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Traumfrau ahoi: Roman (German Edition)

Traumfrau ahoi: Roman (German Edition)

Titel: Traumfrau ahoi: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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unnatürlich weiß auf seiner braunen Haut, und er sah so sehr wie ein verwegener Pirat aus, dass sie zu dem Schluss kam, es wäre ohnehin gleichgültig, was sie ihm erzählte. Er hatte bestimmt entschieden Schlimmeres angestellt, als jemandem seine Nacktfotos anzuvertrauen. »Wegen Sams Internet-Seite«, erwiderte sie.
    »Wer ist Sam?«
    »Mein Ex-Verlobter.« Sie zog die kratzige Wolldecke von ihren Schultern. »Er hat eine Internet-Seite mit ausgesprochen peinlichen Fotos von mir ins Netz gestellt.«
    »Nacktfotos?«
    »Ja.«
    »Nahaufnahmen?«
    »Jedenfalls nah genug.« Die Meeresbrise spielte mit ihrem Kleid und strich ihr über Brust und Bauch. Lola blickte an sich herab, sah, dass ihr Kleid bis zum Nabel offen war, und fing an, die Knöpfe zu schließen.
    »Was war daran so peinlich?«
    »Das ist doch jetzt egal.«
    »Habt ihr’s getrieben? Schweinkram?«
    Sie sah in seine blauen Augen, die auf sie gerichtet waren, und wandte sich rasch wieder ihren Knöpfen zu. »Nein.« Ihre Finger waren kalt, was es nicht gerade einfach machte, die Knöpfe durch den nassen Stoff zu schieben.
    »Hast du’s allein gemacht?«
    Es dauerte ein paar Sekunden, bis sie verstand, was er damit meinte. »Nein«, antwortete sie.
    »Hast du ihm…«
    »Nein!«, unterbrach sie, ehe seine Gedanken in eine noch schmutzigere Richtung gehen konnten. »Ich habe auf einem Fahrrad gesessen und einen Schokoriegel geküsst.«
    Er schwieg.
    »Das war alles?«, fragte er nach einer Weile, und aus seiner Stimme klang Enttäuschung.
    »Ja.« Sie blickte ihm wieder ins Gesicht und ertappte ihn dabei, dass er ihre Finger beobachtete, die gerade den letzten Knopf durch das Knopfloch schoben. Schnell ließ sie die Hand sinken. Unendlich langsam ließ er seinen Blick an ihrem Hals hinaufwandern, über ihr Kinn und ihren Mund hinweg bis zu ihren Augen.
    »Allein oder mit deinem Verlobten?«, fragte er leise.
    »Allein.« Sie griff nach den Zipfeln der Wolldecke und zog sie sich wieder um die Schultern, um sich vor seinen Blicken zu schützen. Wieder stellte sie erstaunt fest, dass sein Blick sich nicht so unheimlich oder abstoßend anfühlte, wie sie es erwartet hatte. Nein, er stieß sie keineswegs ab. Er ging ihr eher auf die Nerven. Er ging ihr auf die Nerven mit dem eindringlichen Blau seiner Augen und der Spur von Begehren, die sie darin entdeckte. So sehr, dass sich ihre Brust ein wenig zusammenzog. Dann blinzelte er, und das Begehren war weg, als hätte es niemals existiert.
    »Das klingt doch gar nicht so schrecklich«, sagte er, als hätte sie ihn nie dabei erwischt, wie er auf ihre Brüste starrte.
    Er gab sich so gleichgültig, dass Lola sich fragte, wieso sie plötzlich so verwirrt war. Schließlich war es nicht das erste Mal, dass ein Mann sie nur im BH sah, verflixt. Immerhin waren ihre Brüste eine Zeit lang die am meisten fotografierten
auf der Welt gewesen. »Es war ein Riesen-Schokoriegel«, erklärte sie.
    Er zog eine Braue hoch, als wollte er sagen: Na, und?
    »Und ich habe ihn nicht richtig geküsst.«
    »Was dann?«
    Sie erklärte es ihm, denn wenn es auch peinlich war, war es doch nicht unbedingt ein Geheimnis. Und wenn er so versessen darauf war, es zu erfahren, konnte er ebenso gut wie jeder andere fünfundzwanzig Dollar zahlen und sich das Bild im Internet ansehen – sobald sie erst einmal gerettet worden waren. »Ich habe Linda Lovelace nachgeahmt.«
    Sein Mund verzog sich zu einem anzüglichen Grinsen, das sogar seine blauen Augen erreichte. »Wie in einem Porno?«
    »Ja, schon gut. Willst du Einzelheiten wissen?«
    »Himmel, ja«, sagte er und stieß hörbar den Atem aus.
    Sie lachte. »Vergiss es.«
    »Und wenn ich ganz lieb darum bitte?«
    »Nein.«
    »Du bist eine Spielverderberin, Lolita«, sagte er. Lolita, die spanische Version ihres Namens.
    Baby sprang auf den Sitz neben ihr, und sie nahm ihm das durchnässte Halsband ab.
    »Wie lautet die Adresse dieser Website?«
    »Wieso? Willst du fünfundzwanzig Dollar bezahlen, um diese Bilder zu sehen?«
    »Du hast meine Neugier auf diesen Schokoriegel geweckt.« Er zuckte mit den Schultern. »Würde es dich denn stören?«
    »Natürlich.«
    »Warum?«
    Sie verstand nicht, wie er nach etwas derart Selbstverständlichem fragen konnte. »Na ja, ich bin nackt.«
    »Aber du hast doch auch vorher schon nackt posiert.«
    »Aber nicht vollständig.« Am freizügigsten hatte sie sich damals
für eine bedeutende Kosmetikserie fotografieren lassen. Auf dieser Aufnahme hatte sie nichts

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