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Trapez

Trapez

Titel: Trapez Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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austeilen, und eine Krankenordonnanz mit Pillen gegen Luftkrankheit. Aber dies ist großartig . Wie gefällt es dir?«
    »Es ist mal ganz interessant zur Abwechslung, aber ich glaube nicht, dass ich es immer gern hätte. Der Lärm tut meinen Ohren weh, und es gibt eigentlich nichts zu sehen. Es überrascht mich nicht, dass Suzy unruhig ist.
    Johnny sagt, dass eines Tages die Leute in ein Flugzeug einsteigen, so wie wir mit dem Zug bei der Show herumgereist sind. Aber das glaube ich nicht. Ich glaube, dass die Leute lieber das Land sehen würden. Wir fliegen ganz bis Texas und sehen überhaupt nichts außer Wolken.«
    »Na ja«, sagte Tommy. »Soweit ich mich an die paar Male erinnern kann, die wir über Land gefahren sind, gibt es sowieso nicht viel zu sehen, außer Präriegras und Kakteen und Himmel.«
    »Aber das Fahren macht Spaß «, sagte Stella schüchtern. »Und in einem guten Auto kann man schnell fahren.
    Es gibt viele gute Straßen und wenig Verkehr. Und als ich den MG hatte, hat es mir wirklich Spaß gemacht.«
    »Mir auch.« Ihm fiel ein, dass Stella die Rallye, die er mit Bart gefahren war, Spaß gemacht hätte. »Wieso hast du den MG weggegeben, Stella? Ich mochte ihn viel lieber als den Cadillac, den ihr jetzt habt.«
    »Wir mu ss ten ihn damals verkaufen, als ich ins Krankenhaus kam«, sagte sie. »Und als wir uns wieder ein Auto leisten konnten, wollte Johnny eins, das beeindruckender aussah. Fernsehproduzenten und solche Leute beurteilen dich danach, welches Auto du fährst.«
    »Ein MG ist beeindruckend«, sagte Tommy, aber sie schüttelte ihren Kopf.
    »Beeindruckend in der falschen Richtung – irgendwie luxuriöser, ziemlich konventionell.«
    »Aha«, sagte Tommy. »Matt und ich streiten auch schon darüber. Mit dem Geld, das wir bei diesem Film verdienen, will er ein Auto kaufen, das leicht zu fahren ist. Und mit seinem schlimmen Handgelenk braucht er das auch. Also möchte er eine automatische Schaltung, und ich habe ihm erzählt, dass ich nicht mal eine Automatikschaltung nehmen würde, wenn sie in einem Lincoln Continental verpackt wäre. Ich möchte gern ein Auto fahren, also habe ich dran gedacht, meinen Chrysler für etwas, das er fahren kann, einzutauschen und mir einen MG oder einen gebrauchten Fiat zu kaufen.«
    »Wenn du das tust, darf ich dann auch mal fahren?«
    »Klar«, sagte er lachend. »Ich durfte doch auch mit deinem fahren.«
    Sie lachte zurück. »Ich war damals kaum alt genug. In meinem Führerschein stand, ich wäre neunzehn, aber ich war nicht annähernd so alt. Ich glaube, dass du und ich ziemlich im gleichen Alter sind. Ich hätte es nur damals nicht zugeben wollen.«
    Demnach, dachte er, hatte sie Johnnys Kind empfangen und verloren und Johnny geheiratet, bevor sie fünfzehn Jahre alt war. Irgendwie schien ihm das sehr traurig zu sein.
    Sie legte ihren Kopf zurück und schlo ss ihre Augen. Er hatte nicht bemerkt, dass sie angefangen hatte, ihr Haar wachsen zu lassen. Sie trug nur wenig Make-up, ihre blassen Lippen waren geschminkt und ihre blonden Augenbrauen sorgfältig mit einem Stift nachgezogen.
    Nach einer Weile stand sie auf, um zur Toilette zu gehen, und er stand auf, um sie vorbei zu lassen. Ein plötzlicher Ruck des Flugzeugs stieß sie beide um, und sie fielen zusammen auf den Sitz. Tommy half ihr höflich wieder auf.
    Er hatte seine Arme um sie gelegt.
    Er hatte dies tausendmal auf dem Trapez gemacht, aber jetzt war es plötzlich überhaupt nicht mehr unpersönlich, als Stella warm atmend und duftend in seinen Armen lag.
    Ihr Gesicht lag an seiner Wange, die gesamte Länge ihres schlanken Körpers lag in seinen Armen, und ein Dutzend Bilder von Stella schossen durch seinen Kopf. Stella, wie sie sich zu ihm hinüberbeugte, als sie ihm die Schalter des MG zeigte, Stella lachend und na ss vom Regen, Stella, wie sie in seinen Armen in ihrem kindlichen, flauschigen Bademantel lag, Stella, bla ss und erschüttert, als sie ihn tröstete, als Papa Tony gestorben war. Stella, Stella, Stella… Er ließ sie vorsichtig los, ohne sich zu verraten.
    Stella. Das andere fremde Kind in der verwirrenden Santellifamilie. Das ängstliche kleine Mädchen, das er in den Arm genommen und getröstet hatte, wenn Papa Tony es anschrie. Er erinnerte sich daran, wie sich ihre kleine, schmutzige Hand mit den abgekauten Fingernägeln in seiner eigenen anfühlte… Sie war ihm immer so nahe gewesen.
    Er schüttelte leicht seinen Kopf und setzte sich wieder hin. Er schlo ss seine Augen,

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