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Transfer

Transfer

Titel: Transfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stanislaw Lem
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Woche - wohl von Gimma selbst - herausgeschnitten. Ich dachte, du würdest ihn erschlagen, damals.
    Schwarzer Himmel.«
    »Erzähl mir nicht davon«, sagte ich. Bald -spürte ich -würde mich ein Zittern überkommen. »Erzähl nicht weiter, Olaf, bitte!« »Stell dich nicht so an. Arder stand mir näher als dir.«
    »Näher oder ferner - was heißt das hier schon! Was bedeutet das! Ein Dummkopf bist du. Hätte ihm Gimma nur eine Reserveeinlage mitgegeben, so könnte er jetzt hier mit uns sitzen! Gimma sparte aber dauernd an allem, hatte Angst, keine Transistoren mehr zu haben. Aber keine Leute mehr zu haben - davor hatte er keine Angst! Ich…« Ich brach ab. »Olaf! Das ist doch barer Irrsinn! Hören wir auf damit.«
    »Hal, es scheint, daß wir damit nicht aufhören können. Minde-
    stens, solange wir zusammen sind. Gimma hatte dann nie mehr… «
    »Laß mich in Frieden mit Gimma, Olaf! Schluß, punktum. Ich will kein Wort mehr hören!«
    »Und von mir selbst darf ich auch nicht sprechen?«
    Ich zuckte die Achseln. Der weiße Roboter wollte den Tisch abräumen, sah aber nur von der Halle aus hinein und ging wieder. Vielleicht haben ihn unsere erhobenen Stimmen verscheucht.
    »Hai, sag mal. Warum bist du eigentlich so aufgebracht?«
    »Spiel nicht den Dummen.«
    »Nein, wirklich.«
    »Was heißt: Warum? Es war doch meine Schuld.«
    »Was?«
    »Na, das mit Arder.«
    »Waaas?«
    »Klar. Härt ich mich noch vor unserem Start geweigert, so würde Gimma doch… «
    »Na, weißt du! Wie konntest du denn wissen, daß ihm ausgerechnet das Radio ausfallen wird? Und wenn es etwas anderes gewesen wäre?«
    »Wenn. Wenn. Aber da gab es kein Wenn. Es war das Radio.«
    »Warte mal. Und das hast du in dir sechs Jahre lang herumgetragen, ohne einen Ton zu piepsen?«
    »Was sollte ich schon reden? Ich dachte mir, daß es vollkommen klar wäre - nicht?«
    »Heiterer und schwarzer Himmel! Was redest du da, Mensch! Besinne dich doch. Hättest du es gesagt, hätte sich jeder an die Stirn getippt. Und war es vielleicht auch deine Schuld, als sich bei Enuesson das Bündel entfokalisierte? Wie?«
    »Nein. Er… nun, Herdstörungen kommen schon vor.«
    »Weiß ich. Ich weiß alles. So viel wie du. Keine AngSt, Hai, ich kriege aber keine Ruhe, bis du mir nicht sagst…«
    »Was denn schon wieder?«
    »Daß das alles bei dir nur Hirngespinste sind. Es ist doch barer Unsinn. Selbst Arder würde dir das sagen, wenn er könnte.« »Schönen Dank auch.«
    »Hal, wenn ich dir jetzt eine knalle…«
    »Paß nur auf. Ich bin schwerer.«
    »Ich bin aber wütender, verstehst du? Dussel!«
    »Olaf, schrei doch nicht so. Wir sind hier nicht allein.«
    »Schon gut. Gut. War es aber Unsinn - ja oder nein?«
    »Nein.«
    Olaf sog die Luft ein, bis seine Nasenflügel weiß wurden.
    »Und warum nicht?« fragte er fast freundlich.
    »Weil… weil ich die knauserige Hand von Gimma schon früher bemerkt hatte. Meine Pflicht war es, das zu berücksichtigen und Gimma gleich unter Druck zu setzen. Und nicht erst, als ich mit Arders Todesanzeige wiederkam. Ich war zu weich. Deshalb.«
    »Na schön. Gut. Du warst zu weich… So? Nein! Ich… Hal! Ich kann nicht mehr. Ich fahre hier weg.«
    Er sprang vom Stuhl auf. Ich auch.
    »Ja, bist du denn verrückt geworden?« schrie ich. »Weg willst du? Sieh einer an. Und nur deshalb, weil…«
    »Jawohl, ja. Soll ich mir vielleicht deine Hirngespinste anhören? Ich denke nicht daran. Arder hat doch nicht geantwortet -stimmt’s?«
    >Hör auf.«
    »Hat er geantwortet?«
    »Nein.«
    »Könnte er einen Energieausfall gehabt haben?«
    Ich schwieg.
    »Könnte er tausend verschiedene andere Havarien gehabt haben? Und vielleicht geriet er in einen Echostreifen? Vielleicht ging sein Signal aus, als er die Kosmische in den Turbulenzen verlor? Vielleicht wurden seine Sender entmagnetisiert über dem Fleck da und dann…« »Genug.«
    »Du willst mir nicht recht geben? Du solltest dich schämen.«
    »Ich habe ja nichts gesagt.«
    »Na eben. Also, konnte ihm irgend etwas von den Dingen passieren, die ich jetzt nannte?« »Schon… «
    »Ja, warum versteifst du dich dann, daß es nur ausgerechnet das Radio, das Radio und nichts anderes als das Radio war?«
    »Vielleicht hast du recht…«, sagte ich. Ich fühlte mich schrecklich müde, und alles schien mir auf einmal egal zu sein. »Vielleicht hast du recht«, wiederholte ich. »Das Radio… war einfach das wahrscheinlichste, weißt du… Nein. Sag nun nichts mehr. Wir haben sowieso

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