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Trapez

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Titel: Trapez Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Louise Lanart ist es, die ich nicht ausstehen kann.
    Aber warum sollte sie so tun müssen, als ob zwischen uns die große Liebe wäre? Warum kann sie nicht allein leben und zugeben, dass sie nie einen Mann gefunden hat – oder in diesem Fall eine Frau –, die sie aufregen kann? Zufällig weiß ich, dass sie das auch versucht hat, als sie herausfand, dass sie sich nicht mal für ein großes , romantisches Idol wie mich erwärmen kann.« In seiner Stimme lag traurige Bitterkeit. »Warum, zum Teufel, sollte sie überhaupt Louise Lanart anstatt Judith Cohen sein? Wir haben einen gottverdammten Krieg ausgefochten, um eine Welt zu erstellen, in der Judith Cohen sich Judith Cohen nennen kann, ab er das Studio wollte immer noch nicht, dass es jüdisch klingt. Wann werden wir diesen ganzen Mist mal los sein?«
    Mario lächelte bitter. »Zur gleichen Zeit, wenn wir eins dieser interplanetarischen Reiche aus einem meiner ScienceFiction -Hefte haben werden. Johnny glaubt, dass wir vor Ende des Jahrhunderts einen Mann auf dem Mond haben werden. Ich glaube es nicht, aber wenn es stimmt, wette ich, dass sie keine verdammten Schwulen in ihre Raumschiffe stecken werden.«
    Als sie später Tommys Auto abgeholt hatten und allein zurück zum Haus der Santellis fuhren, sagte Mario fast so bitter wie Bart: »Siehst du jetzt ein, warum einige der Jungs gern in diese Bars gehen, die du so sehr verabscheust? Wenigstens macht keiner ein Foto von dir mit einem Starlet auf deinem Scho ss .«
    Tommy sagte: »Mensch, es ist bloß Showbusine ss .« Der Geruch des Gesichtspuders des Mädchens war immer noch auf seiner Haut und erweckte eine unangenehme Erinnerung. Aber er war realistisch geworden. »Na ja, wenn Angelo jedenfalls das in der Zeitung sieht, kriegt er es vielleicht in seinen Dickschädel hinein, dass wir wenigstens nicht mit Schildern an unserer Stirn herumrennen, auf denen steht ICH BIN SCHWUL, TRITT MICH.«
    »O Gott, Tom, du bist manchmal so schlimm wie Angelo. Siehst du nicht, was das für ein schmutziger Schwindel ist?«
    Tommy ergriff seine Hand. Er sagte: »Klar sehe ich das, Junge. Aber was soll ich dagegen tun? Ich hab’ die Welt nicht so gemacht, wie sie ist. Mensch, ich bin nicht jemand, der an einen Gott glaubt, der mich zur Hölle schicken wird, weil ich gerne mit Männern schlafe. Aber wir haben es auf ihre Art versucht, uns getrennt, und das hat auch nicht so gut geklappt. Also, was sollen wir tun?
    Mir macht es nichts aus, ein bi ss chen zu lügen, wenn« – zum ersten Mal versagte seine Stimme – »wenn wir dadurch ohne viel Ärger zusammenbleiben können.«
    Marios Finger drückten seine Hand fest. »Das haben wir jedenfalls«, sagte er.

KAPITEL 14

Das Flugzeug, das sie nach Dallas brachte, war eine viermotorige Boeing Con stellation. Tommys einzige frühere Flugerfahrung war ein Armeetransporter, in dem er mit tausend anderen Soldaten in enge Metallsitze gedrängt, unbequem und luftkrank nach Deutschland und zurück geflogen wurde. Er empfand den Unterschied als angenehm. Mario war noch nie zuvor in einem Flugzeug gewesen, und obwohl er versuchte, es zu verbergen, war er fast so aufgeregt wie Suzy. Tommy gab ihm gutmütig den Fensterplatz – es gab sowieso nichts zu sehen – und versuchte einzuschlafen.
    Nach einer langen Zeit hatte Suzy im Sitz hinter ihnen genug davon, auf Stellas Scho ss zu sitzen und fing an zu nörgeln und sich zu beschweren. Mario drehte seinen Kopf herum und fragte: »Soll ich sie eine Weile nehmen, Stel? Wie wär’s, Suzy? Willst du eine Weile auf Babbos Scho ss sitzen?«
    »O ja, Matt, sie ist so schwer. Und meine Beine fangen an einzuschlafen«, sagte Stella. »Ich glaube, was sie wirklich will, ist ein Nickerchen.«
    Die Stewarde ss kam und sagte: »Sie können sie auf einen leeren Platz legen, wenn Sie wollen, Mrs. Gardner.«
    Sie legten Suzy hin, deckten sie mit einer Decke zu, und Mario sagte: »Warum tauschen wir nicht die Plätze?
    Ich setze mich nach hinten mit Johnny – er wollte über den Vertrag reden.«
    »Ja, ich würde wirklich gerne wissen, wie du eine Nennung im Vorspann aus Wally Mason herausgeschunden hast. Soweit ich den Kerl kenne, kostet es viel Mühe«, sagte Johnny.
    Stella rutschte in den Sitz neben Tommy. »Bist du schon mal geflogen?«
    »Nur in der Armee. Und das war nicht gerade die Erste Klasse. Keine Stewardessen, die mit Gratisgetränken und gutem Essen herumlaufen und dich von vom bis hinten bedienen. Bloß ein paar Feldwebel, die Lunchpakete

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