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Trapez

Trapez

Titel: Trapez Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Starrs Winterquartier. Dreht ihr da unten nicht auch diese Fernsehsache?«
    »Ganz am Arsch der Welt«, bestätigte Johnny.
    » Draußen in Orange County.«
    »Was soll’s«, sagte Reeder, »ich bin bloß froh, dass ich nicht irgendwo vor Ort in Texas oder so drehen mu ss .«
    »Ich auch«, sagte Mario, »mir reicht Texas.«
    »Gibt es irgendein Live-Publikum für die Fernsehsache ?« fragte Bart. »Könnte ich vielleicht einen Platz bekommen?«
    Johnny zuckte die Achseln. »Klar, wir fahren ein paar Tage früher runter, um unser Trapez aufzubauen, haben dann ein, zwei Tage, um vor Ort zu proben und uns an das Licht zu gewöhnen. Du könntest mit uns zur Generalprobe runterkommen.«
    »Und wenn sie uns viel zusammen sehen«, sagte Bart , »wird es viel wahrscheinlicher sein, dass sie glauben, dass die ›Flying Santellis‹ doubeln in dem Parrish-Film.«
    »Stimmt«, sagte Johnny, »wenn Matt jemals den verdammten Dreifachen wieder schafft.«
    Mario hatte Bart versprochen, dass er heute einen Übergang zum Fänger versuchen könnte. Er legte ihm einen Sicherheitsgürtel an und schickte Tommy herüber, um ihn zu fangen, anstatt Johnny darum zu bitten. Trotz der Hilfe des Sicherungsgürtels verfehlte Reeder und stürzte unbeholfen bei den ersten fünf Versuchen. Tommy bewunderte den Mut des Mannes. Fliegen war Tommy so leichtgefallen, dass es ihm nie in den Sinn gekommen war, dass es ein gefährliches Geschäft war.
    Als sie eine kurze Pause machten, fragte ihn Tommy:
    »Warum, zum Teufel, tust du das, Bart? Sie werden es doch für den Film doubeln.«
    Bart sagte heiter: »Eitelkeit vielleicht. Ich will nicht zugeben, dass es etwas gibt, das ich nicht kann.«
    »Das ist kein guter Grund«, sagte Tommy.
    »Vielleicht nicht«, sagte Bart, »es ist aber der einzige Grund, den ich habe.«
    Mario kam, mit einem Handtuch um die Schultern, dazu und fragte: »Willst du es noch mal versuchen, Bart?«
    Tommy sagte kleinlaut: »Pa ss auf, vielleicht versaue ich alles. Vielleicht kann Johnny…«
    »Nicht nötig«, sagte Mario, »du bist ein besserer Fänger, als du glaubst. Du hast das Timing. Wie Stel. Wenn Stella zwanzig Pfund schwerer wäre, wäre sie der beste Fänger in der Familie.«
    Als er kopfüber schaukelte und auf Mario wartete, dachte Tommy darüber nach. Aus dem Augenwinkel sah er verschwommene Schatten. Er konnte vage das andere Trapez schwingen sehen. Marios geschmeidigen Körper.
    Ohne nachzudenken, spannte er automatisch seine Schultermuskeln an und verlängerte den Schwung ein wenig.
    Stella bediente die Sicherheitsseile, aber auch sie sah er nicht. Der fliegende Schatten kam auf ihn zu, verschwommen, dann ein Moment Anspannung, gleichzeitig verkrampft und entspannt – und dann verbanden sich ihre Handgelenke, rutschten, hielten, und Mario schwang mit ihm. Er fühlte, wie das Blut in seinen Ohren pulsierte.
    Ich wette, ich könnte ihn beim Dreifachen halten …
    Aber als ihm der Gedanke durch den Kopf scho ss , schob er ihn wieder weg. Dafür braucht man einen schwergewichtigen Fänger. Ich bin kein Fortunati, und wenn er es versucht und ihn wieder verfehlt, dann bricht er zusammen.
     
    Die Werbung für die Flugträume -Show wurde langsam aufgebaut. Ein Fotograf kam ins Haus, um Bilder von ihren Kostümen für ein Filmmagazin aufzunehmen, das langsam auch gelegentlich Interesse an Fernsehstars zeigte. Drei Tage vor der Show bauten Johnny und Tommy ihr Trapez ab und packten es in einen Lastwagen, der aus diesem Anla ss gemietet worden war.
    Tommy fragte: »Soll ich fahren? Ich hab’ bei der Armee Laster gefahren.«
    Johnny schüttelte den Kopf. »Nicht nötig. Ich hab’ zwischen den Shows für Freres und Stratton Laster gefahren und lieben gelernt, die großen Sattelschlepper zu bedienen. Es wird wie in alten Zeiten für mich und Stella sein, hm, Baby?«
    Es war auch für Tommy ein Hauch von alten Zeiten, als er mit seinem Auto auf das Winterquartier des Zirkus Starr zufuhr. Bloß diesmal fuhr er; wegen seines Handgelenks fuhr Mario nur noch selten selbst, wenn jemand anderes da war, der Autofahren konnte.
    Der Zirkus Starr hatte in vier Wochen Premiere im Madison Square Garden und an sich sollten die Proben in vollem Gange sein. Aber der Platz schien leer zu sein.
    Und nichts erinnerte an die Premiere, außer den Plakaten, die auf jede verfügbare Oberfläche geklebt waren.
    »Wo sind alle?« fragte Tommy.
    »Osterwochenende«, antwortete Johnny. »Wie glaubst du wohl, haben die Fernsehleute die Erlaubnis

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