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Trantüten von Panem

Trantüten von Panem

Titel: Trantüten von Panem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: The Harvard Lampoon
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Stöckelschuhe tragen, und das war bei einem eher schlecht durchdachten Jagdausflug mit Carola. Auf jeden Fall schaffe ich es kaum, durchs Zimmer zu gehen, ohne hinzufallen. Edelkitsch schwebt durch die Gegend, als ob er in Stöckelschuhen geboren wäre, legt immer wieder eine Pirouette ein und macht ab und zu einen Knicks, um mir zu beweisen, dass ihm alles ganz locker von der Hand geht.
    Wenn Edelkitsch das kann, dann kann ich das erst recht . Nach einer Weile habe ich den Dreh heraus, und Edelkitsch und ich schweben gemeinsam den Flur entlang.
    »Gut«, meint er. »Jetzt proben wir mal, wie gut du dich im Interview machst.«
    Er spielt den Moderator, und ich beantworte seine Fragen, so gut ich kann. Es läuft einigermaßen glatt. Ich habe aufgehört, ihn zu treten, und das Drohen mit den Fäusten könnte man beinahe als ein freundliches Winken deuten. Wenn ich so weitermache, darf ich mir gute Chancen ausrechnen, den einen oder anderen Sponsor zu beeindrucken. Edelkitsch ist jedoch noch nicht zufrieden.
    »Nein, nein, nein!« Er unterbricht mich. »Du musst sexy sein! Und zwar so.«
    Er klimpert mit den Augenlidern, spielt kokett mit seinem Kleid und kichert wie ein Schulmädchen. Ich versuche, seinem Beispiel zu folgen, aber es ist hoffnungslos. Ich werde nie so sexy sein wie Edelkitsch.
    Daraufhin verbringt er die nächste halbe Stunde damit, mir zu zeigen, wie man sexy ist. Nach einer Weile blickt er auf seinen Pager und erklärt: »Bei deinem Interview musst du genau sechsmal husten. Nicht fünfmal und nicht siebenmal. Sechsmal. Wenn du genau sechsmal hustest, stehen deine Chancen nicht schlecht, einen Sponsor zu ergattern.«
    Das hört sich zwar nicht wie ein sonderlich guter Plan an, aber er ist der einzige, den ich habe. Am Abend esse ich alleine in meinem Zimmer. Das Training hat mich so frustriert, dass ich sämtliche Teller gegen die Wand werfe. Ich stelle mir vor, dass ich dabei Edelkitsch bei einem seiner blöden Knickse treffe. Als Kreis kommt, um aufzuräumen, fahre ich sie an: »Lass das liegen!« Dann werfe ich mich auf mein Bett und heule, was das Zeug hält.
    Ich will allein sein. Hinter mir höre ich, wie sich die Tür schließt. Zuerst glaube ich, dass Kreis wieder gegangen ist. Dabei ist sie nur im Badezimmer verschwunden. Kurz darauf erscheint sie mit einem feuchten Waschlappen, setzt sich neben mich aufs Bett und streichelt sanft über meine Haare. Ich habe schon immer gewusst, dass Kreis mich mag und nicht mehr wütend auf mich ist. Ich beruhige mich, damit sie mir die Tränen aus dem Gesicht wischen kann, zucke dann aber vor Schmerz zusammen. Der Waschlappen war in Essig getränkt, und meine Augen brennen wie Feuer! Ich kann sie nicht mehr öffnen und schlafe irgendwann erschöpft ein.
    Am nächsten Morgen werde ich von meinem Vorbereitungsteam geweckt. Ich soll mich schon wieder nackt ausziehen. Benommen folge ich den Anweisungen, aber kaum stehe ich völlig entblößt vor ihnen, erklären sie mir, dass ich mich wieder anziehen soll. Danach verschwinden sie so rasch, wie sie gekommen sind.
    Penna tritt ein. Er ist meine letzte Hoffnung – ein Mode-Genie.
    »Hallo, Kantkiss«, begrüßt er mich. »Wie geht es dir heute?«
    Penna ist sehr nett, aber ich bin einfach zu nervös, um mich in der Kunst des Small Talk zu üben. »Ich hoffe, Ihr Kleid für mich ist so schön wie das erste, Penna. Sonst brauche ich gar nicht erst anzutreten«, erkläre ich ihm.
    Penna erstarrt und wird ganz bleich. »Kleid!«, wiederholt er kaum hörbar. »Äh … Ja … Aber natürlich. Selbstverständlich. Wunderhübsch. Schließ deine Augen.«
    Ich gehorche und warte eine halbe Ewigkeit. Ich höre, wie Penna das Zimmer durchwühlt, ehe er die Tür aufmacht und sich seine Schritte entfernen. Endlich höre ich ihn zurückkommen. Ich habe die Augen noch immer geschlossen, als er mich mit seiner neuesten Kreation schmückt. Nach einiger Zeit darf ich meine Augen wieder öffnen.
    Ich schnappe nach Luft, als ich staunend das Geschöpf bewundere, das mir aus dem Spiegel entgegenblickt. Weiße Toilettenpapierstränge umschlingen und bedecken mich von Kopf bis Fuß. Für meine Augen hat er zwei Schlitze freigelassen. Ich bin eine Mumie.
    »Penna!«, rufe ich. »Das ist ja großartig! So wahnsinnig unheimlich!«
    Penna lächelt zufrieden. »Und das Beste kommt noch.« Er zieht einen Kochtopf hinter seinem Rücken hervor und setzt ihn mir auf den Kopf.
    »So.«
    Ich kann vor Aufregung kaum an mich halten, als ich wieder

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