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Trapez

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Titel: Trapez Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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eingehen und ein bi ss chen Geld für mein Alter verdienen.«
    »Na, ich erinnere dich dran, wenn wir beide so lange leben. Aber das ist noch lange hin. Ich dachte, ich kündige es so an: ›John Gardner präsentiert: Stella Gardner, Matthew Gardner, Tommy Zane‹. Wenn du mit Stella darüber streiten willst, dass sie als erste genannt wird, könnt ihr ja ‘ne Münze werfen, okay.«
    Mario schüttelte den Kopf. »Mein Künstlername ist Mario Santelli, unter dem Namen habe ich bei Starr gearbeitet, und trotz deines Geredes, dass der Zirkus tot ist –und ich glaube, es ist e ine verdammt lebendige Leiche –wird dein Fernsehpublikum zum Teil aus Zirkusfans bestehen. Viele von ihnen werden einschalten, weil sie sich an den Namen erinnern. Und ich werde dabei bleiben.«
    »Ich auch«, sagte Tommy, »ich hab’ mich Tommy Santelli genannt, vom ersten Tag an, an dem ich mit dem Akt aufgetreten bin.«
    Johnny pre ss te seine Lippen zusammen und sagte: »Das hätte ich mir denken können. Jedes verdammte Mal, wenn du etwas sagst, springt Tommy auf wie der kleine Herr Echo. Warum, zum Teufel, lä ss t du ihn nicht mal für sich selber reden?«
    Mario öffnete seinen Mund, um zu antworten, aber Tommy war schneller. »Hör auf, Johnny. Matt und ich sind Partner – wir haben Duo-Nummern gemacht, seit ich ein Kind war. Vielleicht bin ich abergläubisch wegen des Namenswechsels, aber M att und ich sind jedenfalls die ›Flying Santellis‹, und so wirst du uns ankündigen. Tu es oder la ss es. Stimmt’s, Mario?«
    »Stimmt genau.«
    Johnny knallte mit seiner Faust auf den Tisch. »Gott verdammt noch mal, das einzige, was ich will, ist von diesem altmodischen Familienzirkus-Image wegzukommen.«
    »Ich wollte, Lucia könnte dich so reden hören«, fuhr Mario ihn ärgerlich an.
    »Das ist mir schei ß egal …«, fing Johnny an und brach dann aber seufzend ab. »Ich möchte Lu nicht verletzen.
    Die Zeiten haben sich geändert. Als sie noch flog – das war eine andere Welt.«
    »Sicher, viel hat sich verändert. Wir verändern uns auch, aber warum behalten wir nicht den Namen, die Tradition, das Wohlwollen? – den ganzen guten Ruf, den die Santellis in fünfzig, sechzig Jahren aufgebaut haben. Du bist im Showgeschäft, Jock, du weißt , was das wert ist.«
    Johnny zuckte die Achseln. »Mach, was du willst.
    ›John Gardner präsentiert: Stella Gardner und die Flying Santellis‹. Ist es recht so?«
    Stella, die genau zugehört hatte, sprach zum ersten Mal :
    »Johnny, ich glaube, Matt hat recht. La ss deinen Namen drin, wenn du willst, aber mach daraus ›John Gardner präsentiert: Die Flying Santellis‹. So sollte es sein.«
    »Also, das hat mir gerade noch gefehlt, Stella«, explodierte Johnny, aber sie brachte ihn mit einer schnellen Geste zum Schweigen.
    »Sieh mal, Johnny, als du mich hierhergebracht hast, haben sie mich gleich in die Familie aufgenommen. Papa Tony hat mich so behandelt wie Liss oder Barbara. Wir sind nicht ein Haufen Stars, Johnny, wir sind eine Familie, ein Familienakt, und ich bin ein Teil davon.« Sie bi ss sich auf ihre Lippe, und Tommy sah, wie ihr Mund zitterte.
    Johnny sah sie mit Verwunderung an, und als ob er für einen Moment vergessen hatte, dass Tommy und Mario da waren, nahm er ihre Hand in seine und hielt sie fest. Nach einer Weile hob er sie an seine Lippen und kü ss te sie. Es war irgendwie so eine intime Geste, dass Tommy beschämt seine Augen abwandte.
    »Bedeutet es dir so viel, Schatz?«
    Ihre Stimme zitterte so sehr, dass Tommy einen Moment lang dachte, sie w ürde in Tränen ausbrechen. »Was hab’ ich denn sonst, Johnny? Wenn ich nicht ein Teil der Familie bin, wofür war dann alles?«
    »Baby, Baby.« Johnny legte seine Arme um seine Frau und hielt sie fest. »Wenn es das ist, was du willst, dann bekommst du es auch. Okay, Leute, dann also die Flying Santellis. Weil Stella bekommt, was Stella will, soweit es mich betrifft.« Bei seiner ärgerlichen und angriffslustigen Stimme wagten sie nicht, ein Wort zu sagen.
    Tommys eigene Erleichterung wurde durch etwas, was er als reinen Eigennutz erkannte, gemildert. Solange er und Mario einfach zwei Mitglieder eines Familienaktes waren, war es höchst unwahrscheinlich, dass eine Andeutung des alten Skandals aufkommen würde.
    Bart Reeder kam an dem Nachmittag jubelnd an. »Jetzt ist es offiziell, Leute«, sagte er. »Mein Agent hat mich gerade für den Parrish-Film verpflichtet. Sie machen gerade ein paar Hintergrundaufnahmen unten in

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