Traue niemals einem Vampir - Scott, D: Traue niemals einem Vampir
sprach:
“Sagen Sie mir, was hat Atheka mit der ganzen Sache zu tun? Ich dachte, sie sei eine enge Freundin von Nicolas und Vasco. Und ... ja, ich dachte, sie sei auch unsere Freundin. Lag ich falsch?“
Fast schon flehend sah sie den älteren Mann an, der eben dabei war, sein Nachtlager einzurichten. Er legte die weiche Wolldecke zur Seite, die ihm Angela überlassen hatte, und blickte auf:
„Nun, das ist eine nicht ganz unkomplizierte Geschichte. Ich würde sagen, sogar eher eine Vermutung meinerseits ... daher möchte ich noch nicht darüber reden. Bitte haben Sie Verständnis. Atheka hat in der Vergangenheit schon einmal einen großen Fehler gemacht. Dass Nicolas und Vasco ihr verziehen haben, grenzt schon fast an ein Wunder. Ich glaube, ich wäre nicht so gnädig gewesen. Aber es beweist erneut, dass Sie sich in den beiden Männern gründlich täuschen. Sie sind nicht schlecht ...“, beendete Arthur seine Ausführungen.
Als er damit fortfuhr, das angebotene Sofa in sein Schlaflager zu verwandeln, signalisierte er damit, dass er die Unterhaltung nicht weiterführen wollte.
Angela war überrascht, schien aber seine Entscheidung zu akzeptieren.
„Gute Nacht, Arthur. Und vielen Dank für alles. Ich weiß nicht, was geschehen wäre, hätten Sie uns nicht rechtzeitig geholfen.“
Damit ließen wir Arthur alleine, um endlich unseren eigenen Schlafraum aufzusuchen. Ich fühlte mich unendlich müde, und gleichzeitig rastlos. Ich spürte, dass ich den Schlaf dringend benötigte, und doch war mir klar, dass ich nicht wirklich zur Ruhe kommen würde.
Arthurs Worte gingen mir im Kopf herum – was genau hatte er damit gemeint, dass Atheka schon einmal einen großen Fehler begangen hätte? Und was hatte das mit mir, mit uns zu tun? Konnten wir ihr nun vertrauen oder nicht?
„Komm Süße, ziehe noch kurz dieses Nachthemd von mir an. Es dürfte dir so einigermaßen passen. Und dann versuche zu schlafen, ja? Ich weiß, dass du mich verstehst, auch wenn du momentan nicht antworten kannst. Wenn der neue Tag beginnt, sieht alles vielleicht schon viel besser aus. Ich bin bei dir, das weißt du – und ich bin immer für dich da.“
Sie strich mir liebevoll über den Kopf, was ich dankbar nickend geschehen ließ.
Als wir beide endlich in Angelas großem Bett lagen, löschte sie das Licht und wünschte mir eine gute Nacht. Sie musste wirklich sehr müde gewesen sein, denn bereits nach wenigen Minuten hörte ich ein leises Schnarchen. Unwillkürlich musste ich lächeln – sie hatte mir nie geglaubt, dass sie zu diesen Geräuschen fähig war.
Ich drehte mich zur Seite und hoffte, dass ich ebenfalls schnell einschlafen würde. Aber da war diese seltsame Unruhe in mir ... so sehr ich mich auch bemühte, ich konnte die Augen nicht länger als wenige Sekunden geschlossen halten. Unruhig drehte ich mich von einer Seite zur anderen und befürchtete bereits, dass ich Angela damit aufwecken könnte. Doch sie schlief tief und fest, ihr Atem war ruhig und regelmäßig.
Ich konnte nicht anders, ich musste hier raus – egal wie!
Ich schlug die Decke zurück und erhob mich langsam aus dem gemeinsamen Bett. Natürlich stets darauf bedacht, keinerlei Geräusche zu verursachen. Doch ein kurzer Blick auf Angela zeigte mir, dass keine Gefahr bestand. Sie hatte nicht bemerkt, dass ich das Bett verlassen hatte.
Ich wusste nicht wirklich, wohin ich gehen sollte und warum – aber da war etwas, das mich antrieb ... ein stummer Befehl, das Haus sofort zu verlassen. Und ohne das weiter zu hinterfragen, folgte ich blind ...
Es war totenstill im Haus, und ich fühlte mich sicher. Erleichtert stand ich nun an der Haustür und musste diese nur noch öffnen. Jacques – ich konnte seine Nähe plötzlich spüren! Wieder begann mein Herz zu rasen. Er wartete auf mich, voller Sehnsucht. Ich musste nur noch diese Türe öffnen, dann konnte uns keine Macht der Welt jemals wieder trennen!
Komm, mein Engel ... komm zu mir! Ich bin hier, ich warte auf dich. Nur wenige Schritte, und du gehörst mir für alle Ewigkeiten ...
Ich zögerte nicht mehr, denn ich wusste ganz genau, was ich wollte: Jacques!
Leise drückte ich die Türklinke herunter, und einen Moment später befand ich mich in der eisigen Kälte der Nacht. Doch ich nahm diese nicht wirklich wahr, mein Innerstes brannte vor Verlangen. Jacques – leise flüsterte ich seinen Namen. Ich lief einige Meter, blickte ängstlich zum Haus zurück. Doch meine Furcht war unbegründet, im Haus blieb
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