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Transfer (German Edition)

Transfer (German Edition)

Titel: Transfer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Dorn
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die
Reste herab, die das Inferno der Explosionen von den modernsten militärischen
Produktionsanlagen seines Konzerns übriggelassen hatte.
    "Unsere Ärzte können
nichts mehr für mich tun, wenn ich mich allein auf sie verlassen müsste, hätte
der Attentäter schon so gut wie gewonnen. Aber die Forschungen, die dort
angestellt werden, bewegen sich in ganz anderen Bahnen. Wir haben auf Blossom
einige revolutionäre Entdeckungen gemacht, die wahrhaft einzigartig sind. Und
ich habe nicht die geringste Lust, einfach so abzutreten", fuhr er wie im
Selbstgespräch leise fort.
    Deckart drehte sich
abrupt um. Er sah Corrogin an, als wäre er eben aus einem bösen Traum erwacht
und würde jetzt mühsam versuchen, seine Traumbilder abzuschütteln.  
    "Ich hoffe, Ihre
Männer haben den Doppelgänger, der während meiner Abwesenheit in der
Konzernzentrale meine Rolle spielt, gut instruiert und unter Kontrolle, denn
wir werden nicht so schnell nach Aurora zurückkehren. Nehmen Sie Verbindung mit
dem Kommandanten der  Rapharo auf, er soll sein Schiff startklar machen,
und verständigen Sie auch Dr. Zacharias, er wird mich selbstverständlich genau
wie Sie begleiten, auch wenn er meinen Plan bestimmt nicht gutheißen
wird."
    "Die Rapharo ..."
Corrogins Stimme klang auf einmal belegt.
    "Ich weiß, Sie mögen
die Besatzung nicht sonderlich, aber sie arbeitet zuverlässig und ohne das
Schiff würden wir Blossom erst in ein paar Jahren erreichen. Nach allem, was
mir der Doc in den letzten Tagen erklärt hat, würde ich einen jahrelangen Kälteschlaf
nicht mehr überstehen. Die Nanomaschinen des Attentäters lassen sich nicht mit
einem Kryo-Tank aufhalten. Es muß schnell gehen, sonst ist alles aus."
    Deckarts Stimme ließ
keinen Widerspruch zu, und doch sah er nur zu deutlich, dass es in Corrogin
arbeitete.
    "Ich traue diesen
Typen nicht, tut mir leid, sie sind mir direkt unheimlich, genau wie einige
Ihrer Mitarbeiter, die auf  Blossom gearbeitet haben. Irgendetwas stimmt mit
dem Schiff und der Besatzung nicht, aber wenn Sie es wünschen, werde ich meine
Zweifel vorerst zurückstellen. Aber ich werde meine besten Männer mitnehmen und
die Crew ständig im Auge behalten, darauf können Sie sich verlassen. Außerdem
möchte ich Ihnen vorschlagen, dass wir mit einer unserer Korvetten an Bord
gehen, die wir mit autonomen Kälteschlafanlagen ausrüsten können und dass wir
einige der neuen interplanetaren Kampfschiffe an die Rapharo andocken
und mitnehmen. Ich bin lieber auf alle Eventualitäten vorbereitet, besonders
nach diesem Attentat."
    Deckart machte eine zustimmende
Geste.
    "Gut, einverstanden,
wenn es Sie beruhigt. Aber ich glaube trotzdem, Sie übertreiben wieder einmal.
Auf Blossom habe ich nichts zu befürchten, im Gegenteil."
    Corrogin deutete ein knappes Nicken
an und verließ wortlos das Büro. 

Kapitel 7
    Gestrandete
     
    Dark Horizon , Epsilon-Eridani-System, 2641
     
    Auf dem großen Holoschirm
in der Zentrale beobachtete Tara Zordin aufmerksam den Kuipergürtel des
Epsilon-Eridani-Systems. Einige der unzähligen Asteroiden waren schon vor
Jahrzehnten oder Jahrhunderten als Irrläufer aus dem Verbund ausgeschert und
kamen der Dark Horizon bei ihrem Einflug in das System teilweise
gefährlich nahe. Sie befanden sich jetzt in der kritischen Phase des
Bremsmanövers und flogen, geleitet vom interplanetaren Navigationssystem und
dem Funkfeuer von Aurora, in einem flachen Winkel zur Ekliptik in das System
ein.
    Nur wenige Lichtminuten
von ihnen entfernt war der dichte Flugverkehr auf den wichtigsten
interplanetaren Routen bereits deutlich zu erkennen. Ihre Ortungsgeräte zeigten
tausende von Handels- und Passagierschiffen an, die kreuz und quer im System
unterwegs waren, dazwischen riesige Habitate, die von Schleppern an neue
Positionen gebracht wurden und dutzende waffenstarrende Raumforts, die an
strategisch wichtigen Punkten im System verteilt waren; die Funkgeräte hatten
sich längst automatisch in das Netz der systemumspannenden
Richtfunkverbindungen eingeklinkt, an das beinahe alle Raumschiffe und größeren
Habitate im System angeschlossen waren.
    Neben den permanent
aktualisierten Kursanweisungen der von Armacor betriebenen Raumüberwachung
prasselten fast ununterbrochen Nachrichtensendungen der unzähligen privaten
Netzwerke, Bruchstücke von Werbesendungen, von Piratensendern verbreitete
Propaganda und nicht zuletzt unzählige Trividübertragungen banaler Seifenopern
auf ihre Empfänger ein.
    So gut wie

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