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Träumst du noch oder küsst du schon?: Roman (German Edition)

Träumst du noch oder küsst du schon?: Roman (German Edition)

Titel: Träumst du noch oder küsst du schon?: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Potter
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Augen. »Das ist Melissa Silverstein. Sie hat ihren millionenschweren Ehemann erpresst, als sie dahinterkam, dass er eine Affäre hat.« Sie beugt sich zu mir vor und flüstert: »Eigentlich sollte ich Ihnen das gar nicht sagen, weil sie es mir ganz im Vertrauen erzählt hat, aber sie hat ihn mit dem Gärtner im Bett erwischt …«
     
    Nachdem Magda die intimsten Geheimnisse ihrer Freundin ausgeplaudert hat – der lebende Beweis, sollte es dessen noch bedurft haben, dass Daniel vollkommen recht hat und Diskretion und Magda einfach nicht zusammenpassen –, geht alles wieder seinen gewohnten Gang, und für den verbliebenen Teil des Morgens widme ich mich wieder Büroarbeiten und Papierkram.
    Und dann ist es Mittagszeit, und ich mache mich auf den Weg zu Katz’s, um unsere übliche Bestellung abzuholen, die mir derselbe griesgrämige Typ über den Tresen reicht, der immer da ist und der nie einen Ton sagt. Der einzige Unterschied zu sonst ist, dass ich mich heute entschlossen habe, mein heißgeliebtes Tuna-Schmelz auszulassen und mir stattdessen nur einen Kaffee und einen Apfel zu holen.
    Einfach so, ganz ohne Grund. Und ganz bestimmt nicht wegen Nates gehässiger Bemerkung über meine Oberschenkel, beispielsweise. Oder weil ich inzwischen rausgefunden habe, dass Tuna-Schmelz-Sandwiches grässliche Dickmacher sind, weil ich sie gegoogelt und dabei erfahren habe, dass sie ungefähr eine Million Kalorien oder so ähnlich haben und dass diese gemeingefährlichen Tunfisch-Schmelz-Dinger sich unverzüglich
um Hüften und Oberschenkel legen und sie mit unschönen Dellen überziehen.
    Nein, es ist irgendwie komisch. Ich habe heute einfach keinen Appetit, denke ich, während ich an meinem Kaffee nippe und die Straße entlangschlendere. Mein Magen knurrt nicht, weil ich Hunger habe. Der macht bloß so komische Geräusche, weil … Na ja, ich weiß nicht so genau, warum, aber da gibt es sicher eine Menge guter Gründe.
    »Autsch!«
    Verschreckt jaule ich auf, als jemand mich rüde anrempelt, weil er quasi ungebremst in mich hineinläuft, wobei er gegen meinen Arm stößt und meinen Kaffee verschüttet. »Passen Sie doch auf, wo Sie hinlaufen«, brülle ich ungehalten.
    Siehste, ich bin schon fast eine waschechte New Yorkerin. Früher hätte ich leicht hysterisch »Entschuldigung!« gepiepst. Aber das war einmal, denke ich, während ich missmutig an mir runtergucke, nur um festzustellen, dass mein Top mit braunen Flecken übersät ist.
    »Hey, warum passen Sie nicht lieber auf, wo Sie hinlaufen?«, brüllt der Kerl, der mich angerempelt hat, zurück.
    Heiliger Strohsack, der hat Nerven!
    Wütend gucke ich hoch und wirbele auf dem Absatz herum. Moment mal, war das etwa …
    »Du!«
    Wir speien das Wort gleichzeitig aus. Es klingt wie ein schriller Chor, und aufgebracht betrachte ich den Mann, der mir da im schicken grauen Anzug gegenübersteht; den Typen, der mich beinahe über den Haufen gerannt hätte, weil er nicht aufgepasst hat; der mir gerade das Oberteil ruiniert und mich mit siedend heißem Kaffee verbrüht hat, weil er in sein Handy gelabert hat, anstatt zu gucken, wo er hinläuft.
    Und es ist Nate .
    Er starrt mich mit entsetztem Gesicht an.
    »Ich rufe zurück«, bellt er barsch in sein Bluetooth-Headset.
    Verwundert schaue ich ihn an. Ich fasse es nicht. Das war er. Von allen Menschen in Manhattan muss ich ausgerechnet mit ihm zusammenrasseln!
    Korrigiere: Er muss mich umnieten .
    Urplötzlich siegt die Wut über die Verwirrung. »Du solltest echt aufpassen, wo du hinläufst, wenn du am Telefon bist«, fahre ich ihn schnippisch an. Ich bin so was von genervt.
    Seine Miene verfinstert sich schlagartig. »Du hast mich angerempelt.«
    »Habe ich gar nicht!«, japse ich. Langsam werde ich fuchsteufelswild. Sieht Nate ja mal wieder ähnlich, mir die Schuld in die Schuhe zu schieben. »Du hast telefoniert und nicht aufgepasst. Guck hier, ich bin von oben bis unten voll Kaffee!« Und damit zerre ich an meinem kaffeegetränkten Top herum, das aussieht, als sei es von Robyn handgebatikt worden, und wackele aufgebracht mit dem Zeigefinger vor Nates Nase herum.
    Sollte ich von ihm eine Entschuldigung erwartet haben, so werde ich rasch eines Besseren belehrt.
    »Tja,ich habe dir doch gesagt, dass Kaffeetrinken ungesund ist«, entgegnet er ungerührt.
    Wütend stiere ich ihn an. »Was? Dann ist das also alles meine Schuld, ja?«
    »Na ja, meine Schuld war es jedenfalls nicht, dass du Kaffee getrunken hast, oder?«
    »Aber

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