Traumfrau mit Fangzähnen
Karten auf den Tisch legen. Ich habe keine Zeit, um dieses Spielchen weiterzuspielen.«
Bubbas Gesicht war vollkommen ausdruckslos. Er würde einen hervorragenden Pokerspieler abgeben. »Was wollen Sie von uns, Detective Johnson?«, fragte er.
»Ich möchte Ihnen etwas erzählen, und ich möchte, dass Sie mir zuhören.«
»Wir sind ganz Ohr.« Bubbas feindselige Einstellung stand der von Johnson in nichts nach.
»Ich weiß zwar nicht, wer Sie sind, aber Sie haben etwas an sich, das ich auf den Tod nicht ausstehen kann. Ich habe mal mit den Leuten vom FBI zusammengearbeitet, und durch deren Arroganz und Blödheit ist mein Partner draufgegangen. Vielleicht sind Sie auch vom FBI, und allein die Möglichkeit reicht mir schon, um Sie nicht zu mögen. Vielleicht sind Sie auch etwas ganz anderes. Wie auch immer, Sie sollten mir jetzt genau zuhören. Das hier ist ein Fall des NYPD. Ihr Typen spaziert hier einfach rein und steht dann nur im Weg rum. Ihr fahrt keine Streife. Ihr kennt euch auf der Straße nicht aus. Und ihr habt keine Ahnung von New Yorks Drogenhandel. Wer auch immer hinter dieser Droge steckt, ist gefährlich. Der macht keine Witze. Mich interessiert es einen Scheiß, wenn ihr dabei draufgeht, aber ich werde nicht zulassen, dass ihr meine Ermittlungen durcheinanderbringt. Klar?«
»Das ist aber nicht sonderlich kameradschaftlich von Ihnen, Detective«, erwiderte Bubba immer noch absolut ungerührt. »Falls wir mit dem Fall, über den Sie gerade gesprochen haben, irgendetwas zu tun hätten – was wir natürlich nicht haben –, könnten Sie womöglich unsere Hilfe gebrauchen.«
Moses Johnsons Mund verzog sich zu einem harten Strich, und seine Augenbrauen bildeten eine Linie. Sein ganzes Gesicht wirkte wie versteinert. »Ich sagte bereits, dass ich keine Zeit für diesen Mist habe. An dem Tag, an dem Sie mir helfen können,
Mr. Bubba Lee,
friert die Hölle zu. Ich werde in Zukunft ein Auge auf Sie drei haben. Ich weiß genau, dass mit Ihnen irgendetwas faul ist, und es wäre mir eine helle Freude, Sie dranzukriegen.« Johnson stand auf, nickte Benny und mir kurz zu und ging davon.
»Was war das denn?«, fragte Benny. »Wir haben ihm doch gar nichts getan, oder, Daphne?«
»Vielleicht habe ich ihn gestern Abend ein bisschen verärgert«, räumte ich ein und dachte wieder an Johnsons instinktive Abneigung gegen mich. Es war, als spürte er, dass ich eine Untote bin.
»Vielleicht mag er keine weißen Südstaatler«, sagte Bubba. »Aber ich glaube, da geht es um mehr. Er hängt irgendwie persönlich in diesem Fall drin.«
»Woher willst du das wissen?«, fragte ich.
»Er ist viel zu aufgebracht darüber, dass wir hier sind. Selbst wenn wir tatsächlich vom FBI oder vom Drogendezernat wären und somit in seinem Revier wildern würden, reagiert er zu heftig. Nein, nein, dahinter steckt noch irgendetwas anderes. Jetzt aber genug von Detective Johnson. Wie gehen wir weiter vor?«
Ich erzählte den beiden, dass ich eine Ampulle Susto gekauft hatte, erwähnte jedoch nichts von meinem Date mit Fitz. In meinem Kopf breitete sich langsam ein pochender Kopfschmerz aus. Außerdem versetzte ich mir im Geiste Ohrfeigen dafür, dass ich immer wieder von den kaputtesten Typen auf der ganzen Welt angezogen wurde. Kam da irgendeine selbstzerstörerische Ader in mir zum Vorschein? Vielleicht wollte ich unterbewusst gar keine Beziehung, die funktionierte. Die Männer, die mich wirklich interessierten, von Byron über Darius bis zu Fitz, waren alle Verbrecher, Geächtete oder Rebellen. Sie lehnten jegliche Konvention ab und flirteten mit der Gefahr, ja sogar mit dem Tod. Vielleicht war genau das der Grund, warum sie mich anziehend fanden. Finde dich damit ab, Daphne, sagte ich mir. Wer sich in einen Vampir verliebt, der braucht den Kick, sich mit Verbotenem zu umgeben! Aber ich glaubte einfach nicht, dass Fitz so jemand war. Er war anders. Er musste einfach anders sein.
Um diesen deprimierenden Gedankengang zu verscheuchen, konzentrierte ich mich wieder ganz auf meine Arbeit als Spionin. Ich musste dringend mit J sprechen und ihm die Probe der Droge aushändigen. Benny hatte ihn schon eine Weile zuvor angerufen und ihn über die Überdosis im Silver Leaf informiert, und als ich nun anrief, befahl er mir, ins Büro zu kommen. Die anderen beiden durften nach Hause gehen, oder wohin auch immer, fügte er hinzu. Ich gab die Nachricht weiter und versprach Benny, sie später anzurufen.
»Das will ich auch hoffen. Und wehe,
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