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Trapez

Trapez

Titel: Trapez Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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bekommen, um dies hier mitten während der Proben aufzubauen?«
    Aber es war kein Feiertag für die Fernsehmannschaft, die herausgekommen war, um Scheinwerfer und Kameras aufzustellen. Bevor sie fertig waren, hatte sich eine kleine Menge am Eingang des Probenzeltes versammelt.
    Schließlich hatten sie alles so, wie sie es wollten. Die
    ›Flying Santellis‹ würden morgen für eine letzte Probe vor Ort herunterkommen und die Nacht in einem Motel verbringen und am nächsten Tag die Fernsehübertragung machen. Als sie fertig waren, löste sich eine große , vertraute Gestalt aus der Gruppe der Zuschauer.
    »Hallo, Matt, schön dich zu sehen«, sagte Jim Fortunati, und Mario nahm seine Hand.
    »Hallo, Jim.«
    » Jedes Mal , wenn ich Lionel sehe, fragt er nach dir. Ich hab’ ein Gerücht gehört, dass du das Fliegen für den Parrish-Film, den sie drehen wollen, übernehmen wirst.«
    »Es ist noch nicht offiziell, Jim. Wie geht es Lionel überhaupt?«
    »Gut, soweit ich weiß «, sagte Jim. »Er ist nie wieder zurück zum Fliegen gekommen, nach eurem Unfall. Er hat irgendein Hotel unten in San Diego aufgemacht. Hör zu, warum kommt ihr vier nicht runter in unseren Wohnwagen zum Abendessen? Cleo würde euch sehr gerne alle wiedersehen.«
    Als sie sich auf den Weg zum Wohnwagen machten, fügte er hinzu: »Matt, ich hab’ dein kleines Mädchen neulich gesehen. Deine Frau – ähm, deine Exfrau, hat sie zur Probe mitgebracht. Sie wird immer süßer . Sieht sehr wie Liss in dem Alter aus.«
    Ein Schatten überflog Marios Gesicht. »Ich wu ss te nicht, dass Susan immer noch bei der Show ist, Jim. Ich hab’ sie nicht gesehen, seit wir uns getrennt haben.«
    »Ach ja? Als sie hörte, dass du für diese Sachen runterkommst, erkundigte sie sich, wo du wohnst und so weit er.«
    »Ich weiß , was sie will. Ich muss mich wohl mit ihr in Verbindung setzen.«
    Cleo wartete auf sie im Wohnwagen, schlank und hübsch wie immer. Ihr leuchtend helles Haar war kastanienbraun geworden, und sie trug es modisch kurz, aber es gab keine anderen sichtbaren Anzeichen für den Unfall, der ihre Fliegerkarriere beendet hatte. Um ihre lachenden Augen herum waren ein paar Fältchen, an die Tommy sich nicht erinnern konnte, aber ihr Lächeln war ungetrübt. Sie warf ihre Arme um Mario und drückte ihn fest. Und nach einer Weile umarmte sie auch Tommy freundlich. Stella war schüchtern und kurz angebunden, als sie vorgestellt wurde. Cleo sagte mit ihrem schnellen, leuchtenden Lächeln: »Ich hab’ dich im Fernsehen gesehen –Zirkus bei Tag und bei Nacht? Habe ich mir gedacht. Du erinnerst mich ein wenig an Lucia.«
    »Familienähnlichkeit«, sagte Johnny fröhlich.
    Sie drängten sich in der E ss ecke des Wohnwagens, aber es machte keinem etwas aus. Tommy erinnerte sich, dass dies für Mario und Johnny ein Familientreffen war. Als er das reichhaltige Essen sah, das auf dem kleinen Tisch ausgebreitet war, stichelte Mario: »Hast du nach all den Jahren kochen gelernt, Cleo?«
    Sie lachte. »Ich bin ein zu alter Hund, um neue Tricks zu lernen. Ich habe das ganze Zeug bei einem Restaurant bestellt, das körbeweise Hühnchen brät.«
    »Es ist sowieso fast so gut wie selbstgemacht«, sagte Johnny und bi ss herzhaft in einen Keks.
    Cleo kicherte wie ein Mädchen. »So ein Selbstgemachtes wie meins ist der Grund, warum Männer ihr Zuhause verlassen«, sagte sie. »Matt, wirst du morgen einen Dreifachen springen in dieser Fernsehsache? Nein? Tut mir leid, das zu hören. Simon Barry ist ein netter Junge und ein ziemlich guter Flieger, aber er hat nicht deine Klasse.
    Die Leute haben immer geglaubt, dass jeder, der den Dreifachen überhaupt fliegen kann, etwas ziemlich Besonderes sei. Aber jetzt schafft ihn jeder gute Flieger, und die Leute erkennen, dass mehr dahintersteckt als bloß die Fähigkeit, die dritte Drehung zu schaffen. Es ist nicht einfach der Salto an sich, es ist, wie man’s macht.«
    Mario schüttelte sofort unangenehm berührt den Kopf.
    »Seit Lionel aufgehört hat, gibt es nicht viele Fänger, die mich dabei halten können.«
    Cleo blickte Johnny an. »Du bist doch wohl groß genug.«
    »Schon«, sagte Johnny, »aber Matt glaubt das nicht. Es wird viel Unsinn über den Dreifachen erzählt. Wie du schon sagst, jeder macht es heute. Nur um zu beweisen, dass sie es können. Und ich wollte, dass Matt es für diese Show macht. Aber er hat immer noch diese dumme Idee im Kopf, dass ein Fänger für den Dreifachen so eine Art Supermann sein mu ss .

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