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Traumfrau ahoi: Roman (German Edition)

Traumfrau ahoi: Roman (German Edition)

Titel: Traumfrau ahoi: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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Richtung?«, fragte Lola. Sie weigerte sich zu glauben, dass niemand auf dem Schiff das Signal gesehen hatte.
    Wortlos ging Max nach steuerbord.
    »Kommen sie in unsere Richtung, Max?«, wiederholte sie, während Baby aus ihren Armen sprang.
    »Sieht nicht so aus.« Er ließ das Fernglas sinken und lud die Pistole. Gleich beim ersten Versuch schoss die Leuchtrakete aus dem Lauf und erhellte den Himmel.
    Lola nahm Max das Fernglas ab und spähte hindurch, doch so sehr sie sich auch anstrengte, sie sah kein Licht in der Ferne, das zwischen den Wellen auftauchte. »Wo ist es?«
    »Es fährt nach Osten, wahrscheinlich nach Andros oder Nassau.«
    »Ich kann es nicht sehen.«
    »Das liegt daran, dass es sich von uns entfernt.«
    »Schieß noch eine Rakete ab.«
    »Wir sollten die letzte aufbewahren. Wir werden sie brauchen, wenn wir näher an eine Insel herantreiben.«
    »Nein!« Sie griff nach der Pistole, aber Max ließ sie nicht los.
    »Diesmal werden sie es sehen, und dann kommen sie zurück«, sagte sie. »Bitte, Max.«
    Max sah im Halbdunkel auf sie herab, ehe er schweigend die Pistole lud und den Arm hob. Wie ihre beiden Vorgänger stieg die Rakete in den Himmel und explodierte in einem roten Feuerball.
    »Das müssen sie doch gesehen haben.« Lola schloss die Augen und sandte ein Stoßgebet zum Himmel. Sie versprach dem Herrgott so allerlei. Sie versprach, öfter zu beten – auch dann, wenn sie nichts brauchte –, und zu guter Letzt versprach sie sogar, Onkel Jeds neue Kirche aufzusuchen, eine echte, tief religiöse Bibelgemeinschaft, mit Wunderheilungen und allem Drum und Dran.
    Als sie wieder durchs Fernglas blickte, rechnete sie schon fast damit, das Licht noch einmal zu sehen, doch da war nichts außer dem schwarzen Wogen des Atlantiks. »Wie kann ein Mensch, wenn er nicht gerade blind ist, diese Leuchtraketen übersehen?«
    »Es ist schon spät, und wahrscheinlich sind alle unter Deck. Wenn nicht gerade jemand oben steht und zum Himmel hinaufsieht, sind sie leicht zu übersehen.«
    Angestrengt starrte sie auf den Ozean auf der Suche nach einem Licht, und mochte es noch so fern sein, nur ein Schatten auf dem Wasser.
    »Lola, das Schiff ist weg.«
    »Vielleicht sehen wir nur nicht, wie es wendet.« Sie hörte Max und Baby in die Kombüse gehen und kurz darauf zurückkommen. Allmählich wurden ihre Arme schwer, aber sie wollte noch nicht aufgeben. Sie wollte nicht daran denken, dass die Rettung so nahe gewesen war, um ihr dann wieder zu entgleiten.
    Max löste ihre Hände von dem Fernglas und reichte ihr ein kühles Glas.
    »Trink einen Schluck Wasser, Lola, sonst hyperventilierst du wieder.«
    Diese Gefahr bestand zwar nicht, trotzdem ließ sie das Fernglas sinken und nahm einen Schluck. Das kühle Wasser erfrischte ihre trockene Zunge und Kehle, und sie trank das Glas in einem Zug leer.
    »Es werden noch andere Schiffe kommen«, tröstete Max sie und nahm ihr das Glas aus der Hand.
    Lola sah ihm ins Gesicht und brach in Tränen aus. Entsetzt presste sie die Hand vor den Mund, doch sie konnte den Ausbruch ihrer aufgestauten Gefühle und die niederschmetternde Enttäuschung nicht mehr stoppen. Je mehr sie sich anstrengte, umso schwerer ließ sich das Weinen kontrollieren. »Ich will aber dieses Schiff, Max«, schluchzte sie.
    Er griff nach ihr und zog sie an seine breite Brust. »Schschsch. Alles wird gut.«
    »Nein, wird es nicht!«, jammerte sie in den Jeansstoff an seiner Schulter. »Ich will nach Hause. Meine Eltern werden doch verrückt vor Sorge.« Sie schüttelte den Kopf und blickte auf in Max’ dunkles Gesicht. »Mein Vater hat zu hohen Blutdruck, und diese Geschichte bringt ihn bestimmt um.« Sie krallte die Finger in sein Hemd. »Ich will nach Hause, Max.«
    Er sah ihr ins Gesicht und strich mit seiner warmen Hand über ihren Rücken. »Ich sorge dafür, dass du nach Hause kommst«, sagte er, ehe er zum zweiten Mal binnen vierundzwanzig Stunden seine Lippen auf ihren Mund legte.
    »Wie denn?«, fragte sie unter seinem sanften Kuss, der über ihre Lippen strich.
    »Ich werde mir etwas einfallen lassen.« Und dann küsste er sie wirklich.
    Diesmal blieb kein Zweifel an seiner Absicht. Der sanfte
Druck seiner Lippen sprach für sich. Er wollte ihr nicht beim Atmen helfen, und er fragte nicht um Erlaubnis. Seine Finger fuhren durch ihr Haar, strichen es aus ihrem Gesicht und hoben es von ihrer Schulter. Er nahm ihr Gesicht zwischen die Hände, bog ihren Kopf zurück und ließ seine Zunge zwischen ihre

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