Traumfrau mit Geheimnis
grinste und winkte ihm zu.
„Du kannst nicht hier bleiben“, flüsterte sie so leise, dass er wahrscheinlich ihre Lippen lesen musste, um sie zu verstehen.
„Warum nicht?“
Ein Abendessen war vertretbar. Doch sich mit ihr in der Kirche sehen zu lassen, ging zu weit. Die Leute würden zu reden anfangen.
„Wenn ich schnarche, gib mir einfach einen Schubs mit dem Ellenbogen.“
Reva blickte ihn stirnrunzelnd an. „Was machst du hier?“
Er grinste. „Wenn ich es recht verstanden habe, gibt es nach der Kirche ein Picknick mit Gebäckverkauf und einer Essensversteigerung.“
Sie schüttelte den Kopf. Die anderen Kirchenbesucher standen auf, um mit der ersten Hymne zu beginnen. „Geh nach Hause.“
Falscher, aber enthusiastischer Gesang ertönte. Dean zuckte die Schultern und formte mit den Lippen: „Zu spät.“
Er sollte im Bett liegen und schlafen. Dean schlenderte an den Tischen mit dem Gebäck entlang und betrachtete die Auswahl. Kuchen, Kekse, Torten. Alles sah lecker aus, doch es war nur noch wenig übrig. Die Kirchgänger hatten bereits heftig zugeschlagen.
Miss Evelyn hatte ihm von dem Picknick erzählt, als er gerade ins Bett gehen wollte. Doch die Idee, den Vormittag mit Reva zu verbringen, war einfach zu verführerisch.
Auf einem der Tische stand ein großer Teller mit Zuckerkeksen. Er erkannte das Rosenmuster auf der Platte, die Miss Evelyn am Morgen aus dem Haus getragen hatte. Die Damen, die das Gebäck gestiftet hatten, standen in einer kleinen Gruppe zusammen. Miss Evelyn sah immer wieder zu ihrem Teller hinüber, der bisher unberührt schien.
Dean blickte die junge Frau an, die offenbar den Verkauf übernommen hatte. „Wie viel kosten die Zuckerkekse?“, fragte er und deutete auf Miss Evelyns Teller.
„Wie viele?“
„Alle.“
Das Mädchen bedachte ihn mit einem überraschten Lächeln und packte die Kekse für ihn ein. Er bezahlte, nahm die schwere braune Papiertüte entgegen und machte sich auf die Suche nach Reva und Cooper.
Im Garten der Kirche gab es einen kleinen Spielplatz. Eine Schaukel, eine Rutsche, eine Wippe, die Standardausrüstung. Dort fand er Reva. Sie sah Cooper zu, der mit seinem Freund an den Geräten herumturnte.
„Keks?“, fragte er von hinten.
Sie drehte sich überrascht um. „Was machst du hier?“, fragte sie leise. „Geh weg.“
Dean grinste, ignorierte ihre Bitte und holte einen Keks aus der Tüte. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Vorsichtig nahm er einen kleinen Bissen. Offenbar war Miss Evelyn Clints Ratschlag gefolgt. Die Kekse schmeckten richtig gut.
„Warum sollte ich weggehen?“, fragte er. „Die halbe Stadt ist hier. Die andere Hälfte ist im Park. Ich habe in der Kirche nicht geschnarcht und dir keine unanständigen Angebote gemacht. Bis jetzt.“
„Die Leute werden reden.“
„Dann lass sie doch“, sagte Dean. „Was sollen sie schon groß sagen?“
Reva blickte zu Cooper hinüber, der sich mit seinem Freund auf der Schaukel abwechselte. „Sie werden sagen, dass ein Mann sich nicht in der Kirche neben eine Frau setzt, wenn er nicht irgendwelche Absichten hat.“
„Absichten?“
Reva errötete. „Ich meine es ernst. Geh einfach nach Hause, bevor du alles noch schlimmer machst.“
Dean wollte ihr gerade widersprechen, als der Sheriff sich zu ihnen gesellte. Auf keinen Fall würde er Reva mit diesem Kerl allein lassen. Er hielt Ben Andrews die offene Tüte hin.
„Keks?“
14. KAPITEL
Reva fühlte sich, als ob sie jeden Moment ohnmächtig werden würde.
Wenn Tewanda nicht den Vorsitz über diese verflixte Picknickversteigerung gehabt hätte, wäre sie einfach mit ihrem Lunchkorb wieder nach Hause gegangen.
Ein Einwohner bot fünfundzwanzig Dollar für Louellas Picknickkorb, und Louella blickte stolz in die Runde, als sie ihm den Korb reichte. Das war das höchste Gebot bisher. Die meisten Lunchpakete waren einfach und brachten höchstens fünfzehn Dollar. Ehemänner kauften die Körbe, die ihre Frauen gepackt hatten, junge Männer die Lunchpakete ihrer Angebeteten. Enkel zahlten zu viel für die Sandwiches und Teekuchen ihrer Großmütter.
Tewanda hob Revas Korb auf, lugte hinein und erzählte den Zuschauern, was sie sah. Limonenschnitten. Frisches Obst. Gegrillte Hähnchenbrust und Kartoffelsalat. Bevor sie mit dem Bieten beginnen konnte, rief Sheriff Andrews: „Dreißig Dollar.“
Ein Zuschauer schnappte nach Luft. Wahrscheinlich Louella. Gemurmel erhob sich.
Tewanda grinste und nickte dem Sheriff zu. Einen
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