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Traumfrau mit Fangzähnen

Traumfrau mit Fangzähnen

Titel: Traumfrau mit Fangzähnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Savannah Russe
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aufsteigen. Doch gleich darauf empfand ich Wut, so rein und kalt und glänzend wie flüssiges Silber. Mein Körper schien größer und stärker zu werden. Energie prickelte unter meiner Haut, und ich verspürte den Drang, mich in meine Fledermausgestalt zu verwandeln. Ich wollte Darius nachfliegen, wollte ihn aufhalten und ihn zur Rede stellen.
Dieses verdammte Arschloch. Was glaubt er eigentlich, wer er ist? Es hat ja offenbar nicht lange gedauert, bis er eine Neue gefunden hat. Dabei hat er mir gesagt, dass er sein ganzes Leben lang nach mir gesucht habe und dass ich sein Schicksal sei. Und nur sieben Wochen später tut er so, als hätte es mich nie gegeben. Dieses verdammte Arschloch! Hat er bloß ein Spielchen mit mir gespielt, oder was?
    Plötzlich vernahm ich Bennys Stimme. »Daphy, ist alles in Ordnung?« Sie musste sich an meine Fersen geheftet haben, als ich durch den Raum drängelte. Jetzt legte sie mir beruhigend die Hand auf den Arm. Ich zitterte vor Wut – einer Wut, wie ich sie noch niemals erlebt hatte. »Lass uns auf die Toilette gehen«, sagte sie und steuerte mich in die entsprechende Richtung. Die Toilette war leer, also stieß Benny mich in den kleinen Raum und schloss die Tür hinter uns. Das kleine Räumchen war nicht sonderlich sauber, und wir waren derart zusammengequetscht, dass man uns für siamesische Zwillinge halten konnte. »Atme«, befahl sie mir.
    »Hier drin? Bist du verrückt?«, knurrte ich und griff nach dem Türknauf. »Lass mich raus. Ich werde dieses Arschloch umbringen.«
    »Warte eine Sekunde, Süße. Beruhige dich erst mal. Du stehst unter Schock, weiter nichts. Vielleicht war das ja nur seine Schwester.«
    Ich bedachte Benny mit einem Blick, der Bände sprach, und erwiderte: »Ja klar.«
    »Na gut, dann ist sie eben nicht seine Schwester. Trotzdem weißt du nicht, was hinter der Geschichte steckt. Vergiss ihn einfach, Daphy. Du bist sowieso viel zu gut für ihn. Sieh es doch mal so: Du bist Kaviar. Er ist ein Fischbrötchen. Du bist Bloomingdale’s. Er ist Walmart. Du bist …«
    Ich sah Benny an, als habe sie zwei Köpfe, bis ich begriff, dass sie diesen Schwachsinn nur plapperte, um mich zu beruhigen. Sie wusste genau, dass ich kurz davor war, mich zu vergessen, und wenn ein Vampir die Kontrolle verliert, kann das schnell gefährlich werden. Zumindest würde es meine Deckung auffliegen lassen, wenn ich mich vor den Augen von zweihundert Leuten in eine riesige Fledermaus verwandelte. Dabei war es Regel Nummer eins für alle Vampire, geheim zu halten, wer wir wirklich waren, denn eine Entlarvung zog meist die Verfolgung durch einen Vampirjäger und eine damit verbundene verzweifelte Flucht oder den Tod durch den Pflock nach sich.
    »Glaubst du, dass er sie gebissen hat?«, fragte ich und gab damit preis, was mir in erster Linie im Kopf herumging.
    »Nein. Sie hatte keinerlei Bissspuren«, erwiderte Benny prompt, verschränkte die Arme und lächelte. »Und glaub mir, Liebes, dieses kleine Flittchen hat so viel Haut gezeigt, dass ich einen Biss auf hundert Meter Entfernung entdeckt hätte.«
    Ich musste lachen. Die ganze Situation war vollkommen absurd. Während unseres letzten Einsatzes war Darius angeschossen worden, und um sein Leben zu retten, hatte ich ihn zu einem Vampir gemacht. Und was bekam ich dafür? Dankbarkeit? Ganz im Gegenteil. Ich wurde wie Dreck behandelt. Warum lief ich ihm überhaupt hinterher? Okay, ich hatte ihn geliebt. Ich liebte ihn immer noch.
Du musst ihn vergessen,
befahl ich mir. »Glaubst du, dass J das alles arrangiert hat?«, fragte ich Benny.
    »Auf keinen Fall. Für so etwas würde er uns nicht alle zusammentrommeln. Auch wenn er Darius nicht mag – wahrscheinlich, weil er eifersüchtig auf ihn ist –, glaube ich, dass das Zusammentreffen reiner Zufall war, weiter nichts.«
    Ich schwieg eine Zeit lang, dann sah ich meiner besten Freundin in die Augen und sagte mit einem harten Unterton in der Stimme: »Benny, ich glaube nicht an Zufälle. Besonders nicht in diesem Fall.«
    Doch Benny gab nicht nach. »Und ich bin mir sicher, dass J nichts damit zu tun hat.«
    Jemand klopfte an die Toilettentür. »Lass uns rausgehen, Benny. Mir geht es wieder gut, ehrlich.« Ich öffnete die Tür, vor der mindestens vier Mädchen warteten.
    »Vielleicht haben sie sich ’ne Line Koks gezogen«, flüsterte eines der Mädchen ihrer Freundin zu, einer kleinen Blondine in spitzenbesetzten Jeans und einer Designer-Jeansjacke mit Strassknöpfen, die mit

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