Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Traumfaenger

Traumfaenger

Titel: Traumfaenger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Roeder
Vom Netzwerk:
Ewigkeit, denn keiner wollte sich vom anderen lösen. Als wir es schließlich doch taten, herrschte betretenes Schweigen. Einen Moment befürchtete ich, Matt würde sich gleich für diesen Kuss entschuldigen, doch er tat es zum Glück nicht. Stattdessen nahm er mich fest in die Arme.
    »Ich bin froh, dass du hier bei mir bist«, flüsterte er an mein Ohr.
    »Ich auch«, antwortete ich leise und genoss die Geborgenheit seiner Umarmung.
    In diesem Moment wurde mir klar, dass ich mich Hals über Kopf in Matt verliebt hatte. Noch nie zuvor hatte ich mich vom ersten Augenblick an, zu einem Mann so hingezogen gefühlt, wie zu ihm. Ich fragte mich, ob das die "Liebe auf den ersten Blick" war, von der ich zwar schon viel gehört, sie aber niemals am eigenen Leib erfahren hatte.
    Zufrieden schloss ich die Augen und legte mein Gesicht in die Kuhle zwischen Matts Schulter und seinem Hals. Genüsslich sog ich seinen männlichen Duft ein. Er roch irgendwie holzig und frisch, so wie der Wald, in dem er seit Monaten lebte.
    »Lass uns in mein ...«, Matt stockte und schien nach den passenden Worten zu suchen.
    »In dein Erdloch gehen?«, fragte ich belustigt. Er verzog den Mund zu einer Grimasse.
    »Wohnung kann man es ja nicht nennen«, gab er flapsig zurück und schenkte mir ein schiefes Lächeln. Er packte alles, was ich neben dem Rucksack ausgebreitet hatte wieder hinein, fasste mich an der Hand und zusammen gingen wir zu der kleinen Höhle unter dem Baumstamm.
    Matt hatte die Leopardendecke ausgebreitet und wir saßen Arm in Arm vor dem kleinen Feuer, das die Höhle in ein warmes Licht tauchte. Eine Zeit lang hatte ich wie gebannt den Rauchschwaden zugesehen, wie sie sich ihren Weg durch die Öffnung nach draußen bahnten. Jetzt hatte ich meinen Kopf an Matts breite Schulter gelegt und beide verfolgten wir, wie die Flammen laut knisternd nach oben züngelten.
    Einerseits hätte ich ihn gerne gefragt, wie es jetzt weitergehen sollte und was wir unternehmen konnten, um ihn und Emma zu retten, aber andererseits wollte ich diesen wundervollen Augenblick nicht zerstören und so schwieg ich.
    Zärtlich fuhr Matt mit seinen Fingern über meine Schulter und malte kleine Kreise, während er gedankenversunken in die Flammen sah.
    »An was denkst du gerade?«, wollte ich wissen und schalt mich im gleichen Moment für diese so typische Frauenfrage. Er drehte den Kopf zu mir und blickte mich an.
    »Ich habe an deine Schwester gedacht«, antwortete er. Ich runzelte fragend die Stirn.
    »Woran genau?«, erkundigte ich mich. Matt positionierte sich so auf der Decke, dass sein ganzer Körper mir zugewandt war. Als er seinen Finger unter mein Kinn legte und mich zwang, ihn anzusehen, klang seine Stimme ernst.
    »Ich werde mich morgen auf den Weg machen und Emma suchen«, erklärte er entschlossen.
    »Und ich werde dich begleiten«, entschied ich, ohne zu zögern.
    »Solange du den Knopf bei dir trägst, wirst du immer dort in den Traumwald eintreten, wo ich auch gerade bin«, antwortete er. Ich schüttelte heftig den Kopf.
    »Nein, ich will nicht nur ein paar Stunden bei dir sein. Ich möchte dich auf dem ganzen Weg begleiten. Du hast doch erzählt, dass dein Großvater seine Testpersonen mit Hilfe diverser Betäubungsmittel in diese Welt geschickt hat. Also kann ich doch auch diese Pilze, oder was es genau war, zu mir nehmen und somit viel länger bei dir sein.«
    »Das werde ich auf gar keinen Fall zulassen«, widersprach er vehement.
    »Du hast das gar nicht zu entscheiden«, gab ich empört zurück und rutschte ein Stück von ihm weg. »Ich werde mitkommen und da gibt es nichts zu verhandeln«, fügte ich patzig hinzu. Matts Gesichtsausdruck war plötzlich wie versteinert. Er streckte mir die offene Hand entgegen.
    »Gib mir den Knopf zurück«, sagte er eiskalt. Ich starrte ihn fassungslos an und griff automatisch an meine Kette.
    »Das werde ich nicht tun«, fauchte ich und umschloss den Knopf schützend. Er würde doch sicher nicht versuchen, ihn mir mit Gewalt abzunehmen, oder?
    Plötzlich wurden seine Züge weicher. Er schloss die Augen und seufzte.
    »Kylie, das soll doch nicht bedeuten, dass ich dich nicht bei mir haben will. Ich möchte nur nicht, dass du dich unnötig in Gefahr begibst und dir womöglich noch etwas zustößt. Genügt es nicht, dass Emma und ich hier festsitzen? Ich würde es nicht ertragen, wenn dir etwas passiert.« Er hob seine Hand und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Sofort war auch meine Wut

Weitere Kostenlose Bücher