat das denn damit zu tun?«,japst sie ungläubig. »Ich hatte drei Ehemänner, und keiner davon war der Richtige für mich!«
    Sie sagt das so pikiert, dass es einen Moment dauert, bis ich kapiere, was sie da gerade gesagt hat, und als ich es dann endlich verstanden habe, will mir beim besten Willen nicht einleuchten, wie diese Bemerkung ihre Argumentation stützen soll.
    »Aber zumindest war die Ausstellungseröffnung ein voller Erfolg«, wechsele ich fröhlich das Thema, weil ich lieber nicht in Sachen Magdas Ehemänner nachhaken will. Schnell flitze ich um den Tresen zum Rechner, schalte ihn ein und fange an, meine E-Mails durchzusehen. »Drücken wir die Daumen, dass jetzt auch das Geschäft anzieht.«
    »Hmm«, brummt sie mürrisch.
    »Und wir haben einige Mails bekommen, das Essen betreffend. Alle schwärmen davon, wie köstlich die Hackbällchen waren«, fahre ich fort und drehe mich zu ihr um, weil ich sehen will, was für ein Gesicht sie angesichts dieser frohen Kunde macht. Ihr Kopf wackelt kaum merklich, und der goldene Bienenkorb neigt sich ein wenig zur Seite.
    »Ach ja, und ich habe mit meiner Freundin Robyn geredet, und die hat erzählt, dass sie und Daniel sich für heute Abend verabredet haben«, sage ich in einem letzten verzweifeltenVersuch, die Stimmung zu retten. Okay, das entspricht nicht ganz der Wahrheit. Und ich verrate meine Freundin. Aber bitte, die Lage ist ernst.
    Es funktioniert. Magda hebt mit einem Ruck den Kopf und schaut auf, wie Jenny und Simon, wenn man sie mit einem fröhlichen »Gassi!« lockt.
    »Tatsächlich? Wusste ich es doch! Was habe ich Ihnen gesagt? Mit meiner Partnerauswahl liege ich immer goldrichtig.« Womit sie mich vielsagend anschaut und ich schnell den Blick abwende.
    »Ja, toll, nicht?«, rufe ich begeistert. »Die beiden würden ein schönes Paar abgeben.«
    »Ein schönes Paar? Die beiden wären das perfekte Paar «, prahlt sie stolz und richtet sich zur vollen Lebensgröße von einem Meter fünfzig auf. »Wobei mein Sohn mir ja nie irgendwas erzählt«, grummelt sie dann. »Er glaubt, ich erzähle immer alles weiter und bin ein altes Plappermaul.« Beleidigt schaut sie mich an. »Ich? Ein Plappermaul?« Theatralisch fasst sie sich an die Brust, die wie alles an Magda erstaunlich knackig ist, und seufzt dramatisch: »Ich bin die Diskretion in Person. In Person.«
    »Aber wirklich«, sage ich und nicke ernst, während ich auf die E-Mail des Fotografen klicke, den ich eigens für die Eröffnung engagiert hatte. Eine ganze Bilderserie öffnet sich. »Wer
ist das denn?«, frage ich und begutachte eine auffallend attraktive ältere Frau. »Die sieht aber sehr mondän aus.«
    Ich drehe den Bildschirm, damit Magda das Bild sehen kann, worauf sie abfällig mit der Zunge schnalzt.
    »Was haben Sie denn erwartet?«, ruft sie und verdreht die

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