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Traumfaenger

Traumfaenger

Titel: Traumfaenger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Roeder
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verflogen und ich schmiegte meine Wange an seine Handfläche.
    »Ich muss helfen meine Schwester zu retten, das musst du doch verstehen. Du würdest sicher nicht anders handeln, wenn es um deinen Bruder ginge«, erklärte ich und erstarrte zur Salzsäule. Bei all den romantischen Gefühlen und Liebkosungen hatte ich ganz verdrängt, was ich über Dr. Greg Conner herausgefunden hatte.
    »Kylie?«, fragte Matt und sah mich besorgt an. »Was ist denn los mit dir? Du bist auf einmal kreidebleich.« Und dann erzählte ich ihm alles.
     
    Matt hatte das Gesicht in den Händen vergraben und schüttelte den Kopf. Ich legte unbeholfen einen Arm um seine Schultern.
    »Es tut mir so leid, Matt«, flüsterte ich. Wie verhielt man sich, wenn man jemandem gerade erzählt hatte, dass sein Bruder umgebracht worden war? Ich kam mir plötzlich völlig unnütz und tollpatschig vor, wie ich da neben ihm saß und ihn zu trösten versuchte.
    Matt sah auf und unsere Blicke trafen sich. Seine Augen waren feucht.
    »Es ist ja nicht so, als ob ich so etwas nicht schon geahnt hätte. Dass etwas Schlimmes geschehen ist, war mir eigentlich schon seit Monaten klar, nur habe ich mich an die Hoffnung geklammert, dass Greg gewaltsam davon abgehalten wurde, mich wieder aufzuwecken. Dass er tot sein könnte, habe ich immer verdrängt. Ich frage mich nur, warum Onkel George nichts unternommen hat? Offensichtlich ist er ja noch am Leben.«
    »Vielleicht sollte ich einmal in die Klinik fahren und mich dort persönlich umsehen«, schlug ich vor.
    »Nein«, rief Matt und sah mich entsetzt an. »Versprich mir, dass du niemals dort hingehen wirst, Kylie.«
    »Aber warum denn nicht? Bei dieser Gelegenheit könnte ich vielleicht auch herausfinden, wo man dich hingebracht hat und warum dein Onkel nichts unternimmt, um dich aus dem Koma zu wecken«, warf ich ein. Matt umfasste mein Gesicht mit seinen Händen.
    »Kylie, ich möchte nicht wieder streiten, aber ich verbiete dir, dorthin zu gehen. Es ist viel zu gefährlich. Ich habe keine Ahnung, wer oder was meinen Bruder getötet hat und warum George nur tatenlos zusieht. Aber eines weiß ich: Wer auch immer dafür verantwortlich ist, wird nicht davor zurückschrecken, noch mehr Menschen umzubringen, die ihm im Weg stehen. Du darfst auf gar keinen Fall ins Mount Sinai Hospital gehen. Versprich es mir!«, forderte er.
    »Ich verspreche es«, krächzte ich leise.
    »Gut«, sagte er und atmete tief durch. Es war offensichtlich, dass er erleichtert war. »Ich akzeptiere, dass du mich begleitest, um Emma zu suchen und ich werde dir verraten, was du tun musst, um für längere Zeit hier zu bleiben. Im Gegenzug wirst du auf einen Besuch im Krankenhaus verzichten«, versicherte er sich noch einmal. Ich nickte zustimmend.
    »Damit kann ich leben«, antwortete ich. Ein flüchtiges Lächeln huschte über seine Lippen, das jedoch sofort wieder verschwand.
    »Wir sollten keine Zeit mehr verlieren, da wir nicht wissen, wann du aufwachen wirst und ich dir eine Menge erklären muss«, entschied Matt.
    »Ich denke, ich habe diesmal etwas mehr Zeit«, beteuerte ich.
    »Wie meinst du das?«, wollte er wissen und eine tiefe Falte bildete sich zwischen seinen Augenbrauen.
    »Ich habe ein paar Schlaftabletten genommen, um etwas länger hierbleiben zu können«, gestand ich stolz.
    »Du hast was?« Seine Stimmer klang jetzt entsetzt und viel lauter als zuvor. »Wie viele?«, erkundigte er sich knapp.
    »Nur drei Tabletten«, beruhigte ich ihn und sah, wie sich sein Körper entspannte. »Für was hältst du mich? Eine lebensmüde Kuh, die nicht einschätzen kann, wie viele Tabletten sie nehmen darf?«
    »Entschuldige, aber in solchen Momenten kommt wahrscheinlich der Arzt in mir durch. Außerdem habe ich dich gerade erst gefunden und der Gedanke, dass du vielleicht versehentlich zu viele Tabletten genommen hast, hat mir fast den Verstand geraubt«, gab er zu. Diese Worte waren wie Balsam für meine Seele und ich konnte nicht anders, als mich an ihn zu schmiegen.
    »Hast du so etwas schon einmal erlebt?«, wollte ich wissen.
    »Was meinst du?«
    »Na, so etwas wie das zwischen uns. Wir haben uns erst vor kurzem zum ersten Mal getroffen und doch habe ich das Gefühl, dich schon viel länger zu kennen«, flüsterte ich. Ich konnte es nicht sehen, aber ich hörte, dass er lächelte, als er antwortete.
    »Das geht mir genauso.«
     
    Wie sich herausstellte, war meine Idee, ein Notizheft und einen Kugelschreiber mitzubringen, ein wahrer

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