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Traumfrau ahoi: Roman (German Edition)

Traumfrau ahoi: Roman (German Edition)

Titel: Traumfrau ahoi: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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Fenster gehängt hätte, dass die Regierung mich hätte am Arsch kriegen können, dann bestimmt für deutlich mehr als lumpige fünfunddreißigtausend Dollar.« Er ging zur Reling und warf die Angel aus. Er warf den Köder so weit, dass Lola ihn aus den Augen verlor, bevor er auf dem Wasser aufschlug. »Für fünfunddreißigtausend kriegt man heutzutage höchstens einen anständigen Wagen, und ein anständiger Wagen ist bestimmt keine Haftstrafe wert.«
    »Was wäre denn eine Haftstrafe wert? Ein Ferrari?«
    Er überlegte einen Augenblick und schüttelte dann den Kopf. »Nein.«
    Sie lächelte. »Wieso hast du so lange überlegt?«
    »Ein Ferrari ist schon einige Überlegungen wert.«
    »Stimmt.« Sie lachte. »Hast du dir einen Anwalt besorgt, und er ist dagegen angegangen?«
    »Ja, aber wenn das Beweismaterial, das die Regierung gegen dich ins Feld führt, geheime Verschlusssache ist, die du und dein Anwalt nicht einsehen dürfen, dann bist du geliefert.«
    Einen Augenblick lang war es fast so, als führten sie eine
echte Unterhaltung, und da es den Anschein hatte, als unterhielten sie sich wie echte Menschen miteinander, fand Lola, er sollte vielleicht auch wissen, dass er mit falschem Gerät angelte. »Mit dieser Ausrüstung wirst du nichts fangen«, bemerkte sie.
    Er warf ihr einen Blick über die Schulter zu, während der Wind durch sein Haar fuhr. »Ich denke schon.«
    Die Wolldecke kratzte an der Rückseite ihrer Schenkel, und Lola stand auf. »Derjenige, der die Angel vor dir benutzt hat, hat einen Spinner angebracht. Du brauchst aber einen Blinker. Einen Köder, der Hochseefische anlockt. Mag sein, dass du Glück hast, aber ich bezweifle es.«
    Er sah sie eindringlich an. »Tatsächlich?«
    Na gut, vielleicht wollte er es ja nicht wissen. Aber vielleicht war er so wie viele andere Männer, wenn es darum ging, den Rat einer Frau anzunehmen. »Ja.«
    Er zog seine schwarzen Brauen zusammen, ehe er das Ende der Angelrute in die an der Armlehne angebrachte Halterung steckte. »Halte dich lieber an die Dinge, von denen du was verstehst. Zum Beispiel das Vorführen von Unterwäsche.«
    Ja, er war so wie viele andere Männer. Also doch keine echten Gespräche. »Du würdest staunen, von wie vielen anderen Dingen ich etwas verstehe. Vor seinem Tod hatte mein Großvater ein Angelgeschäft in Charleston, und wenn ich ihn im Sommer besucht habe, bin ich oft mit hinausgefahren.« Sie ließ die Wolldecke auf den Sitz fallen. »Und ich führe keine Unterwäsche mehr vor. Ich entwerfe Dessous. Hast du noch nie von Lola Wear, Inc. gehört?«
    »Nein«, sagte er und setzte sich.
    »Das ist meine Firma«, erklärte sie voller Stolz. Er sah sie ausdruckslos an, deshalb fuhr sie fort. »Angefangen habe ich mit ein paar selbst entworfenen BHs, und jetzt beschäftige ich Hunderte von Angestellten.«
    »Also stellst du jetzt Unterwäsche her, statt sie vorzuführen? «
    »Genau. Seltsam, dass du noch nie von meiner Firma gehört hast.«
    Er verschränkte die Finger hinter dem Kopf und gähnte. »Stellst du auch etwas Essbares her?«
    »Nein!«
    »Dann sollte es dich nicht wundern«, sagte er. »Ich würde keine einzige Wäschemarke erkennen, es sei denn, ich ersticke daran.«

5. KAPITEL
    Max ließ den Blick an Lolas Waden hinauf bis zu dem roten Tuch wandern, das sie sich inzwischen wieder um die Hüften geschlungen hatte. Sie hatte das nasse Kleid ausgezogen und trug wieder das weiße Hemd. Ihr feuchter BH hinterließ zwei auffällige Flecken auf der Vorderseite und auf dem Rücken einen Querstreifen. Max fragte sich, ob sie ihren Slip auch heute wieder im Bad aufgehängt hatte.
    Sie hatte ihr Haar durch die rückwärtige Öffnung einer Baseballkappe gezogen, die sie Gott weiß wo aufgetrieben hatte, und in den Händen hielt sie eine Angelrute. Am Ende der Schnur hatte sie im Abstand von etwa einem Meter zwei Pilker angebracht, die sie nun über die Reling hinweg ins Wasser warf. Sie ließ der Leine etwa zehn Sekunden lang Spiel, dann legte sie den Bügel an der Rolle um und bremste sie.
    Max betrachtete ihr Profil – die zusammengekniffenen Augen hinter den blauen Brillengläsern und den entschlossenen Zug um ihren Mund. Offenbar wollte sie ihm zeigen, wie man richtig angelt, und Max hätte sich lieber die Zunge abgebissen, als einzugestehen, dass nicht allzu viel dazu gehören würde, seinen Erfolg in den Schatten zu stellen. Lola hob die Rute an und senkte sie wieder, und Max konnte sich vorstellen, wie ihr Pilker sich

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