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Traumfrau ahoi: Roman (German Edition)

Traumfrau ahoi: Roman (German Edition)

Titel: Traumfrau ahoi: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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seine eigene Frau aus der Kirche ausgetreten. Danach war es, als ob die Ratten das sinkende Schiff verließen, und plötzlich war mein Beruf gar nicht mehr so anstößig. « Über die Schulter hinweg lächelte sie Max an. »Ich war heilfroh, dass ich plötzlich nicht mehr die schlimmste aller Sünderinnen war.«
    Er musterte sie von oben bis unten, barfuß, lange Beine, die Kappe tief ins Gesicht gezogen, und zum ersten Mal, seit er in ihrer Brieftasche ihren Führerschein gefunden hatte, sah er
mehr in ihr als nur das nervende Wäsche-Model. Mehr als eine schöne Frau mit hinreißender Figur vor dem Blau des Atlantiks und dem Hellblau des Morgenhimmels. Er sah eine Frau mit Problemen, die nicht anders war als alle anderen auch. Eine Frau mit einem entwaffnenden Sinn für Humor und einem Lächeln, das seinen Blick an ihre Lippen fesselte.
    »Hast du Geschwister?«, fragte Max.
    »Eine ältere Schwester, Natalie. Sie war schon immer perfekt. Hat nie Interesse an Lippenstift oder Alkohol gezeigt. Sie hat fünf perfekte Kinder und ist eine perfekte Hausfrau. Sie hat einen perfekten Mann geheiratet, Jerry, der im Grunde eigentlich ein ganz netter Kerl ist.«
    Max war sich nicht ganz sicher, aber in seinen Ohren klang es, als wäre Lola tatsächlich neidisch auf ihre Schwester. Lola Carlyle, Bademoden-Model von Sports Illustrated , war neidisch auf eine Hausfrau? Ausgeschlossen. »Sag jetzt nicht, du willst auch fünf Kinder haben.«
    »Nein, nur zwei, aber dazu muss ich erst einmal einen passenden Mann finden. Das bedeutet leider, dass ich wieder anfangen muss, mit Männern auszugehen. Und es sieht so aus, als übte ich eine magische Anziehungskraft auf schrecklich dominante Männer aus. Oder, schlimmer noch, auf solche, die einen Mutterersatz suchen. Und am Ende bin ich diejenige, die für ihn sorgt.« Sie hielt inne und holte tief Luft. »Willst du Kinder?«
    Kinder waren so ziemlich das Letzte, was er sich wünschte. »Nein.«
    Sie musterte ihn eine Zeit lang. »Du machst ein Gesicht, als hätte ich gefragt, ob du dir eine Wurzelbehandlung wünschst. Magst du Kinder nicht?«
    Doch, er mochte Kinder. Vor allem die anderer Leute. »Soll ich wirklich glauben, dass es keine Männer in deinem Leben gibt?«, fragte er, statt ihre Frage zu beantworten.
    Sein offensichtlicher Versuch, das Thema zu wechseln, entlockte ihr einen tiefen Seufzer, trotzdem ging sie darauf ein. »Es besteht ein großer Unterschied darin, ob ich mit einem Mann essen gehe oder ob ich ihn mir als Vater meiner Kinder wünsche. Meine Beziehungen waren bisher nicht besonders erfolgreich.« Plötzlich bog sich ihre Angelrute heftig durch und entglitt beinahe ihrem Griff. »Ich glaube, ich habe einen Biss!«
    Max sah, wie die Rute noch ein bisschen mehr durchbog, und schob seine eigene in die Halterung an der Armlehne des Stuhls. »Soll ich dir helfen, die Schnur einzuholen?«
    »Nein. Aber du könntest den Kescher suchen«, wies sie ihn an und öffnete das Türchen zur Schwimmplattform. Sie stieg die Stufen hinunter und redete weiter, während sie die Schnur aufspulte. »Und so eine Art Hakenlöser müsste auch irgendwo sein.«
    Er fand den Kescher im Fenderkasten, wo er auch die Angelruten und das Zubehör entdeckt hatte, dazu ein Gerät, das entfernt an eine Zange erinnerte.
    Nun hatte sie ihn doch im Angeln geschlagen, zum Teufel.
    »Beeil dich«, rief sie zu ihm hinauf, als er bereits auf der Treppe war. Die Wellen gingen jetzt noch um etwa fünfzehn Zentimeter höher, sodass das Wasser die Plattform und Lolas bloße Füße umspülte.
    Der erste Fisch durchbrach die Oberfläche, klein und leuchtend blau mit hellgelber Schwanzflosse und gelben Augen. Max hatte keine Ahnung, um was für eine Gattung es sich handelte, der zweite jedoch war offenbar eine Art Barsch. Er war glatt und beige mit braunen Streifen und grauen Flecken. Seine wenig eindrucksvolle Färbung machte er durch sein Gewicht wett, das Max auf rund fünfzehn Pfund schätzte. Er fing die Fische mit dem Kescher auf.
    Sie gingen zurück zum Achterdeck, und Lola rief ihm über
die Schulter hinweg Instruktionen zu, während Max die Fische im Netz hinauftrug. »Du musst die Haken herauslösen, und dann brauchen wir einen Eiskasten oder sonst etwas Kaltes zur Aufbewahrung. Wenn du willst, kannst du sie gleich ausnehmen.«
    Kein Problem, aber es waren nicht seine Fische. »Hast du nicht gesagt, du hättest früher mit deinem Großvater auf seinem Charterboot geangelt?«
    »Das habe ich auch,

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