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Trapez

Trapez

Titel: Trapez Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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immer noch deine Launen raushängen.«
    »Sieh mal, Johnny…«, fing Stella an.
    »Halt dich da raus, Stel. Matt, wirst du uns wieder alles versauen?«
    »Ich hab’ nicht mal einen Fänger.«
    Johnny war jetzt wirklich ärgerlich. »Es wäre nicht das erste Mal , dass ich dich beim Dreifachen fange. Was ist los, bin ich nicht gut genug für dich?«
    »Du bist nicht Lionel Fortunati«, schnauzte Mario.
    »Nein«, sagte Johnny, »und dich zu fangen ist nicht gerade mein Wunschtraum. Du bist ein ganz schöner Brocken, Signor Mario, aber ich kann es, wenn ich’s mu ss . Also, wozu die ganze Aufregung?«
    »Seht mal, Kinder…«, fing Angelo an.
    Mario ging ihn heftig an. »Das ist deine Schuld, Angelo, gerade, als es richtig klappte, hast du aufgehört. Alles, wofür Papa Tony gearbeitet hatte. Du hast es fallengelassen…«
    O Gott, dachte Tommy, das können wir gerade brauchen, wenn er jetzt mit Angelo Streit anfängt… Aber der Blick, den Angelo dem jüngeren Mann zuwarf, war sanft und liebevoll. »Tut mir leid, Junge«, sagte er. »Ich weiß , wie du darüber denkst, aber ich könnte jetzt nicht zurück, auch wenn ich es wollte. Und ich will nicht, tut mir leid, Junge, aber ich will nicht.«
    »Nicht mal, um mir dabei zu helfen, den Dreifachen wieder zu schaffen?«
    »Ach komm, Matt.« Angelo legte eine Hand auf
    Marios Schulter und schüttelte sie sanft. »Das weißt du doch besser, keine Erpressung, okay? Ich bin nicht der einzige Fänger in der Familie, ragazzo.« Seine Stimme war sanfter, als Tommy sie je gehört hatte. »Matt, sieh mich nicht an, als ob ich dir in die Eier getreten hätte.
    Das haben wir doch schon vor Jahren durchgesprochen.«
    Er zog Mario in einer rauen , aber zärtlichen Umarmung an sich. »Nur mit der Ruhe, okay? Du schaffst deinen Dreifachen wieder. Du brauchst mich nicht. Gib dir ein bi ss chen Zeit. Johnny, du lässt ihn in Ruhe, hast du gehört?«
    Er ließ Mario los, und Mario verließ das Zimmer ohne ein Wort. »Da kocht was über«, rief Lucia aus und eilte zum Herd. Tommy ging den Flur entlang, um sich zu duschen, hinter ihm murmelte Johnny ärgerlich, dass er nie den verdammten Dreifachen erwähnt hätte, wenn er gewu ss t hätte, wie sehr es den alten Matt verärgert.
    »Gott, ich wollte, Barney Parrish hätte den verdammten Trick nie erfunden.«
    Als Tommy nach der Dusche in ihrem Zimmer ankam, saß Mario auf dem Bett und sah finster und düster drein.
    Tommy erkannte die Sturmwarnung und war hilflos, ängstlich, sprachlos.
    Alles, was ich mache, ist falsch. Alles, was ich sage, würde ihn aufregen. Um Zeit zu schinden, zog er seinen Bademantel aus und kramte im Schrank nach einem sauberen Hemd.
    »Das ist hier keine Totenwache«, sagte Mario und drückte nervös seine Zigarette aus. »Hast du auch Angst, den Dreifachen zu erwähnen?«
    Und wenn ich nichts sage, regt ihn das auch auf. Sein Magen verdrehte sich mit kalter Wut, und Tommy zog sein T-Shirt über den Kopf. »Was soll ich sagen? Ich kann nicht an dir rumnörgeln, Mario. Wie Angelo gesagt hat, du schaffst ihn wieder, wenn du soweit bist.«
    » Scheiß auf Angelo«, fauchte Mario.
    Tommy fühlte, wie sich die Haare auf seinem Unterarm aufrichteten. Oha, das war’s. Was kann ich jetzt tun? Er versuchte verzweifelt, einen Witz daraus zu machen, und sagte, indem er absichtlich Bart Reeders Falsett imitierte: »Tut mir leid, Darling, darauf steh ich wirklich nicht!«
    »Hör zu, du Hurensohn …«
    Immer noch von kalter Wut ergriffen, wu ss te Tommy, was er zu tun hatte. Entweder das oder wieder einer Sache gegenüberstehen, die sie aus dem Santelli-Haus ausschließen würde, wie sie damals bei Woods-Wayland herausgeworfen wurden. Wieder einmal beschwor Mario Gefahr und Unheil herauf. Er war zu gut trainiert und diszipliniert, es auf dem Trapez zu tun, aber er tat es hier.
    »Legst du es wieder auf einen Kampf an, Mario?«
    »Was, zum Teufel, meinst du mit der Bemerkung?«
    »Das«, Tommy ging zur Tür und schlo ss sie ab.
    »Diesmal nicht. Diesmal hast du mich falsch verstanden.« Lässig ging er auf Mario zu und schlug ihm hart mit der flachen Hand ins Gesicht.
    »Du verdammter kleiner…«
    Tommy schlug noch einmal hart zu. »Ich hab’ mich entschlossen, dir diesmal einen wirklich guten Grund zu geben«, zischte er zwisch en seinen Zähnen. Mario stürzte sich auf ihn und schon waren sie in einen stillen, todernsten Kampf verwickelt. Marios Faust schlug in Tommys Magen, er keuchte, schlug zurück und sie gingen

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