Traumfrau ahoi: Roman (German Edition)
drängte, Max zu folgen, wohin er auch wollte, reagierten Vernunft und Verstand gerade noch in einem Ausmaß, dass sie ihm ihre Hand entzog. »Das dürfen wir nicht tun, Max«, sagte sie mit einem erschaudernden Atemstoß und zog sich das Hemd wieder über die Schultern. Wie sehr sie es auch wollte, ganz egal, ob ihr Körper sich danach sehnte, von ihm gestreichelt zu werden, sie durfte nicht mit Max schlafen.
Sein Brustkorb hob und senkte sich, als er tief einatmete. »Wir können tun und lassen, was wir wollen, Lola«, sagte er, und seine Stimme klang rau vor Verlangen. »Hier ist niemand, der uns daran hindern könnte.« Er streckte wieder die Hand nach ihr aus, aber sie trat zurück.
»Jetzt miteinander zu schlafen, ist keine gute Idee.« Sie konnte ihn nicht ansehen, während sie ihr Hemd zuknöpfte – aus Angst, das Begehren in seinen Augen erkennen zu müssen. Aus Angst, sie könnte dem hungrigen Pochen tief in ihr nachgeben.
»Wir müssen nicht miteinander schlafen. Es gibt auch noch andere Dinge, die wir tun könnten. Wir können damit anfangen zu schmusen, mal sehen, wohin uns das führt.«
»Nein, ich gehe nicht mit dir in die Kajüte.«
»Gut, tun wir’s hier. Auf dem Boden, auf dem Schanzdeck, auf dem Angelstuhl. Ich bin nicht wählerisch.«
»Max, das ist nicht lustig.« Sie verschränkte die Arme.
»Nein, verdammt, das ist es nicht.« Ein Anflug von Verärgerung schwang in seiner Stimme mit. »Bis vor zwei Sekunden hast du getan, als wolltest du dasselbe wie ich.«
Er hatte ja Recht. Sie hatte es gewollt, doch im letzten Moment hatte ihr Verstand sich gemeldet. »Wir kennen uns kaum, und Sex wäre ein Fehler.«
»Das sehe ich anders.«
Endlich hob sie den Blick, sah in sein dunkles Gesicht, sah, wie er die Zähne zusammenbiss und die Lippen zu einer schmalen Linie zusammenpresste. »Bis zu dem Zeitpunkt, als ich dir das Mittagessen gekocht habe, mochtest du mich nicht einmal.«
»Doch, ich mochte dich.«
»Es sah aber nicht so aus.«
»Ich mochte dich durchaus.« Er stieß hörbar den Atem aus. »Ich habe gelernt, dich zu mögen!«, fügte er hinzu.
»Das klingt, als hätte es dich einige Mühe gekostet.«
Er verschränkte die Arme. »Lass das jetzt, Lola.«
Doch sie war kein Kind, das sich so einfach abwimmeln ließ. »Was soll das heißen?«
»Das heißt, ich bin nicht in der Stimmung für eines dieser irrationalen Gespräche, die Frauen unbedingt vor, während und nach dem Sex führen wollen, in denen einem das Wort im Mund umgedreht wird und ich am Ende der Schuft bin.«
»Nur weil ich nicht mit dir schlafen will, bezeichnest du mich als irrational?«
»Nein, ich bezeichne dich als …«
»Sag’s lieber nicht, Max«, fiel sie ihm ins Wort.
Er tat es doch. »Ich bezeichne dich als Mogelpackung. Du machst einen Mann scharf und lässt ihn dann fallen«, sagte er.
Lola kniff die Augen zusammen. »Das war gemein.«
»Ja, und ich bin in der richtigen Laune für Gemeinheiten. Und wenn du noch länger hier draußen bleibst, werde ich noch viel gemeiner.« Er ließ die Hände sinken. »Also, tu mir einen Gefallen, und geh in die Kajüte. Es sei denn, natürlich, du willst zu mir kommen, deine Hand in meine Hose schieben und das beenden, was wir angefangen haben.«
Lola war zwar blond, aber nicht dumm. Sie machte kehrt und stapfte in die Kombüse.
7. KAPITEL
Lola schlüpfte zwischen die Laken des breiten Betts und drehte sich auf die Seite. Sie war keine Mogelpackung. Max hatte sie geküsst, und sie hatte den Kuss erwidert. Er war schließlich derjenige mit den flinken Händen. Er war so schnell vorgegangen, dass sie kaum gespürt hatte, wie er die Knöpfe ihres Hemds öffnete. Sie hatte erst bemerkt, was er tat, als er ihr das Hemd von den Schultern streifte. Nein, sie war keine Mogelpackung. Sie war vernünftig.
Aber auch sie hatte sich nicht gerade unter Kontrolle gehabt. Allerdings , beruhigte sie sich selbst, war sein Hemd bereits offen gewesen. Wo hätte sie ihre Hände denn lassen sollen, wenn nicht auf seinen harten Brustmuskeln … und seinem Bauch? Nun gut, sie hatte ihre Finger ein wenig wandern lassen, aber deswegen war sie noch lange keine Mogelpackung. Max litt unter Wahnvorstellungen.
Sie rollte auf den Rücken und legte den Arm über ihre Augen. Nach den vergangenen zwei Nächten war ein richtiges Bett mit sauberen Laken die höchste Wonne. Sie verscheuchte sämtliche Gedanken an Max, ließ sich vom Schaukeln der Jacht einlullen und war nach kürzester Zeit
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