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Träumst du noch oder küsst du schon?: Roman (German Edition)

Träumst du noch oder küsst du schon?: Roman (German Edition)

Titel: Träumst du noch oder küsst du schon?: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Potter
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Luftholen an die Oberfläche.
    »Ich war verliebt in diese romantische Geschichte, in den Gedanken, wieder mit meiner ersten großen Liebe zusammen zu sein. Ich glaube, das ging uns beiden so«, sage ich schließlich.
    »Das ging uns allen so«, meint Robyn und nickt zustimmend. »Es war total romantisch.«
    »Ich meine, ich dachte wirklich, er ist mein Seelenverwandter, aber jetzt …«, breche ich traurig ab.
    »Jetzt ist dir klar geworden, dass es nicht so ist. Aber das ist halb so schlimm.« Als sie mein düsteres Gesicht sieht, schaltet Robyn automatisch in ihren Cheerleader-Anfeuerungsaufmunterungsmodus. »Was macht es schon, dass du zehn Jahre dafür gebraucht hast? Lieber spät als nie.«
    »Hast du nicht gesagt, Nate und ich seien füreinander bestimmt? Wir seien bloß Marionetten, und die Macht des Universums oder das Schicksal höchstpersönlich hätte uns wieder zusammengeführt?«, brumme ich mürrisch.
    Robyn errötet leicht. »Tja, das stimmt. Es schien wirklich ein irrer Zufall, als hätte es einfach so kommen müssen, und ihr beide wart so ein süßes Paar.« Sie unterbricht sich. »Und es ist auch ganz bestimmt aus zwischen euch?«
    »Hundertprozentig.«
    »Hmm.« Nachdenklich leckt sie an ihrem Eis. Sie wirkt nicht ganz überzeugt.
    »Ich bin nämlich stinksauer«, gebe ich zu.
    »Weißt du, bestimmt war diese fiese Bemerkung gar nicht so gemeint«, erklärt Robyn rasch.
    Ich schüttele den Kopf. »Nein, nicht auf Nate, auf mich selbst. Ich komme mir so doof vor. All die Jahre habe ich geglaubt, ich könnte ohne ihn nicht glücklich werden. In meiner Fantasie habe ich ihn zu meinem Traummann hochstilisiert. Zu meiner ganz großen Liebe.« Ich halte inne und zupfe ein paar Grashalme aus. »Und jetzt komme ich mir vor wie Dorothy im Zauberer von Oz , als sie den Vorhang zurückzieht und feststellen muss, dass der große Zauberer bloß ein kleiner alter Mann ist, der irgendwelche Hebel zieht.«
    »So ging es mir, als ich zum Klassentreffen meiner Highschool
gegangen bin und Brad Poleski wiedergesehen habe«, meint Robyn mitfühlend. »Mit sechzehn war ich rettungslos in ihn verknallt. Ich konnte ihm nicht mal in die Augen sehen. Er war wie ein Gott für mich. Und dann habe ich ihn letztes Jahr wiedergesehen, und er war bloß ein ziemlich klein gewachsener Kerl, der eine chemische Reinigung betreibt und in Ohio wohnt. Er war so normal .« Ungläubig schüttelt sie den Kopf, und ihre grünen Augen funkeln, als sie daran denkt.
    »Eben war ich noch ganz verrückt nach ihm, und plötzlich …« Ich verstumme.
    Himmel, mir war gar nicht klar, dass ich so flatterhaft bin.
    »Kann ja mal passieren«, meint Robyn nickend. »Ist mir mal in einer eher ungünstigen Situation passiert, mitten beim …« Sie zieht die Augenbrauen hoch wie in einer schlechten Filmklamotte.
    »Mitten beim was?«
    »Als wir gerade, du weißt schon .«
    »Ach du lieber Himmel, wirklich?« Auf einmal fällt bei mir der Groschen. »Wie kam das denn?«
    »Er war ein Hare Krishna und …«
    »Ein sexuell aktiver Hare Krishna?«
    »Na ja, es war nicht gerade berauschend, und das Gesinge war etwas nervig auf die Dauer.« Sie stutzt. »Ach, du meinst, ob sie wegen ihrer religiösen Überzeugungen überhaupt Sex haben dürfen ?« Mit weit aufgerissenen Augen holt sie tief Luft. »Das weiß ich ehrlich gesagt gar nicht.« Sie denkt kurz nach und verzieht dabei konzentriert das Gesicht. »Egal, wo war ich?«
    »Beim Sex«, helfe ich ihr auf die Sprünge.
    »Ach ja.« Geistesabwesend streicht sie sich eine Locke aus dem Gesicht und schaut mich durchdringend an. »Er lag auf mir, und ich habe hochgeguckt und seinen kahl rasierten Schädel gesehen, und aus heiterem Himmel musste ich auf einmal an Fred denken, die Schildkröte meiner Mutter. Hast
du schon mal gesehen, wie es aussieht, wenn eine Schildkröte ihren kleinen Kopf aus dem Panzer streckt …?« Sie macht es mir vor. »Glaub mir, danach war es nicht mehr dasselbe. Was eigentlich schade war, denn kochen konnte er fabelhaft. Diese Mungobohnen. Mmm. «
    Während Robyn plappert wie ein Wasserfall, merke ich, dass meine Laune sich merklich bessert. Na ja, es ist eben beinahe unmöglich, in Robyns Nähe schlecht gelaunt zu sein.
    »Wobei ich schon sagen muss, dass ich danach immer einen Blähbauch hatte.«
    Mir entfleucht ein Kichern. »Hast du schon mal den schönen Spruch gehört: ›Das war etwas mehr Information, als ich haben wollte‹?«, frage ich lachend.
    »Klar. Normalerweise

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