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Traumfrau mit Fangzähnen

Traumfrau mit Fangzähnen

Titel: Traumfrau mit Fangzähnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Savannah Russe
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haben. Während das Taxi durch die Straßen jagte, hatte ich das unbestimmte Gefühl, dass die Zukunft mit der Wucht eines Güterzuges auf mich zuraste, den ich nicht würde aufhalten können. Ich musste aufspringen und mitfahren, ganz egal, wohin er mich brachte.
     
    Als ich die Türen des Pubs aufstieß, kam mir ein Stoß warmer, nach Bier riechender Luft entgegen. Laute Musik hallte von den Backsteinwänden wider, und ich war noch keine zwei Schritte weit gekommen, als eine Südstaatenstimme rief: »Daphne! Süße! Wir sind hier drüben!« Meine Team-Gefährtin und gute Freundin Benny Polycarp aus Branson, Missouri, erhob sich von einem Tisch und winkte hektisch zu mir herüber. Ich kämpfte mich durch die Menge zu ihr und fand mich sogleich in einer festen Umarmung wieder.
    »Es tut so gut, dich zu sehen«, sagte Benny mit dem Mund direkt an meinem Ohr, der einzigen Möglichkeit, sie trotz des Getöses eines Matchbox Twenty Songs zu verstehen. Sie roch nach Shampoo und Haarspray und sah aus wie fünfundzwanzig, obwohl sie bereits seit über siebzig Jahren zu den Untoten gehörte.
    »Ja, das finde ich auch«, erwiderte ich und blickte über ihre Schulter zu den zwei Männern, die mit am Tisch saßen.
    »Hallo, Cormac«, sagte ich teilnahmslos – in etwa so, wie Jerry Seinfeld Newman begrüßt. Der schmächtig gebaute junge Mann mit dem Schmollmund erwiderte den Gruß mit der Andeutung eines Nickens. Cormac sah immer mürrisch aus; manchmal hatte ich das Gefühl, dass er ein großes schwarzes Loch war, das mir jegliche Energie entzog. An anderen Tagen nervte er mich einfach nur. Wir kannten uns bereits seit fast zweihundert Jahren, in denen ich ihn meist von seiner schlechten und nicht von seiner guten Seite zu Gesicht bekommen hatte. Dann lächelte ich dem Buddha mit der Baseballkappe neben Cormac freundlich zu. »Hey, Bubba Lee! Wie geht’s dir?«, schrie ich, um den Geräuschpegel zu übertönen.
    »Sehr gut, kleine Lady!«, schrie er zurück und zwinkerte spitzbübisch. Bubbas Gesicht war gerötet, daher nahm ich an, dass er bereits das ein oder andere Bierchen intus hatte. »Was willst du trinken?«, fragte er und erhob seine massige Gestalt vom Stuhl. Bubba war nirgendwo dick außer am Bauch, doch der war so riesig und fest wie ein Baumstamm.
    »Guinness«, erwiderte ich.
    »Schon unterwegs«, sagte Bubba und kämpfte sich Richtung Theke.
    Für gewöhnlich trank ich kaum, doch wir befanden uns in einem irischen Pub, in dem es Guinness vom Fass gab. Es wäre geradezu frevelhaft gewesen, aus dieser Annehmlichkeit keinen Nutzen zu ziehen. Und außerdem, wer wurde schon von einem Guinness betrunken? Ich würde trotzdem einen klaren Kopf bewahren.
    Ich zog meine Jacke aus und ließ mich auf den Stuhl neben Benny fallen. »Was ist eigentlich los?«, fragte ich. »Hast du auch einen Anruf bekommen?«
    »Ja, J hat mich angerufen, aber ich habe keine Ahnung, warum. Cormac und Bubba waren schon hier, als ich gekommen bin, und sie wissen auch nicht mehr.«
    Cormac nickte zustimmend. »Eigentlich hatte ich andere Pläne«, sagte er weinerlich. »Ich musste extra eine Verabredung absagen. Und wofür? Niemand weiß, was wir hier eigentlich sollen. Und das an einem Freitagabend! Es ist wirklich zum Kotzen.« Er ließ sich tiefer in seinen Stuhl rutschen und ging wieder dazu über, das Etikett von einer Flasche Killian’s Red zu kratzen.
    »Glaubst du, dass J auch kommt?«, fragte ich Benny.
    »Eher nicht. Wir können hier doch sowieso nichts besprechen – selbst falls es nicht ganz so top secret sein sollte. Schließlich verstehen wir kaum unser eigenes Wort. J muss etwas anderes im Sinn haben. Aber jetzt zu den wichtigen Dingen. Wie geht’s dir?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Ach, du weißt schon, es gibt gute Tage und nicht so gute Tage.«
    »Hast du noch mal was von Darius gehört?«, fragte sie mit besorgt dreinblickenden Augen.
    »Nein, kein einziges Wort. Ich habe in Erfahrung gebracht, dass er aus dem Krankenhaus entlassen wurde, aber das ist auch alles.«
    »Wahrscheinlich braucht er einfach ein bisschen Zeit, um alles zu verarbeiten. Er wird dich anrufen, wenn er sich gesammelt hat. Ganz bestimmt«, erwiderte Benny und drückte meinen Arm voller Anteilnahme.
    »Ja, natürlich«, sagte ich sarkastisch. »Benny, Darius
hasst
mich! Ich habe ihn gebissen, und jetzt ist er … jetzt ist er …«
    »Ein
Vampir
«, führte Benny den Satz zu Ende. »
Und
unsterblich. Und übermenschlich. Warum sollte er dich

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