Traumfrau mit Geheimnis
es, zu ihr zurückzukehren.
Als er die Straße überquerte, holte er sein Mobiltelefon heraus und rief seine Nachrichten ab. Alan bat um einen Rückruf.
Dean wählte Alans Nummer. „Was ist los?“
„Wir wissen, dass Pinchon nach dem Ausbruch in sein altes Revier zurückgekehrt ist“, begann Alan ohne Einleitung. „Es geht das Gerücht, dass er sich Geld abholen will, das aus einem Deal stammt, der kurz vor seiner Verhaftung über die Bühne ging. Und nicht wenig. Eine Viertelmillion, heißt es. Es ist weg, und Pinchon sucht danach. Wenn das Gerücht stimmt, ist das der Grund, warum er alle seine alten Komplizen abklappert, anstatt sich abzusetzen.“
„Dann sollten wir ihn doch leicht finden können.“
„Wir kriegen ihn früher oder später“, sagte Alan.
Dean lehnte sich an den Stamm einer alten Eiche. „Reva weiß nicht einmal, dass Pinchon geflohen ist.“
„Ich bin sicher, dass sie dich das gerne glauben lassen will.“
„Sie liest keine überregionalen Zeitungen und hat kein Kabelfernsehen.“
„Nehmen wir also an, sie hat wirklich keine Ahnung. Ich wette hundert Dollar, dass sie verschwindet, sobald du es ihr erzählst.“
„Ja. Ich glaube, sie hat furchtbare Angst vor ihm.“
Alan seufzte entnervt. „Das meinte ich nicht. Was, wenn sie das Geld hat, das er sucht? Wo sollte sie sonst das Kapital herhaben, um das Restaurant zu eröffnen?“
„Nein“, erwiderte Dean. „Das kann nicht sein. Ich habe ihr heute Abend erzählt, dass ich ein Beamter der Bundesbehörde bin, und sie hat nicht mal mit der Wimper gezuckt.“
„Hast du ihr auch gesagt, warum du hier bist?“
„Nein.“
„Glaub mir, das wird sie aufrütteln.“
Er wusste, dass Alan recht hatte. Dennoch … „Sie hat das Geld nicht, und ganz bestimmt wartet sie nicht darauf, dass Eddie aufkreuzt und da weitermacht, wo sie aufgehört haben.“
Eine Weile war nichts zu hören, dann fragte Alan leise: „Schläfst du mit ihr?“
„Nicht in diesem Augenblick.“
Alan stieß eine Reihe von Flüchen aus und atmete dann tief durch. „Okay, ich komme morgen Nachmittag vorbei und löse dich ab. Du musst die Stadt verlassen.“
„Nein.“
„Ich werde nicht tatenlos zusehen, wie du für eine Frau deine Karriere wegwirfst!“
„Tue ich ja auch nicht.“
„Aber du bist nahe dran.“
Das stimmte leider. „Ich nehme an, dass jemand bereits dabei ist, Revas Finanzen zu überprüfen, um festzustellen, ob sie Geld hat, das ihr nicht gehört?“, fragte Dean mürrisch.
„Genau. Es wird allerdings ein paar Tage dauern. Sei vorsichtig.“ Alan klang jetzt etwas ruhiger. „Ich will mich nicht an einen neuen Partner gewöhnen müssen.“
„Ich pass schon auf mich auf.“ Dean schaltete das Mobiltelefon aus und steckte es weg. Wenn Alan sich noch einmal melden würde, musste er eben eine Nachricht hinterlassen.
Reva saß auf Coopers Bett. Sie trug einen rosafarbenen Morgenmantel und nichts darunter. Das Fenster hatte sie schon vor ein paar Minuten geöffnet. Jetzt saß sie in der leichten Nachtbrise, die hereinwehte, und wartete auf Deans Rückkehr.
Was, wenn er nicht zurückkam? Der Gedanke ließ sie frösteln. Vielleicht hatte er, was er wollte, und würde sich nicht die Mühe machen.
Als sie weitere endlose Minuten gewartet hatte, begann sie zu glauben, dass Dean wirklich nicht zurückkommen würde. Die Erkenntnis hätte sie nicht so tief treffen sollen, doch ihr Magen zog sich schmerzhaft zusammen. Er hatte sie benutzt und dann achtlos weggeworfen. Offenbar war sie immer noch leicht zu täuschen. Wie dumm sie war, hier im Dunkeln zu sitzen und zu glauben, dass sie – wenn auch nur für eine Weile – etwas haben konnte, das sie sich so sehr wünschte.
Eine Hand erschien auf dem Fensterbrett, und kurz darauf zog sich Dean daran hoch und kletterte herein. Er trug jetzt Jeans und ein dunkles T-Shirt, das im dunklen Garten nicht auffiel.
„Ich fürchtete schon, Miss Evelyn würde mich nie ins Bett lassen“, sagte er. Hoffentlich konnte er im Dunkeln nicht sehen, dass Tränen in ihren Augen standen. „Sie wollte alles haarklein wissen.“
„Ich hoffe, du hast ihr nicht alles erzählt“, sagte Reva und stand auf.
„Natürlich nicht. Ich habe ihr das Menü in allen Einzelheiten beschrieben. Und falls jemand fragt, wir haben Karten gespielt. Ich wusste nicht, was heute im Fernsehen läuft, da bin ich also lieber kein Risiko eingegangen.“
„Ich werde dran denken.“
Er zog sie in seine Arme, als wäre es das
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