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Traumfrau mit Fangzähnen

Traumfrau mit Fangzähnen

Titel: Traumfrau mit Fangzähnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Savannah Russe
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oder high, auf jeden Fall hatte sie ein gerötetes Gesicht und bewegte sich ziemlich unkoordiniert. Dann rief sie irgendwas in die Runde und fing an zu tanzen. Ihr Freund bat sie, wieder runterzukommen, aber plötzlich begann sie zu schwanken, zog sich die Jacke aus, und dann griff sie sich an die Kehle. Sie hustete und schien keine Luft mehr zu bekommen, und bevor ich überhaupt begriffen hatte, was los war, brach sie zusammen. Ich bin aufgesprungen, und ich glaube, mein Barhocker ist dabei umgefallen. Irgendjemand schrie, man solle den Notarzt rufen. Das Mädchen begann krampfartig zu zucken, dann kamen Sie und haben versucht, sie wiederzubeleben. Sie war von Kopf bis Fuß blau angelaufen. Das war’s.«
    »Haben Sie sie gekannt?«, fragte Johnson, und seine braunen Augen bohrten sich in meine. Ich wurde wieder nervöser. Dieser Mann würde nicht so schnell lockerlassen.
    »Nein«, entgegnete ich so kühl wie möglich.
    »Sind Sie ihr zuvor schon einmal begegnet?«, fragte er und sah mich erneut auf eine Weise an, die jeden Verdächtigen zermürbt hätte. Aber ich war nicht schuldig. Ich war nicht einmal verdächtig. Und ich war nicht zermürbt. Trotzdem wurde mir die Sache langsam zu dumm.
    »Was meinen Sie mit ›zuvor‹? Vor heute Abend? Nein.«
    »Früher am Abend, bevor sie auf die Theke geklettert ist«, beharrte Johnson.
    »Ja. Vielleicht eine halbe Stunde vor ihrem Tod hat sie mit einer Freundin vor den Toiletten gewartet. Ich war auch da.«
    »Erinnern Sie sich, wie das andere Mädchen aussah?«
    Ich schaute mich im Raum um, entdeckte sie aber nirgendwo. Dann wandte ich meinen Blick wieder Detective Johnson zu. Seine Abneigung mir gegenüber war immer noch deutlich zu spüren. »Ja, ich weiß es noch«, antwortete ich. »Sie wiegt etwa 52 Kilo, ist ungefähr einen Meter fünfundfünfzig groß und hat dunkle, an einigen Stellen pink und blau gefärbte Haare. Und sie trägt ein weißes T-Shirt mit der Aufschrift
Küss die Jungs und bring sie zum Weinen
. Reicht das?« Ich hatte einen ziemlich patzigen Tonfall angeschlagen, den Detective Johnson jedoch ignorierte.
    »Ja, vielen Dank«, erwiderte er. »Haben Sie noch etwas anderes bemerkt? Oder vielleicht etwas mit angehört?«
    »Das Mädchen hatte etwas in der Hand, eine Glasampulle, glaube ich, und sie sagte zu ihrer Freundin etwas von high werden. Wahrscheinlich war das der Grund, warum sie überhaupt auf die Toilette gegangen sind.«
    »Sind
Sie
auf der Toilette auch high geworden?«, fragte Johnson in einem nicht sonderlich freundlichen Tonfall. Tiefe Linien hatten sich um seinen Mund gebildet. Er besaß ausgeprägte Lippen und eine sehr feine, gerade Nase mit bebenden Nasenflügeln. Sein Kopf war rasiert, und am linken Ohr glitzerte ein Diamantstecker, der einen starken Kontrast zu seiner dunklen Haut bildete. Ohne den Zorn, den er wie einen Panzer um sich herum trug, wäre er ein gutaussehender Mann gewesen.
    »Nein, bin ich nicht«, erwiderte ich mit betont unbeteiligter Stimme.
    »Aber Sie waren nicht allein auf der Toilette?«, fuhr Johnson fort und beugte sich vor. Entweder hatte er Benny und mich beobachtet oder bereits, was viel wahrscheinlicher war, mit dem dunkelhaarigen Mädchen gesprochen.
    »Stimmt. Meine Freundin war dabei. Steht das neuerdings unter Strafe?«, fragte ich.
    Er überging meinen Kommentar und stellte eine weitere Frage. »Und was ist mit Ihrem Freund los?«
    Im ersten Moment war ich verwirrt, da ich glaubte, er spräche von Darius. »Was?«
    »Der Typ, mit dem Sie an der Bar saßen. Er ist überstürzt davongelaufen. Warum?«
    »Keine Ahnung. Ich hatte ihn erst ein paar Minuten vorher kennengelernt.«
    »Können Sie mir seinen Namen sagen?«, fragte Johnson und zog einen kleinen Notizblock samt Kugelschreiber aus seiner Jackentasche.
    »Nein, leider nicht. Er sagte lediglich, ich solle ihn Fitz nennen.« Das war eine Notlüge. Ich wusste nicht, warum ich ihm den Namen verschwieg, aber ich hatte das Gefühl, dass es klug wäre, Detective Johnson nicht mehr Informationen als unbedingt nötig zu geben. Er mochte mich nicht, ich mochte ihn nicht, und darüber hinaus ist mir das Lügen ohnehin in Fleisch und Blut übergegangen.
    »Wissen Sie, wie ich mit ihm Kontakt aufnehmen kann?« Er klickte auf eine Art und Weise auf seinem Kugelschreiber herum, die mich wahnsinnig machte.
    »Leider nicht«, entgegnete ich und sprach dabei jede Silbe betont deutlich aus. Ich hatte keine Lust mehr auf diese Unterhaltung. Für meine Begriffe

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