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Traumfrau ahoi: Roman (German Edition)

Traumfrau ahoi: Roman (German Edition)

Titel: Traumfrau ahoi: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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irgendwo unten im Wasser auf und ab bewegte und so ahnungslose Kabeljaus oder was auch immer anlockte.
    Möglichst unauffällig holte er seine Leine ein, langsam und regelmäßig, bis der Spinner gegen die Seitenwand und übers Schanzdeck sprang.
    »Was gefangen?«, fragte Lola, obwohl verdammt klar war, dass kein Fisch angebissen hatte.
    »Sie haben nur geknabbert.« Er stand auf und ging zum Angelkasten.
    Sie hob ihre Rute an, senkte sie wieder und äußerte ein wissendes »Aahh«, gefolgt von: »Brauchst du ein paar Tipps?«
    »Nein.« Er schnitt den Spinner von der Schnur und suchte im Kasten nach etwas, das aussah wie diese Pilker, die sie als Köder benutzte. »Aber falls ich mal Tipps für die Herstellung eines BHs brauche, dann wende ich mich vertrauensvoll an dich.« Obwohl er Meister im Auswerfen war, hatte Max bisher genau zwei Forellen in seinem Leben gefangen. Noch vor zwanzig Minuten hatte es ihn nicht weiter gestört, ob er etwas fing oder nicht. Es gab reichlich Vorräte auf der Jacht, von denen sie eine ganze Weile zehren konnten. Doch jetzt hatte Lola ihn herausgefordert, und um nichts in der Welt würde Max sich beim Angeln von einem Mädchen übertreffen lassen. Schon gar nicht von einem wie Lola.
    Er war ein Mann. Ein Fleischfresser. Sie war ein Bikini-Model mit einem kleinen Kläffer. Er hatte zum SEAL-Team Sechs gehört, als Manuel Noriega, Pablo Escobar und ein halbes Dutzend anderer Diktatoren und Drogenbosse kaltgemacht wurden. Er war in Planung und Durchführung an der Wiedereinsetzung des haitischen Präsidenten Jean Bertrand Aristide beteiligt gewesen, und als Team Sechs aufgelöst wurde, hatte das strategische Sonderkommando der Marine ihn als Leiter einer Antiterror-Truppe eingesetzt. Sie entwarf Damenunterhosen. Da sollte es ihm doch eigentlich nicht schwer fallen, einen größeren Fisch zu fangen als Lola Carlyle, oder?
    Max warf den Pilker über Bord und legte den Bügel vor, als er glaubte, genug Schnur gegeben zu haben. Seine Hose musste eigentlich so gut wie trocken sein, also steckte er das Ende der Rute in den Halter. Er ging durch die Kombüse in die Passagierkajüte,
wo er in die Shorts schlüpfte, die er schon am Vortag getragen hatte. Auf dem Rückweg nahm er eine Hand voll Weintrauben und die restlichen Müsliriegel zum Frühstück mit, als er zurück nach draußen ging.
    Sowohl Lola als auch ihr Hund wandten sich zu ihm um, als sie ihn kommen hörten. Der Wind hob die Spitzen ihres Pferdeschwanzes und spielte mit dem Saum des Tuchs, das sie als Rock trug. Während sie auf ihrem Posten blieb und gemächlich pilkerte, hüpfte ihr Hund von der Bank. Baby folgte Max bis zu seinem Sitzplatz und sprang auf seinen Schoß, sobald er sich hingesetzt hatte.
    »Hey, du«, sagte er und schob Baby auf seinen linken Oberschenkel. Er kramte ein paar Müsliriegel hervor und warf Lola einen zu. Dann wickelte er einen Honig-Haferflocken-Riegel aus und fütterte den Hund damit. Er konnte nicht zusehen, wenn irgendein Geschöpf auf der Welt Hunger litt. Nicht einmal der armselige Köter auf seinem Bein.
    »Hast du nicht gestern gesagt, du wärst im Auftrag der Regierung in Nassau gewesen?«
    Er hob den Blick und sah Lola in ihr Frühstück beißen. »Ja«, antwortete er.
    »Aber heute hast du gesagt, man hätte dich gezwungen, aus der Marine auszuscheiden«, bohrte sie weiter.
    »Stimmt.« Baby kaute krachend und kläffte nach mehr. »Die Marine hat mich vor vier Jahren in den Ruhestand geschickt. «
    Sie schob das verdickte Ende ihrer Angelrute in die Halterung und wandte sich Max zu. »Wie ist das möglich? Wenn die Marine dich vor die Wahl zwischen Ausscheiden und Gefängnis gestellt hat, wie kannst du dann immer noch für sie arbeiten? «
    Max setzte den Hund aufs Deck und gab ihm ein großes Stück Müsliriegel. Baby verspeiste es hastig, ehe er auf die
Sitzbank sprang und sich zu einem Nickerchen zusammenrollte. Sein morgendliches Bad im Atlantik forderte schließlich doch seinen Tribut. »Dein Hund ist ein richtiger Mülleimer. «
    »Mein Hund hat einen Namen.«
    »Ja, und der dürfte ihm verdammt peinlich sein«, konterte er, obwohl der kleine Köter ihm ungewollt immer sympathischer wurde. Trotzdem war der Name schlichtweg dämlich, und unter keinen Umständen würde er ihn jemals laut aussprechen. Nicht einmal, wenn man ihm noch einmal androhte, ihn zusammenzuschlagen oder zu foltern.
    »Du weichst meiner Frage aus.«
    »Ich weiche nicht aus, ich antworte einfach nicht.«
    »Bist

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