Trauma und die Folgen: Trauma und Traumabehandlung, Teil 1 (German Edition)
fortgesetzte Misshandlung bei Opfern ritueller Gewalt:
Wiederholte Belästigungen durch Täter wie Familienangehörige, Bekannte oder Unbekannte: Drohungen, auffällige Handzeichen, Schmierereien an der Wohnungstür ...;
Post aus einem Ort oder von einem Menschen, der mit der Misshandlung in Verbindung steht und/oder die Programm-Botschaften enthält; Grußkarten mit triggernden Motiven oder Sprüchen, mit Kultzeichen bemalte Postkarten, Fotos von Menschen, die mit der Misshandlung in Verbindung stehen;
Telefonanrufe: anonyme, bei denen wortlos aufgelegt wird; bestimmtes Klingelsignal; elektronische Töne auf dem Anrufbeantworter; besonders nachts, besonders um eine bestimmte Nachtzeit (zwischen 2:00 h und 5:00 h); obszöne oder sonstige mit der Misshandlung in Verbindung stehende anonyme Anrufe; Kindersingen, Babyschreien, Drohanrufe; Anrufe von mit den Tätern in unmittelbarem Zusammenhang stehenden Familienmitgliedern oder Freunden des Inhalts, man mache sich Sorgen um sie und sie solle sich doch melden; ein weibliches Familienmitglied habe ein Kind bekommen und sie sei die „Patin“; oder es habe einen schlimmen Unfall/Krankheitsfall/Todesfall in der Familie gegeben;.
„Geschenke“ von Misshandlern; im Auto, vor der Tür, in der Wohnung „liegen gelassene“ (Kult-)Gegenstände; ausgekippter Müll vor der Haus- oder Wohnungstür; in Geschenkpapier eingewickelte Dinge, die unmittelbar mit der Misshandlung in Verbindung stehen (Kot, Kadaver etc.);
Telefonüberwachung: meistens aber nicht beim Telefonieren erkennbar;
Zu Fuß oder mit dem Auto offensichtlich verfolgt werden; Täter zeigen sich in der Nähe; mit den Tätern in Verbindung stehende Familienmitglieder wollen das Kind „von der Schule abholen“ etc.; Menschen in Kleidungsstücken, wie sie bei der Misshandlung verwendet wurden (Masken, Kutten etc.);
Kontakt zu Menschen, die ihrerseits Kontakt zu den Tätern haben (z. B. Geschwister) und die dann indirekt Botschaften überbringen;
Nächtliche Geräusche außerhalb der Wohnung (bestimmtes Hupen, Rufen, Musik, Schreie, Kratzen, Klopfen ...), die triggern, besonders wiederholt um dieselbe Nachtstunde.
Kriminelle Handlungen, die als Trigger gemeint sein können:
Vandalismus: entweder am Auto, am Haus/Wohnung oder anderem Besitz, enthält die Botschaft eskalierender Krise und dringender „Notwendigkeit“, die Täter zu kontaktieren; oder als Schmierereien von Symbolen oder „Botschaften“ auf Zetteln, Hauswänden, Wohnungstüren etc.
versuchter oder tatsächlicher Diebstahl: Häufig haben die Täter einen Schlüssel zur Wohnung des Opfers (häufig ohne dass dieses im Alltagsbewusstsein davon weiß) und entwenden Dinge oder hinterlassen andere (z. B. Botschaften auf dem PC).
versuchte oder tatsächliche Vergewaltigung: Wenn die Überlebende nicht zu den „vereinbarten“ Treffen kommt, wird sie aufgesucht und zu Hause vergewaltigt oder vor dem Haus, auf der Straße etc. gestellt und genötigt mitzukommen (z. B. durch Drücken eines Elektroschock-Geräts gegen den Oberarm des Opfers).
Situationen/Gefühle/Verhaltensweisen des Opfers, die auf fortgesetzte Misshandlung verweisen
massiver Zeitverlust, verbunden mit dem Gefühl, aktuell in einer Krise zu sein, entsetzt und in Todesangst zu sein;
unerklärliche Verletzungen oder Narben;
unerklärliche Einstichstellen an Armen und Beinen, unerklärliche intoxizierte Zustände;
plötzliche „Ausbrüche“, in denen das Opfer von (bevorstehenden) Misshandlungen erzählt (und ihm oft nicht geglaubt wird);
chronisch unsichere soziale Beziehungen (auch in vielen Helfernetzwerken und den meisten Betroffenen-Chats und -Foren im Internet sind Täter anwesend!).
Meist braucht es Außenstehende, die sagen: „Du musst da weg, du bist in großer Gefahr!“
Mein Tipp: Vor jedem Öffentlichmachen (auch Anzeigen) von Misshandlungen muss die Überlebende erst einmal in Sicherheit sein! Bei rituell misshandelten Menschen ist das nicht so leicht festzustellen, da sie oft nicht genau wissen, ob sie noch Täterkontakt haben oder nicht, da dieser an ihrem Alltagsbewusstsein vorbei stattfindet. Daher sollten Helferinnen, auch wenn es ihnen sehr schwerfällt – etwa weil die Betroffene erzählt, wann sich die Täter treffen, um Kinder zu misshandeln –, sich äußerst vorsichtig verhalten. Zum einen die Glaubwürdigkeit des Opfers prüfen durch gute Diagnostik. Falls nichts dagegen spricht, dem Opfer prinzipiell Glauben zu schenken, beachten: Bei ritueller
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